Erdtauben
,
s. Taubenvögel.
Erdtauben
3 Wörter, 28 Zeichen
Erdtauben,
s. Taubenvögel.
(Tauben, [* 3] Columbae), Ordnung der Vögel [* 4] von mittlerer Größe mit kleinem Kopf, kurzem Hals, schwachem Schnabel, mittellangen Flügeln und kurzen Spaltfüßen. Die Taubenvögel stehen den Hühnern in vieler Beziehung sehr nahe, unterscheiden sich jedoch äußerlich durch die Form der Flügel und des Schnabels, innerlich durch den Besitz eines paarigen Kropfes und andre Merkmale von ihnen. Im Gefieder fehlen zwischen den Konturfedern die Daunen völlig; die Flügel sind (mit Ausnahme der Dodos) ziemlich lang und zugespitzt.
Der Kamm des Brustbeins ist sehr hoch. Der Schnabel ist am Grund weichhäutig. Der Magen [* 5] hat eine sehr starke Muskelschicht, die Gallenblase fehlt; die Blindsäcke des Darms sind sehr kurz. Die Taubenvögel sind durchgängig gute, zum Teil ausgezeichnete Flieger, aber schlechte Läufer. Zur Brütezeit leben sie paarweise zusammen und ziehen dann zuweilen in ungeheuern Scharen umher (Wandertaube). Das Weibchen legt gewöhnlich 2, selten 1 oder 3 Eier [* 6] in ein kunstloses Nest; die Jungen schlüpfen fast ganz nackt aus und werden durch eine milchartige Flüssigkeit, welche im Kropf der Mutter abgesondert wird, die ersten Tage hindurch ernährt.
Die Taubenvögel sind fast auf der ganzen Erde zu finden, haben indessen ihre größte Artenzahl nicht auf dem Festland, sondern auf den Inseln der Südsee sowie den Antillen, wo ihre Eier den Nachstellungen der Vierfüßer und Raubvögel [* 7] wenig ausgesetzt sind. Fossil kennt man sie aus Frankreich und England; in historischer Zeit ausgestorben ist der Dodo. Man unterscheidet drei Unterordnungen:
1) Dodos oder Dronten (Dididae) mit 2 Gattungen: Didus (Dronte, [* 8] s. d., von Mauritius) und Pezophaps (Solitaire, von Rodriguez), noch im 17. Jahrh. lebend und auf den genannten Inseln sehr zahlreich. Flügel und Schwanz verkümmert.
2) Erdtauben (Didunculidae), nur die Art Didunculus strigirostris von den Samoainseln umfassend, mit gezahntem Unterschnabel, kurzem Schwanz, mäßig langen Flügeln, starken Läufen und langen Krallen.
3) Tauben (Columbidae) mit stets ungezahntem Schnabel. Man kennt etwa 50 Gattungen mit über 350 Arten und sondert sie in die Familien: Gouridae (von Hühnergröße, auf dem Kopf eine Federkrone; nur die Gattung Goura, auf Neuguinea, Java und den Bandainseln), Caloenadidae (Lauf lang; nur die Gattung Caloenas; Nikobaren, Philippinen, Neuguinea), Columbidae (Lauf kurz, Schwanz mit 12 Steuerfedern) und Treronidae (Lauf kurz, Schwanz mit 14 Steuerfedern). Die beiden letztgenannten Familien sind die Hauptvertreter der Gruppe.