Erk
,
Ludwig, Musikpädagog und Komponist, geb. zu Wetzlar, [* 2] erhielt von seinem Vater, einem Kantor und Organisten, seine erste musikalische Ausbildung, wurde 1826 als Musiklehrer am Seminar zu Mörs angestellt und 1835 in gleicher Eigenschaft an das Seminar für Stadtschulen in Berlin [* 3] berufen. Während seines Aufenthalts am Rhein hatte er die großen bergisch-niederrheinischen Lehrergesangfeste gegründet, deren erstes 1834 in Remscheid [* 4] stattfand. Von 1836 bis 1838 dirigierte er den liturgischen Chor in der Domkirche zu Berlin, aus dem sich in der Folge der berühmte Domchor entwickelte.
Seit
1857 führte
er den
Titel eines königlichen Musikdirektors; er starb in
Berlin. Erk
hat sich vornehmlich um
den Volksgesang verdient gemacht, sowohl durch eigne
Kompositionen, die teilweise ins
Volk übergingen, als durch Sammlung
und mehrstimmige Bearbeitung von
Volks-,
Schul- und Kirchenliedern, die weite Verbreitung fanden. Auch
gründete er 1843 in
Berlin einen hauptsächlich der
Pflege des Volksgesangs gewidmeten
Männergesangverein, dem sich 1853 ein
gleicher
Verein für gemischten
Chor anschloß. Von seinen zahlreichen
Publikationen sind hervorzuheben: die zum Teil mit
Irmer
herausgegebene Sammlung der
»Deutschen
Volkslieder mit ihren Singweisen« (Berl. 1832-45, 13 Hefte);
der »Deutsche
[* 5] Liederhort«,
eine vorzügliche Sammlung deutscher
Volkslieder und sein Hauptwerk
(das. 1855);
die »Volksklänge« (das. 1866) und das »Deutsche Volksgesangbuch« (2. Aufl., das. 1869).
Auch gab er Sebast. Bachs »Mehrstimmige Choralgesänge und geistliche Arien« zum erstenmal unverändert nach den Quellen und mit den ursprünglichen Texten (Leipz. 1850 u. 1865) sowie aus A. v. Arnims litterarischem Nachlaß den vierten Teil von »Des Knaben Wunderhorn« (Berl. 1854) heraus.
Vgl.
Schultze,
Ludwig Erk
, biograph.
Skizze (Berl. 1876).