Erektion
(lat.), Anschwellung mancher Gewebe des tierischen Körpers, namentlich der sogen. Schwellkörper der männlichen und weiblichen Geschlechtswerkzeuge. Die Erektion beruht auf einer eigentümlichen Einrichtung des sehr reich entwickelten Blutgefäßapparats in den betreffenden Geweben, welcher ein weitverzweigtes kommunizierendes Höhlensystem darstellt. Die Erektion tritt ein, sobald alle Blutgefäße strotzend mit Blut gefüllt werden, und hört auf, sobald die Blutgefäße ihres Inhalts sich entledigen.
Die periodische Anhäufung des Bluts in den Geweben als nächste Ursache der Erektion wird ihrerseits wieder bedingt durch den Einfluß gefäßerweiternder Nerven. Die Schwellkörper des männlichen Gliedes enthalten für gewöhnlich nur sehr wenig Blut; reizt man aber die gefäßerweiternden Nerven (Nervi erigentes), so erweitert sich ihr Höhlensystem und füllt sich plötzlich derartig mit Blut, daß dieses auch nicht annähernd mit derselben Schnelligkeit abströmen kann, mit welcher es einströmt. Hierdurch schwellen die Teile derartig an, daß sie sich fest anfühlen. Das nervöse Zentralorgan für die genannten Nerven liegt im Lendenmark. Mit dem Eintritt der ursprünglichen Innervationsverhältnisse an den Gefäßnerven geht der vorher angeschwollene Teil wieder in den Zustand der Schlaffheit zurück, d. h. er entledigt sich seiner Blutmasse.