1)
Bezirksamt im bayr. Reg.-Bez. Oberpfalz, hat (1890) 22650 (10916
männl., 11734 weibl.) Eschenbach, darunter 1582
Evangelische; 53 Gemeinden mit 251 Ortschaften, darunter 5
Städte. - 2) Bezirksstadt
im
BezirksamtEschenbach, 50 km im N. von
Amberg,
[* 2] in 438 m Höhe, Sitz des
Bezirksamtes, eines Amtsgerichts (Landgericht
Weiden) und
Rentamtes, hat (1890) 953 Eschenbach, Postexpedition,
Telegraph,
[* 3] zwei kath.
Kirchen und ein Bezirkskrankenhaus. - 3) Stadt
im
Bezirksamt Gunzenhausen des bayr. Reg.-Bez. Mittelfranken, die
HeimatWolframs von Eschenbach, hat (1890) 939 kath. Eschenbach, Postexpedition,
Telegraph, eine kath.
Pfarrkirche und seit 1861 ein
DenkmalWolframs.
Ulrich von, deutscher
Epiker, der am
Hofe des Erzbischofs
Friedrichs II. von
Salzburg
[* 4] (gest.
1284) und Wenzels II. von
Böhmen
[* 5] (gest. 1305) lebte, verfaßte, seinen Namensvetter und vielleicht Verwandten
Wolfram von
Eschenbach nachahmend, zwei Epen, in denen er die
Lügen der Artusromane durch histor. Wahrheit verdrängen wollte; er wußte nicht,
daß sein
«Alexander», um 1284 besonders nach der «Alexandreis» des
Walther von Chatillon gedichtet (hg.
von Toischer in der
«Bibliothek des Litterar.
Vereins» in
Stuttgart,
[* 6] Bd. 183),
und sein «Wilhelm von
Wenden», für den er um 1290 den
«Guillaume d'Angleterre» des
Chrétien von
Troyes benutzte (hg. von Toischer,
Prag
[* 7] 1876), nicht minder sagenhaft
waren als jene Artusgedichte.