Erzegg
(Kt. Obwalden, Gem. Kerns).
2176 m. Felskamm, dessen WNW.-Hang allmählig zum Melchsee sich senkt und dessen SO.-Hang schroff zum Genthal abfällt;
9 km nö. über Meiringen.
Höchster Punkt direkt über den Hütten auf Baumgartenalp.
Bemerkenswerte Lager von Eisenerzen, deren Abbau zu drei verschiedenen Malen versucht worden ist.
Der erste Versuch um 1450 musste wegen der zahlreichen Unglücksfälle unter den Bergleuten bald wieder aufgegeben werden, der zweite 1551 und der dritte 1620 führten wegen der zu grossen Transportkosten zu keinem Erfolg.
Das Erz musste von den Stollen aus zur Schmelze hinter Melchthal auf Holzschlitten herabgeführt werden.
Die damals auch auf Berner Boden geöffneten Stollen ergaben eine an Qualität zu geringe Ausbeute.
^[Note:] Auf Grund von geologischen Untersuchungen durch Prof. Albert Heim in Zürich ist neuestens die Frage der Gewinnung dieser Eisenerze wieder aufgenommen worden, und es wird z. Z. die Möglichkeit studiert, den wegen der Transportkosten der Steinkohle zu teuern Betrieb von Hochöfen durch ein von Elektrizität getriebenes Schmelzwerk zu ersetzen.
Hierfür könnten die zahlreichen Wildbäche der Gegend allerdings genügende Kraft liefern.