Epureano
,
Manolaki Costaki, rumän. Minister, geb. 1824, stammte aus einer angesehenen moldauischen Familie und spielte in der Geschichte seiner Heimat bald eine hervorragende Rolle. Unter seinem Vorsitz proklamierte 1866 die Nationalversammlung den Prinzen Karl von Hohenzollern [* 2] zum Fürsten von Rumänien. [* 3] Er gehörte zur gemäßigten Partei und übernahm die Ministerpräsidentschaft in einer sehr schwierigen Zeit, Die exaltierte nationale Partei glaubte den Ausbruch des deutsch-französischen Kriegs zur Verwirklichung ihrer Träume von einem Großrumänien benutzen zu können, zürnte dem Ministerium, daß es zu solchen Plänen nicht die Hand [* 4] bot, auch ihrer Sympathie für Frankreich nicht entsprach, sondern strenge Neutralität einzuhalten beschloß, und trieb es bis zu dem Attentat vom 20. Aug. in Plojesti, wodurch Fürst Karl gestürzt, die Republik ausgerufen und eine aus dem General Golesco und den Bojaren Joan Ghika und Joan Bratianu bestehende provisorische Regierung eingesetzt werden sollte.
Epureano
, von den Absichten der Verschwornen unterrichtet, kam ihnen zuvor und ließ die Hauptbeteiligten verhaften.
Aber die angeklagten Verschwörer wurden 29. Okt. von den
Geschwornen freigesprochen. Die 27. Nov. wieder eröffnete
Kammer zeigte sich gegen den
Fürsten und gegen das
Ministerium Epureano
sehr feindlich, verweigerte die
Genehmigung einer zur Konsolidierung
der schwebenden
Schuld notwendig gewordenen
Anleihe und erließ 21. Dez. eine
Adresse an den
Fürsten, welche einem
Mißtrauensvotum
gleichkam. Darauf gab das
Ministerium Epureano
25. Dez. seine Entlassung. Epureano
trat als Justizminister
in das
Ministerium
Catargiu ein, nahm aber wieder seine Entlassung. Nachdem er 1877-78 Finanzminister gewesen, starb
er in
Schlangenbad.