Epiphýllum
Pfeiff., Pflanzengattung aus der Familie der Kakteen [* 2] (s. d.). Man kennt nur wenige in Brasilien [* 3] vorkommende Arten; es sind kleine Halbsträucher, deren Stengel [* 4] und Zweige aus blattartig verbreiterten, am Ende abgestumpften, behaarten, gezähnten, fleischigen Gliedern zusammengesetzt sind. Die schönen feuerroten Blumen brechen im Winter aus den Enden hervor. Sonst ist die Gattung charakterisiert durch einen nackten, glatten, oben gezähnten Fruchtknoten, kurz zurückgebogene Kelchblätter, eine bauchige Kronenröhre mit schiefer Mündung und zurückgebogenen, kurzen, gefärbten Randlappen. Die dünnen Staubfäden, etwa 100 an der Zahl, von denen die mittlern kürzer, sind mit der Röhre verwachsen, in einem Bündel gesammelt, länger als die Blumenkrone und umschließen den längern, fadenförmigen Griffel.
Die beliebteste
Art ist Epiphýllum
truncatum
Haw., mit zurückgebogenen
Ästen, an deren
Spitze je nach den Spielarten
purpurrote, karmesin- oder braunrote oder violette
Blumen hervorkommen. Dieser Art steht Epiphýllum
Gaertneri K. Sch.
nahe, das sich durch halb so lange und schmälere
Glieder
[* 5] und kürzere, anders geformte
Blumen unterscheidet. Epiphýllum
truncatum
wächst in seiner
Heimat auf großen
Bäumen, in dem zwischen den starken
Ästen angesammelten
Humus. Daher
erfordert sie in der Kultur vegetabilischen
Humus, viele Feuchtigkeit und Schatten.
[* 6]
Man unterhält sie im Winter bei einer
Temperatur von +10 bis 12° R., verpflanzt sie nach der Blütezeit im März, wenn der
junge
Trieb beginnt, hält sie während des Wachsens feucht und warm und läßt sie vom September an,
nachdem der
Trieb vollendet, zur Knospenbildung trocken stehen. Die Epiphýllum
werden oft als kleine Bäumchen gezogen und
sind in solchen Fällen auf Stämmchen von
Peireskia aculeata Mill. veredelt, während sie sonst sehr leicht als
Stecklinge
wachsen.