
Eriswil
Eriswil - Erlach

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Seite 42.55.(Kt. Bern, Amtsbez. Trachselwald). 756 m. Gem. und Pfarrdorf, im obern Abschnitt des Thales der Langeten und am Ufer dieses Baches gelegen, an der Strasse Wasen-Huttwil und 4,5 km s. der Station Huttwil der Linie Langenthal-Wolhusen. Postbureau, Telegraph, Telephon; Postwagen nach Huttwil. Gemeinde wie alle im Emmenthal sehr ausgedehnt; mit Grünenboden, ¶
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Gsang, Hintergass, Hizenberg, Kalberweid und Leumatt zusammen 190 Häuser, 2083 reform. Ew.;
Dorf: 70 Häuser, 672 Ew. Bildet zusammen mit Wissachengraben eine gemeinsame Kirchgemeinde.
Eriswil
ist ein schönes Dorf;
Ausgangspunkt der namentlich zu Ende des 18. Jahrhunderts blühenden Emmenthaler Leinwandindustrie. Es stehen hier heute drei Leinwandwebereien in Betrieb;
daneben noch Webstühle in manchen Familien.
Hunderte von Frauen und Mädchen beschäftigen sich ausserdem mit der Herstellung von Wirkwaaren.
Zwei Käsereien. Ackerbau. In kirchlicher Hinsicht war Eriswil
einst vom Kloster St. Gallen,
in weltlicher von den Edeln von Eriswil
abhängig, deren Burg heute völlig verschwunden ist.
Nach dem Aussterben dieses Geschlechtes zu Ende
des 14. Jahrhunderts ging Eriswil
der Reihe nach in den Besitz der Edeln von Grünenberg, von Mülinen und endlich an Rudolf
von Luternau über, welch' letzterer, um seine Schulden bezahlen zu können, die Herrschaft schliesslich an den Staat Bern
verkaufte.