Equisetum
L.
(Schachtelhalm,
Schafthalm), kryptogame Pflanzengattung, die einzige in der gegenwärtigen
Flora noch erhaltene
aus der
Klasse der
Equisetaceen
[* 2] (s. d.), fast über die ganze
Erde verbreitet, zählt 25
Arten, welche alle
auf feuchtem
Boden, im Schlamm oder im
Wasser wachsen. Von diesen kommen auf
Europa
[* 3] 12
Arten, die mit Ausnahme einer einzigen
auch in
Amerika
[* 4] sich finden, welches 20
Arten besitzt; auf
Asien
[* 5] kommen 14, auf
Afrika
[* 6] 3
Arten, das
Festland
Australien
[* 7] hat gar
keine. Equisetum
arvense L.
(Ackerschachtelhalm,
Kannen- oder
Zinnkraut,
Scheuerkraut,
Katzenwedel,
Duwock), mit zweierlei
Stengeln, nämlich einfachen, blaß rötlichgelben, chlorophylllosen, mit trockenhäutigen, lanzettförmig gezahnten,
schlaffen
Scheiden bekleideten, welche den
Fruchtstand tragen und im
Frühling erscheinen, und grünen, 15-30
cm hohen, unfruchtbaren
Stengeln mit einfachen, vierkantigen, scharfen
Ästen, welche im
Sommer sich bilden, ist gemein auf feuchten,
sandigen und lehmigen
Äckern, Ackerrändern und
Triften durch ganz
Europa,
Asien,
Nordamerika
[* 8] und Nordafrika und ein äußerst
lästiges Unkraut, welches stark wuchert und den
Boden aussaugt und durch mechanische
Mittel durchaus nicht zu vertilgen ist,
weil sein im
Boden weit verbreitetes
Rhizom
[* 9] bis 6 m in die Tiefe hinabgeht.
Zur Ausrottung düngt man mit
Kochsalz, erzeugt möglichst üppigen Graswuchs und entwässert den
Acker. Wegen der in der
Epidermis
[* 10] vorhandenen
Kieselerde eignet sich das
Kraut zum
Scheuern zinnerner und kupferner
Geschirre.
Andre einheimische
Arten sind das
Equisetum
palustre L. (Sumpfschachtelhalm), mit einerlei
Stengeln, und das bis 1,25 m hohe Equisetum
hiemale L. (Winterschachtelhalm).
Von. Equisetum
giganteum L. (Riesenschachtelhalm), in
Westindien
[* 11] und
Südamerika,
[* 12] mit aufrechtem, bis 11,5 m hohem, aber schwachem,
zwischen den
Bäumen emporklimmendem
Halm mit quirlständigen
Ästen, werden in seinem Vaterland
Wurzelstock und
Stengel
[* 13] arzneilich
benutzt.
Noch weit riesenhaftere
Formen von Equisetum
, wie Equisetum
arenaceum
Bronn., hat man fossil, besonders im Keuper,
gefunden (s.
Equisetaceen und die Tafel
»Keuperformation«).