Epiphania
bei den Griechen Bezeichnung der zum
Gedächtnis der Erscheinung eines
Gottes an einem Orte gefeierten Feste; in der christl.
Kirche heißt nach
Titus 2,11 das Fest der Erscheinung Christi unter den
Menschen Epiphania
sfest. Es wurde
nach dem Vorgange der Basilidianer seit Ende des 3. Jahrh. in
Ägypten
[* 2] und anderwärts in der orient.
Kirche 6. Jan. als Tauffest,
und da im Herabkommen des heil.
Geistes bei der
Taufe auf Jesum dessen eigentliche
Geburt zum
Sohne
Gottes
erblickt wurde, zugleich als
Geburtsfest Jesu gefeiert.
Als später, übereinstimmend mit der röm.
Kirche, die griech.
Kirche die
Geburt Jesu durch ein besonderes Fest (25. Dez.) feierte,
ward das Epiphania
sfest als Tauffest beibehalten. Im
Abendlande brachte man es mit der Ankunft der
Weisen aus dem Morgenlande
in
Bethlehem
(Matth. 2,1. fg.) in
Verbindung und deutete nun den
Namen auf die Offenbarung Christi als
Erlöser
der Heidenwelt. Daher der Gebrauch, daß an diesem
Tage in
Rom
[* 3] zu Missionaren ausgebildete
Männer aus allen Nationen jeder
in seiner
Sprache
[* 4] predigen, um so die Offenbarung Christi unter allen
Heiden darzustellen. Da später jene
Weisen für Könige gehalten wurden, heißt das Fest auch Fest der heiligen drei Könige. Die aus Epiphania
folgenden
Sonntage heißen erster, zweiter u. s. w. nach Epiphania.
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Vgl. Usener, Religionsgeschichtliche Untersuchungen (Bd. 1, Bonn [* 5] 1889).