Epidermis
Epididymis - Epiglotti

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Epidermis.[* 3] (griech.), Oberhaut, besonders tierische, s. Haut; [* 4] bei vielen Pflanzen die oberflächliche ¶
mehr
Zellenschicht (Fig. 1 e), welche von den darunterliegenden Zellen p mehr oder weniger verschieden ist und sich mithin als
ein besonderes Gewebe
[* 6] darstellt. Echte Epidermis
tritt meist erst bei den Gefäßpflanzen auf. Ihre Zellen schließen allseitig zusammen
und bilden keine Intercellularräume; oft wachsen die Zellen zu Haaren (s. unten) aus, wie an der der Wurzeln.
Die freie Außenwand derselben wird auswendig von einer mehr oder weniger stark entwickelten Cuticula überzogen, und meistens
befinden sich hier in der Epidermis
Spaltöffnungen
[* 3]
(Fig. 1 u. 2). Oft sind die Zellen der Epidermis
mit Organen eigentümlicher Art, den
Haaren oder Trichomen, besetzt.
Stengel (botanisch)

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Stengel.
Dieselben bilden entweder schlauchförmige, ungeteilte Ausstülpungen der Epidermis
zellen (einfache Haare),
[* 7] oder mehrzellige, bisweilen stachel- oder borstenförmige Gebilde, oder schildförmige Schuppen (Hautschuppen), oder blasenförmige,
sitzende, auch gestielte Zellkugeln (Hautblasen). Die äußerste Lamelle der freien Außenwand der Epidermis
zelle n
[* 3]
(Fig.
1), desgleichen aller Haare bildet die sogen. Cuticula, welche ununterbrochen über die Zellen grenzen hinläuft
und daher wie ein besonderes Häutchen erscheint. Bisweilen ist die Außenwand der Epidermis
zellen nach innen sehr stark
verdickt, und dann sind meistens auch diese Verdickungsschichten kutikularisiert, mit Ausnahme einer innersten, die Zellhöhle
unmittelbar auskleidenden, aus Cellulose bestehenden Schicht (Kutikularschichten). Die der meisten über dem Boden wachsenden
Pflanzenteile, vorzüglich diejenige der Stengel
[* 8] und Laubblätter, enthält Spaltöffnungen
[* 3]
(Fig. 1 u. 2)
in mehr oder weniger großer Anzahl.
Dies sind aus je zwei Schließzellen sp gebildete Organe, welche direkte Öffnungen der Intercellulargänge des innern Gewebes
darstellen. Die Schließzellen sind nämlich von ungefähr halbrunder Gestalt, und ihre beiden aneinander grenzenden geraden
Wände weichen in der Mitte auseinander, so daß zwischen ihnen eine schmale Spalte entsteht, durch welche die Epidermis
durchbrochen
ist. Bisweilen stehen die Schließzellen im Grund einer trichterförmigen Vertiefung, des Vorhofs s
[* 3]
(Fig. 1), der durch den
Spalt sp mit der darunterliegenden Luftlücke e in Verbindung steht. Die Spaltöffnungen sind oft gleichmäßig
über die ganze Fläche eines Pflanzenteils verteilt; bisweilen sind nur bestimmte Streifen der Stengel oder Blätter damit besetzt.
- Die Funktion der Epidermis
besteht bei allen in der Luft befindlichen Pflanzenteilen hauptsächlich in der Vermittelung des Gasaustausches
zwischen der Binnenluft und der Atmosphäre.
Stärke (natürliches Vo

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Stärke.
Einer zu starken Verdunstung wird durch die Cuticula vorgebeugt, welche gerade bei diesen auffälliger
entwickelt ist, und von deren Dicke nachweislich die Stärke
[* 9] der Verdunstung abhängt; zugleich schützt die Cuticula vermöge
ihrer fettähnlichen Oberfläche und ihres nicht selten wachsartigen Reifüberzugs die Pflanzenteile vor Benetzung mit Wasser.
An gewissen, meist nur beschränkten Stellen der Pflanze spielt die Epidermis
auch die Rolle eines Sekretionsorgans.
Es gehören dahin vor allen die Nektarien der Blüten und
mancher grüner Teile, welche in modifizierten Zellen eine süß schmeckende,
zuckerhaltige, klebrige Flüssigkeit (Nektar, Honig) ausbilden. Bei den sogen. Drüsenhaaren auf Blättern und Stengeln mancher
Pflanzen wird in einem kugeligen Zellkörper ätherisches Öl erzeugt und ausgeschieden, und die der Knospenschuppen
und der jungen Laubblätter in den Knospen
[* 10] vieler Pflanzen sondert Harz und Schleim, zuweilen in besondern Hautpapillen (Kollateren
oder Leimzotten), ab.
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^[Abb.: Fig. 1. Durchschnitt durch die Epidermis
von Cycas.]
[* 3]
^[Abb.: Fig. 2. Flächenansicht der Epidermis
von Evonymus.]