Erbkam
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Georg Gustav, Architekt, geb. 1811 zu Glogau, [* 2] nahm nach Vollendung seiner Studien auf der Bauschule in Berlin [* 3] als Architekt an der von Lepsius geleiteten großen ägyptischen Expedition von 1842 bis 1846 teil. Die topographische Aufnahme der Pyramidenfelder bei Memphis, die Aufnahmen von Abu Roasch, der Pyramiden von Gizeh bis Fayûm, der Pyramide von Howaka und der anstoßenden Ruine des Labyrinths, der Felsengräber von Zaniet el Meitin ^[richtig: Zauiet el Meitin, heute Zaouiet el-Meïtin] in Mittelägypten, der Gräber von Benihassan, der Hundertpylonenstadt Theben und des Riesentempels von Karnak, welche auf 81 Tafeln des später von der preußischen Regierung herausgegebenen ägyptischen Denkmälerwerkes enthalten sind, waren sein Werk. 1851 übernahm er die Redaktion der »Zeitschrift für Bauwesen« und führte mehrere Bauten aus, unter welchen die von seinem Freund Stüler entworfene St. Markuskirche, die selbstentworfene Golgathakapelle, die evangelische Kirche in Alexandria und die Nationalgalerie in Berlin (in Gemeinschaft mit Strack) hervorzuheben sind. Er starb - Sein Bruder Heinrich Wilhelm, geb. 1810 zu Glogau, seit 1847 außerordentlicher, 1855 ordentlicher Professor der Theologie in Königsberg [* 4] i. Pr., wo er starb, schrieb »Geschichte der protestantischen Sekten im Zeitalter der Reformation« (Hamb. 1848).