Eruptivges
teine
oder
massige Gesteine, Felsarten, die aus den
Tiefen der Erde an die Oberfläche gedrungen und dort
zur
Ablagerung gelangt sind; im Gegensatz dazu stehen die sedimentären Gesteine,
[* 2] deren Material einen mechan.
oder chem. Bodensatz aus
Gewässern darstellt. (Vgl. Gesteinsbildung.) Die der heutigen Zeit, die recenten
Laven, treten in einem feurig erweichten, glutflüssigen (pyrogenen) Zustande aus den
Vulkanen hervor, indessen ist ihre Schmelzmasse
nicht durchaus etwa mit derjenigen unserer künstlichen Hochofenschlacken zu vergleichen, weil sie mit einer beträchtlichen
Menge von überhitztem Wasser oder Wasserdampf beladen ist, der aber während der Erstarrung ausgeschieden
wird. Auch ist jede vulkanische
Eruption mit gewaltigen Dampfausströmungen und Explosionen verknüpft. Eine große Menge
von Wahrnehmungen vereinigt sich zu dem
Schluß, daß die
Masse derjenigen Eruptivges
teine,
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mehr
die in den frühern geolog. Zeitepochen an die damalige Oberfläche emporgebrochen sind, in einem noch höhern Maße durchwässert
oder mit Wasserdampf imprägniert war, als dies bei den modernen Laven der Fall ist. Solche Eruptivges
teine, bei deren
Entstehung neben dem Schmelzfluß Wasser in überhitztem Zustande eine Rolle gespielt hat, werden als
hydatopyrogene bezeichnet. Während der Augenschein über die Herkunft der heutigen Laven belehrt, muß für die Eruptivges
teine älterer
Erdbildungsperioden, bei deren Entstehung der Mensch nicht Zeuge war, die eruptive Natur überhaupt erst festgestellt oder
wahrscheinlich gemacht werden, was insofern auch mit Schwierigkeiten verknüpft ist, als diese ältern Felsarten mitunter
von den recenten in mehrfachen Beziehungen, z. B. in ihrer mineralog.
Zusammensetzung, in ihrer Struktur, abweichend beschaffen sind. Dennoch ist die eruptive Entstehungsweise mit einer Anzahl von gewissen, für sie charakteristischen Verhältnissen sowohl der Ablagerung als der Gesteinsausbildung verbunden, die als maßgebende Anhaltspunkte für die Eruptivität desselben gelten können. Zu diesen Momenten gehören die durchgreifende Lagerung, das Hindurchsetzen durch andere Gesteine in Form von Gängen und Stöcken, das Fehlen eigentlicher Schichtung, die Auftürmung des Gesteinsmaterials in Form von primitiven Kuppen, seine Ausbreitung zu geflossenen Decken und Strömen; die Störungen des benachbarten Schichtenbaues, die Stauchungen und Windungen der angrenzenden Schichtenenden, die Zerspaltungen des Nebengesteins und das adernweise Eindringen der Gesteinsmasse in dasselbe; die Zermalmung des Nebengesteins und die Bildung von Reibungsbreccien, das Erfülltsein mit Bruchstücken des Nebengesteins, die nachweislich nicht von der Seite her stammen, sondern aus der Tiefe mit emporgefördert worden sind, das Begleitetsein von Massen, die ihrer Natur nach unsern heutigen ausgeworfenen vulkanischen Aschen, Sanden und Lapilli entsprechen; die eigentümlichen Einwirkungen auf das Nebengestein oder auf umschlossene Fragmente desselben, die sog. Kontaktmetamorphosen, die sich als Frittung, Verglasung, Verkokung, Umkrystallisierung, Erfüllung mit neugebildeten Mineralien kundgeben.
Während sich diese Punkte auf die Lagerung der Durchbruchsgesteine im allgemeinen beziehen, sind es andererseits auch petrographische Verhältnisse, die durch die eruptive Entstehung bedingt werden, deren Fehlen aber nicht unmittelbar gegen dieselbe zu sprechen braucht. Als solche können folgende Charaktere gelten: Vorhandensein der massigen Struktur, sowie Fehlen echter Schieferung, wie sie bei Sedimentgesteinen vorkommt;
glasiges, schlackiges, blasiges oder mandelsteinartiges Gefüge;
Gegenwart von Glassubstanz zwischen den krystallinischen Mineralgemengteilen des Gesteins oder von mikroskopischen Glaseinschlüssen innerhalb derselben;
dieses Glas [* 4] bildet im erstern Falle die schließlich verfestigten Reste, im letztern die von den auskrystallisierenden Mineralien eingehüllten Teilchen des geschmolzen gewesenen Eruptivmagmas;
die sog. Fluktuationsstruktur, die gewöhnlich im mikroskopischen Maßstabe die Bewegungen, Wallungen, Strömungen und Stauchungen innerhalb der sich verfestigenden noch halb plastischen Eruptivmasse vorzüglich unserer Wahrnehmung aufbewahrt hat.
Auch die säulenförmige und sphäroidische Absonderung der Eruptivges
teine hängt mit ihrer Entstehung zusammen,
desgleichen
werden dieselben stets völlig frei von fossilen organischen Überresten befunden. Von diesen Gesichtspunkten aus erweisen
sich nicht nur die Basalte, Andesite, Phonolithe, Trachyte als echte eruptive Gesteine, die der verhältnismäßig
neuern Tertiärzeit angehören und in jeder Beziehung, auch darin, daß sie Vulkane
[* 5] aufbauen und Lavaströme bilden, mit unsern
modernen Laven übereinkommen; auch die den ältern Formationen zuzurechnenden Diabase und Diorite, die Porphyrite und Melaphyre,
Quarzporphyre, die eigentlichen Granite und Syenite (d. i. diejenigen, die nicht als Glieder
[* 6] des krystallinischen
Schiefergebirges auftreten und nicht als körnige Gneise zu betrachten sind) geben sich danach als wahrhaft eruptive Gesteine
zu erkennen. (S. Gesteinsbildung.)