Eremitage
(frz. Ermitage, spr. -tahsch'), Einsiedelei;
in
Parks und Gartenanlagen des 18. Jahrh. eine mit
Stroh gedeckte hölzerne, mit Baumrinde bekleidete oder in Felsen gearbeitete
Hütte, welche die Wohnung eines
Eremiten nachahmen soll. Den
Namen Eremitage
führten auch eine Anzahl von Baulichkeiten, die dem
Zurückziehen aus dem
Treiben der Welt, teils in ernster, teils in mehr heiterer Bedeutung dienten. So
das Haus
Jean Jacques
Rousseaus zu Montmorency;
Ludwigs XIV.
Schloß
Marly bei Versailles;
[* 3] die Einsiedelei der Markgräfin Friederike
Sophie Wilhelmine bei
Bayreuth,
[* 4] 1718 erbaut mit Häuschen
für die Fürstin und ihre Gesellschaft; das mit dem Winterpalast in
Petersburg
[* 5] (s. d.) zusammenhängende Palais, an dessen
Stelle L. von
Klenze eine Gemäldegalerie, jetzt Eremitage
genannt, erbaute, u. a. m. In
Moskau
[* 6] heißt Eremitage
das berühmte russ. Restaurant (Traktir) und der demselben
Besitzer gehörige
Garten,
[* 7] in dem im
Sommer des
Abends Schaustellungen und Volksbelustigungen aller Art stattfinden. - Eremitage
oder
Hermitage ist auch
Name eines Burgunderweins, s.
Hermitage.