Antimăchos,
griech. Dichter aus Kolophon, älterer Zeitgenosse Platons, um 400 v. Chr. Mit seinen beiden Hauptwerken, dem Epos »Thebais« (über die beiden mythischen Thebanischen Kriege) und einem nach seiner verstorbenen Geliebten Lyde benannten Elegiencyklus, der die Mythen durch den Tod getrennter Liebespaare behandelte, war er Begründer der gelehrten Dichtung und als solcher Vorläufer und Vorbild der Alexandriner, die ihn wegen seiner Gelehrsamkeit gleich nach Homer stellten. Die Bruchstücke ¶
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seiner Dichtungen (gesammelt von Stoll, Dillenb. 1845, und in Bergks »Poetae lyrici graeci«; Übersetzung nebst Biographie von W. E. Weber, 1826) zeigen eine harte und gesuchte, oft auch schwülstige Sprache [* 4] und bekunden mehr Kunst und Gelehrsamkeit als Dichterkraft. Als Grammatiker veranstaltete er eine Rezension der Homerischen Gedichte.