Escher
,
Johann
Heinrich
Alfred, schweizer. Staatsmann, geb. zu Zürich,
[* 2] widmete
sich seit 1837 in Zürich,
Bonn
[* 3] und
Berlin
[* 4] juristischen
Studien und verweilte 1842 und 1843 längere Zeit in
Paris
[* 5] zu demselben
Zweck. Im J. 1843 habilitierte er sich als
Dozent an der
Universität Zürich,
ward 1844 in den
Großen
Rat des
Kantons gewählt
und beteiligte sich in dieser
Stellung an allen liberalen Bestrebungen in demselben. Seine 1845 erfolgte
Wahl in den
Rat des Innern und die von 1846 in den Erziehungsrat eröffneten Escher
ein weites
Feld administrativer Thätigkeit. Im
Dezember 1846 zum
Vizepräsidenten des
Großen
Rats erwählt, nahm er im
Sommer 1847 die
Stelle eines ersten Staatsschreibers an, ward im
Dezember 1847
Präsident
des
Großen
Rats, 1848 Mitglied des
Regierungsrats und mit
Furrer zweiter Gesandter bei der
Tagsatzung, in
welcher
Stellung er mit diesem für die
Annahme der neuen Bundesverfassung thätig war. Im
Herbst 1848 mit
Landammann
Munzinger
als eidgenössischer
Kommissar in den Kanton Tessin
[* 6] gesandt, wußte er die zwischen diesem und
Österreich
[* 7] entstandenen
Differenzen glücklich
beizulegen. Im
Dezember 1848 wurde Escher
letzter
Bürgermeister des Kantons Zürich
und nach Einführung des Direktorialsystems,
das hauptsächlich sein Werk war,
Präsident des neugewählten
Regierungsrats. Als Mitglied des
Nationalrats,
dem er seit 1848 angehörte,
und welchem er zu wiederholten
Malen präsidierte, nahm er auch hervorragenden
Anteil an den
Arbeiten der schweizerischen
¶
mehr
Bundesversammlung, im besondern an der Gründung des eidgenössischen Polytechnikums in Zürich, und bekleidete seit 1854 die Stellung eines Vizepräsidenten des für dasselbe errichteten eidgenössischen Schulrats. Auch für die Hebung [* 9] des schweizerischen Kredit- und Verkehrswesens war er thätig, die Nordostbahn wurde von ihm gegründet; vor allem aber ist seiner unermüdlichen Wirksamkeit das Zustandekommen des Gotthardunternehmens zuzuschreiben, an dessen Spitze er 1871 als erster Direktor trat.
Gegen den dominierenden Einfluß, den Escher
trotz seines schon 1855 erfolgten Austritts aus dem Regierungsrat in seinem Heimatskanton
ausübte, richtete sich die demokratische Bewegung in Zürich
1867-69. Die finanziellen Schwierigkeiten, in welche das Gotthardunternehmen
wegen der zu niedrigen Kostenberechnungen geriet, vereint mit der Krisis der Nordostbahn, an welcher noch
immer als Präsident des Verwaltungsrats beteiligt war, erregten gegen ihn einen Sturm der öffentlichen Meinung, vor welchem
er sich 1878 von der Direktion der Gotthardbahn zurückzog. Dennoch wählte ihn Zürich
nach wie vor in den Nationalrat.
Er starb Gegenwärtig wird ihm in Zürich
ein Denkmal errichtet.