Epidauros
,
1) Hafenstadt in
Argolis, auf einer
Landspitze am Saronischen
Busen, vorzugsweise berühmt durch das in seiner
Nähe gelegene umfangreiche Heiligtum des
Asklepios
[* 3] (s. d.), eine Art von
Kurort, welcher aus vielen Gebäuden und
Anlagen bestand
und von
Patienten aus ganz
Hellas besucht wurde.
Noch gegenwärtig heißt die Stätte »das Heiligtum«; sie
wird durch ein wohlerhaltenes
Theater
[* 4] mit 55 Sitzreihen und
Ruinen aus römischer Zeit bezeichnet. Die ältesten Bewohner von
Epidauros
waren
Karier, später
Ionier, deren Einfluß überwog, auch als von S.
Dorier unter
Deiphontes zuwanderten. In unfruchtbarer
Landschaft gelegen, war Epidauros
ganz auf
Handel und Seefahrt angewiesen; dadurch wuchs es zu einem der ersten
Seeplätze der
Halbinsel an und kolonisierte
Ägina,
Kos, Kalydnos,
Nisyros, bis es seiner Tochterstadt
Ägina weichen mußte.
Während der
Perserkriege stand Epidauros
mit
Sparta und
Argos in feindlichem
Verhältnis. Unter der römischen Herrschaft wurde
es zu
Argolis geschlagen. Damals war die Stadt nicht viel mehr als der
Hafen des immer noch blühenden Asklepieion, das erst
durch
Sulla seiner Kunstschätze beraubt wurde. Jetzt Nea-Epidavros, ein Dorf mit
Hafen. - 2) Griech.
Kolonie, das heutige
Ragusa
[* 5] (s. d.).