»Conversations
d'Émilie« (Par. 1774, 2 Bde.,
u. öfter),
für die
Erziehung ihrer Enkelin bestimmt und von der
Akademie (1783) mit dem Tugendpreis ausgezeichnet;
besonders
aber
»Mémoires et correspondance« (das. 1818, 3 Bde.;
neue Ausg. 1878, 2 Bde.).
In diesem
Tagebuch, wie es zur Zeit J. J.
Rousseaus jede
Frau von
Geist und
Gefühl
führte, hatte sie ihre Erlebnisse in romanhafter Form und mit erdichteten
Namen niedergeschrieben. Die
Ausgabe von
Brunet (1818)
erschien mit richtigen
Namen und historischen
Daten und erregte großes Aufsehen, besonders wegen der
Treue undWahrheit
der Aufzeichnungen, wie sie die Memoirenlitteratur selten aufweist. Während der letzten zwölf Jahre ihres
Lebens unterhielt
sie einen lebhaften Briefwechsel mit dem geistreichen
Galiani,
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welcher 1818 in 2 Bänden, aber ungenau, veröffentlicht wurde. Die »Œuvres« gab Challemel-Lacour (Par. 1869, 2 Bde.)
heraus.
Vgl. Perey und Maugras, La jeunesse de Madame d'É. (Par. 1882).
Bildhauer, geboren auf der Insel Mauritius, ging auf Veranlassung des Prinzen von Wales nach Paris, um die Bildhauerkunst
unter Dantan zu erlernen, wo er sich durch seine geistvollen, teils großartigen, teils anmutigen Arbeiten auszeichnete. Später
ließ er sich in Rom nieder. Zu jenen gehört ein jugendlicher Hannibal, der mit einem Adler ringt; zu
diesen der goldne Gürtel (eine nackte Marmorfigur), der kleine Spartaner (Bronze), David (Marmor), die Braut von Abydos,
das Kind im Netz u. a.; ebenso zahlreiche Büsten, z. B. des
Prinzen von Wales, der Miß Florence Hamilton und seiner eignen Gattin.
(spr. -näh), Louise Florence Pétronille, Dame de La Live d', franz. Schriftstellerin, geb. zu
Valenciennes, war die Tochter eines franz. Offiziers. Sie ward an einen Verwandten, den
reichen Generalpächter d'E., verheiratet. Da ihr Gemahl ein Verschwender und Wüstling war, suchte sie selbst den Verkehr
mit Schriftstellern und Philosophen, mit Grimm, d'Holbach, Diderot u. a. Francueil, ihr damaliger Vertrauter, führte 1745 Rousseau
bei ihr ein, dessen Wohlthäterin sie wurde. Im Garten
[* 7] ihres Schlosses La Chevrette, bei Montmorency,
richtete sie ein Häuschen, die Eremitage, für ihn ein.
Ostern 1756 bezog er es
und bewohnte es noch im Winter des folgenden Jahres, bis seine eigensüchtigen Launen und seine
Eifersucht auf Grimm, der der vertraute Freund der Frau Epinay geworden war, den Bruch herbeiführten. Sie starb Ihre
hinterlassenen «Mémoires» (hg. von Boiteau, 2 Bde.,
Par. 1863), eine mit künstlerischer Freiheit behandelte Selbstbiographie, gehören zu den anziehendsten Büchern des 18. Jahrh.;
sie sind ebenso interessant als Denkmal der Sittengeschichte wie als Lebenserzählung. Bei Lebzeiten veröffentlichte
Frau d'E. ein Erziehungswerk «Les conversations d'Emilie» (2 Bde.,
Par. 1774 u. ö.),
denen der Preis Monthyon bei seiner erstmaligen Erteilung zugesprochen wurde, sowie anonym die Schriften
«Lettres à mon fils» (Genf
1758) und «Mes moments heureux» (ebd. 1752, 1758). Ihre «Œvres» veröffentlichte Challemel-Lacour (2
Bde., Par. 1869). -
Vgl. Perey und Maugras, La jeunesse de Madame d'E. (1882);