(griech.), die Erscheinung, insbesondere eines Gottes, überhaupt aber der Akt, wodurch sich der Gott als
solcher manifestiert. In der christlichen Kirche ist Epiphania die Erscheinung des Weltheilands unter den Menschen, deren Fest (festum
epiphanias, Epiphanienfest) auf den 6. Januar fällt. Dasselbe wurde im Orient schon im 3. Jahrh. gefeiert, war
dem Andenken an die Taufe Jesu im Jordan gewidmet und daher vorzugsweise ein Tauftag der Katechumenen. Im Abendland wurde seine
Bedeutung eine etwas andre; es ward zum Feste der Offenbarung Christi an die Heiden, als deren Symbol die
Anbetung der Magier aus dem Morgenland galt (Dreikönigsfest), daher in Rom an diesem Tag Männer aus allen Nationen, die in der
Propaganda zu Rom vertreten sind, jeder in seiner Sprache predigen, um die Epiphania Christi unter allen Heiden darzustellen. Die protestantische
Kirche gedenkt an diesem Fest vorzugsweise der Heidenmission. Nach dem Epiphanienfest zählt man im christlichen
Kirchenjahr die nächsten Sonntage bis zum Sonntag Septuagesimä und bezeichnet sie als ersten, zweiten etc. Sonntag post Epiphanias
(festum). Ihre Zahl wechselt, je nachdem Ostern früher oder später fällt, zwischen zwei und sechs.
bei den Griechen Bezeichnung der zum Gedächtnis der Erscheinung eines Gottes an einem Orte gefeierten Feste; in der christl.
Kirche heißt nach Titus 2,11 das Fest der Erscheinung Christi unter den Menschen Epiphaniasfest. Es wurde
nach dem Vorgange der Basilidianer seit Ende des 3. Jahrh. in Ägypten und anderwärts in der orient. Kirche 6. Jan. als Tauffest,
und da im Herabkommen des heil. Geistes bei der Taufe auf Jesum dessen eigentliche Geburt zum Sohne Gottes
erblickt wurde, zugleich als Geburtsfest Jesu gefeiert.
Als später, übereinstimmend mit der röm. Kirche, die griech. Kirche die Geburt Jesu durch ein besonderes Fest (25. Dez.) feierte,
ward das Epiphaniasfest als Tauffest beibehalten. Im Abendlande brachte man es mit der Ankunft der Weisen aus dem Morgenlande
in Bethlehem
(Matth. 2,1. fg.) in Verbindung und deutete nun den Namen auf die Offenbarung Christi als Erlöser
der Heidenwelt. Daher der Gebrauch, daß an diesem Tage in Rom zu Missionaren ausgebildete Männer aus allen Nationen jeder
in seiner Sprache predigen, um so die Offenbarung Christi unter allen Heiden darzustellen. Da später jene
Weisen für Könige gehalten wurden, heißt das Fest auch Fest der heiligen drei Könige. Die aus Epiphania folgenden
Sonntage heißen erster, zweiter u. s. w. nach Epiphania. -