Erlenbach
(Kt. Bern, Amtsbez. Nieder Simmenthal). 707 m. Gem. und schönes Pfarrdorf, am S.-Fuss der Stockhornkette, am linken Ufer der Simme, an der Strasse Spiez-Zweisimmen und 6,5 km w. Wimmis. Schön gelegen. Station der Simmenthalbahn. Postbureau, Telegraph, Telephon. Gemeinde, mit Almenden, Balzenberg, Leimern, Eschlen, Latterbach, Ringoldingen, Sewelen, Wösch und Tal: 241 Häuser, 1518 reform. Ew.; Dorf: 90 Häuser, 602 Ew. Ackerbau und Viehzucht. Grösste Viehmärkte der Schweiz, an denen im Herbst jeweilen 3-4000 Stück Rindvieh der Simmenthalerrasse aufgeführt zu werden pflegen.
Zucht von ihres Schlages u. ihrer Stärke wegen geschätzten Pferden. Fremdenindustrie. Holzhandel. Sekundarschule.
Krankenhaus. Bemerkenswert eine Reihe von schönen
Holzhäusern im
Berner Oberländerstil. Kirche mit originellem
Turm und alten
Fresken. Neben der Kirche, auf einer Anhöhe, stand einst eine alte, heute völlig vom Erdboden verschwundene Burgruine.
Von Erlenbach
aus kann das
Stockhorn in 4-5 Stunden erstiegen werden. Die
Herren von Erlenbach
, die wahrscheinlich
im 12. Jahrhundert das ganze untere
Simmenthal beherrschten, erbauten die Burg
Weissenburg, nannten sich in der Folge nach
dieser Freiherren von
Weissenburg und wurden eines der mächtigsten Geschlechter des untern
Simmenthales. 1439 kam Erlenbach
an Bern.
Peter Kunz, der Freund Luthers und ein hervorragender Förderer der Reformation in bernischen Landen,
war 1517-1535 Pfarrer zu Erlenbach.