Titel
Erskine
,
1)
John Erskine
,
Baron von
Dun, einer der Vorkämpfer der
Reformation in
Schottland, geboren um 1508 auf
einem
Schloß bei
Montrose, machte sein
Schloß zu einem Sammelplatz von protestantischen
Gelehrten, die er aus
Schottland und
Frankreich herbeizog. Im J. 1547 schlug
er den
Angriff der
Engländer auf
Schottland zurück, 1556 wurde auf seinem
Schloß eine
Verbindung geschlossen, in der man den Ursprung der eigentümlichen schottischen
Kirche sehen darf. An
dem
Bürgerkrieg von 1559 nahm Erskine
thätigen
Anteil. Er starb 1591.
2) Thomas, Lord, einer der ausgezeichnetsten Sachwalter Englands, geb. zu Edinburg [* 2] als dritter Sohn des schottischen Grafen Buchan, ging 1768 als Midshipman nach Indien, trat sodann als Fähnrich in ein Infanterieregiment, studierte von 1775 an noch die Rechte, ward schon 1778 unter die ¶
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Barristers aufgenommen und wurde in den bedeutendsten politischen Prozessen, welche die Regierung damals einleitete, von den Verfolgten zum Rechtsbeistand gewählt. Das Amt eines Generalprokurators des Prinzen von Wales verlor er 1792 durch seine Verteidigung des Thom. Paine (s. d.), des Verfassers der berühmten Schrift »Rights of man«. Seit 1783 Parlamentsmitglied, seit 1806 Peer von Schottland und während der kurzen Verwaltung Grenvilles Lordkanzler, nahm er an der Beratung über die Rechte der Jury teil, sprach 1808 für die irischen Katholiken, reichte 1814 eine Petition von 80 Geistlichen um Aufhebung des Sklavenhandels ein und gehörte unausgesetzt zur liberalen Opposition. Er starb in Almondell bei Edinburg. Seine Schrift »A view of the causes and consequences of the present war with France« (Lond. 1797), worin er die Prinzipien der französischen Revolution verfocht, erlebte 48 Auflagen. Seine Reden erschienen gesammelt London [* 4] 1803, 6 Bde.; in neuer Ausgabe von Lord Brougham, 1847 (4 Bde.) und in Auswahl mit Biographie von Walford, 1880. Auch schrieb er anonym einen politischen Roman: »Armata« (Lond. 1817, 2 Bde.). - Sein zweiter Sohn und Erbe, Lord David Montagu, geb. 1777, studierte in Cambridge, ward 1802 Barrister, 1806 Parlamentsmitglied, fungierte 1806-1809 als Gesandter in Washington, [* 5] lebte dann ohne Anstellung in England, ging 1825 als Gesandter nach Stuttgart, [* 6] 1828 nach München, [* 7] trat 1843 von den Staatsgeschäften zurück und starb in Butlers Green (Sussex).
3) Saint Vincent, [* 8] Afrikareisender, Sohn des Gouverneurs der britisch-afrikanischen Kolonie Natal, sah zuerst die bis dahin unbekannte Mündung des Limpopo, den er 1868 vom Olifantfluß an verfolgt hatte, machte seit 1871 mehrere Reisen zwischen der Delagoabai und dem Sambesi und besuchte Tschamatschama, die Residenz des Häuptlings Umzila.