Erdrauch
,
Pflanzengattung, s. Fumaria.
Erdrauch
84 Wörter, 671 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Erdrauch,
Pflanzengattung, s. Fumaria.
Erdrauch
(Fumaria officinalis, frz. la fumeterre. engl. fumitory).
Diese einjährige, auf fruchtbaren Feldern häufig wachsende graugrüne zart verästelte, im frischen Zustand stark und widrig riechende Pflanze hatte früher als herba fumariae im blühenden Zustande gesammelt, sowohl frisch als trocken, pharmazeutische Verwendung.
Das frische Kraut diente mit zur Bereitung der Kräutersäfte.
Das getrocknete hat seinen Geruch verloren, aber einen salzigbitterlichen Geschmack behalten.
Die Pflanze enthält ein Alkaloid, das Fumarin und eine besondre Säure, die Fumarsäure. - Zollfrei.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Erdrauch,
Pflanzengattung, s. Fumaria.
Tourn. (Erdrauch), Gattung aus der Familie der Fumariaceen, einjährige Kräuter mit saftigen, oft kletternden Stengeln, vielfach zerteilten Blättern, endständigen Blütentrauben und einsamigen Nüßchen. Etwa 40 Arten. Fumaria officinalis L. (gemeiner Erdrauch, Taubenkropf), fast in allen Erdteilen häufig vorkommend, mit roten Blüten, hat frisch zerquetscht einen widerlichen Geruch und einen salzig-bittern, etwas scharfen Geschmack; getrocknet ist er geruchlos und mehr bitter schmeckend. Er wurde seit Dioskorides arzneilich benutzt und war bis in die neuere Zeit eine der geschätztesten Arzneipflanzen. [* 3]
Gegenwärtig ist er völlig obsolet. Er enthält ein Alkaloid, Fumarin, welches in farblosen Prismen kristallisiert, in Alkohol leicht, in Wasser schwer löslich ist, bitter schmeckt und alkalisch reagiert; außerdem Fumarsäure C4H4O4 , die auch sonst im Pflanzenreich weit verbreitet ist (in Pilzen, Cetraria islandica, Glaucium luteum etc.) und auf verschiedene Weise aus Äpfelsäure erhalten werden kann. Sie bildet farb- und geruchlose Kristalle, [* 4] schmeckt und reagiert stark sauer, ist löslich in Wasser, Alkohol und Äther und kann leicht in Bernsteinsäure und Äpfelsäure verwandelt werden.