Epithalamium
(griech.), bei Griechen und
Römern das Hochzeitslied, welches uralter
Sitte gemäß meist chorweise vor
dem Schlafgemach (thalamus) der Neuvermählten abgesungen wurde. Von derartigen
Gesängen der
Sappho, des
Anakreon,
Pindar u. a.
sind nur spärliche
Fragmente auf uns gekommen. Aus der ältern römischen Zeit besitzen wir
Catullus'
»Epithalamium
Peleï et Thetidos«; aus der Kaiserzeit sind Epithalamien
erhalten von
Statius,
Ausonius,
Claudianus,
Apollinaris
Sidonius,
Ennodius,
Venantius Fortunatus etc. und das »Epithalamium
Laurentii«.
Sie waren meist im epischen Versmaß gehalten und zeichneten sich durch eine gewisse sinnliche Derbheit
und Keckheit aus. Eine Sammlung römischer Epithalamien
findet sich in Wernsdorfs »Poetae
latini minores«, Bd. 4, Teil 2 (Helmst.
1789).