Erdkrebs
,
s. v. w. Maulwurfsgrille.
Erdkrebs
99 Wörter, 727 Zeichen
Erdkrebs,
s. v. w. Maulwurfsgrille.
Erdkrebs,
Baumkrankheit an Kiefern, Fichten, Tannen, Lärchen, aber auch an Laubbäumen, wobei der Stamm an der Basis eine Anschwellung bekommt, an welcher die Rinde aufbricht, bei den Nadelbäumen gewöhnlich unter Harzerguß. Zwischen Rinde und Holz [* 2] findet sich das weiße, später die Form brauner, harter Stränge (Rhizomorpha, s. d.) annehmende Mycelium eines Hutpilzes, Agaricus melleus L., der die Krankheit verursacht. An jenen Strängen entspringend, bricht er durch die Rinde der erkrankten Stämme hervor. Da die Stränge von erkrankten Wurzeln durch die Erde zu gesunden hinkriechen und in diese eindringen, wird die Krankheit ansteckend. Die befallenen Stöcke sind auszuroden.
(Gryllotalpa Latr.), Insektengattung aus der Ordnung der Geradflügler [* 4] und der Familie der Grabheuschrecken (Gryllodea), Insekten [* 5] mit fast kegelförmigem Kopf, zwei Nebenaugen, mäßig langen Fühlern, großem, eiförmigem Prothorax, sehr plumpen, zu Grabbeinen umgestalteten Vorderbeinen, deren dreieckige, fingerförmig gezahnte Schienen in die scharfe Unterkante des Schenkels einschlagbar sind, und plumpem Hinterleib mit zwei pfriemenförmigen Reifen, zwischen welchen sich vom Rücken her die Vorderränder der sehr zarten Hinterflügel in Gestalt grätenartiger Spitzen sanft ¶
nach unten biegen. Die gemeine Maulwurfsgrille (Werre, Erd-, Moldwolf, Erdkrebs, Reutwurm, G. vulgaris Latr., s. Tafel »Geradflügler«),
5 cm lang, fast vollständig mit kurzem, rostbraunem, seidenglänzendem Filz bedeckt, auf den Flügeldecken schwarz geädert, unterhalb ledergelb, an den Vorderbeinen rotbraun, ist überall häufig, lebt fast ausschließlich in selbstgegrabenen Gängen unter der Erdoberfläche, besonders in lockerm sandigen Boden, und richtet großen Schaden an, indem sie beständig wühlt und die Wurzeln der Kulturgewächse beschädigt; sie frißt Engerlinge und andres Gewürm, ist sehr gefräßig, und das Weibchen frißt die eignen Jungen.
Die Männchen zirpen, solange die Sonne [* 7] nicht über dem Horizont [* 8] ist, und fliegen auch unbehilflich umher. Das befruchtete Weibchen gräbt einige schneckenförmig gewundene Gänge und macht in der Mitte derselben, etwa 10 cm unter der Erdoberfläche, ein Nest, in welches es in einer zusammengesponnenen Erdhülle 200-300 Eier [* 9] legt. Über dem Nest beißt es alle Wurzeln ab und lockert die Erde, so daß ein platzweises Absterben von Pflanzen ein derartiges Nest verrät. Das Weibchen bewacht die Eier, bis die Jungen auskriechen, stirbt aber wohl vor dem Winter. Die Larven schlüpfen im Juli aus, gehen im September etwas tiefer, überwintern und erlangen mit der fünften Häutung im nächsten Juni die Reife. Zur Vertilgung der Maulwurfsgrillen sucht man am besten die Nester auf oder fängt sie in Töpfen, welche man im Verlauf ihrer Röhren [* 10] so eingräbt, daß sie hineinfallen müssen.