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scheinlich aus der Zeit des Kaisers Iustinian I.) und in Georgius Cyprius (um 600 n. Chr.) eine statist. Übersicht erhalten ist. Auch die Diöcesen oder Sprengel der Bischöfe oder Erzbischöfe der griech. Kirche wurden Eparchien genannt; in Nuß- land ist dies noch jetzt der Fall. -
Im jetzigen Königreich Griechenland [* 3] ist Eparchie die Bezeich- nung der Unterabteilungen des Nomos (s. d.). Das Land war bis 1886 in 59 Eparchien eingeteilt. Seitdem wurden aber die Eparchien, eine kurze Wiedereinführung von Mai 1891 bis Juli 1892 ausgenommen, abgeschafft und die Demen (s. De- mos) kamen direkt unter die Nomarchen (s. d.). Eparchie, s. Eparch. jwehr. Epaulement (frz., spr. epol'mäng), s. Schulter- Epauletten (frz., von 6Mnl6, spr. epohl, «Schulter»),
Uniformteile, die auf den Schultern getragen werden, und zwar von Offizieren auf dem Waffcnrocke zum Parade-, Gala- und Gesellschafts- anzuge, außerdem auch von den Mannschaften der Ulanenregimenter und von den Stabsordon- nanzen, sowie auch von den höhern Militär- und Civilbeamten; doch sind sie bei den Galauniformen der letztern seit 1889 weggefallen. Die Felder der C'., meist aus farbigem Tuch, für Generale und einzelne Regimenter silbcrn, auch für höbere Be- amte silbern oder golden, werden von einem Halb- mond aus weißem oder gelbem Metall eingefaßt.
Das Schieberstück dient zur Befestigung unter den Epauletthaltern (Passanten) und an den Schulter- knöpfen. In den Feldern befinden sich die be- sondern Abzeichen der Truppenteile (Nummern, Namenszüge) oder der Korporationen (Äskulap- stab der Sanitätsoffiziere, Wappenschild der Be- amten), sowie die Sterne oder Rosetten als Grad- abzeichen. Als Gradabzeichen treten bei Stabsoffi- zieren die von den Halbmonden herabhängenden, beweglichen Fransen (Kantillen), bei Generalen die feststehenden silbernen Raupen hinzu.
Die Marine- offiziere tragen Eperies
mit goldenen Feldern, ebenfolchen gerippten Halbmonden und
Fransen oder Raupen. Die Eperies
sind
in fast allen
Armeen, anßer in
Öster- reich, eingeführt, zuerst in
Frankreich. Ursprüng- lich aus den Schutzwaffen hervorgegangen,
dienen sie gegenwärtig nur als Zierat. In der deutschen
Armee wurden sie (außer bei den
Ulanen) 1866 in der Feldbetleidung,
seit 1888 in der Dienstbetlei- dung überhaupt, durch
Achselstücke (s. d.) ersetzt.
Epaunum, alte Stadt, s. Saint [* 4] Maurice. Epee (spr. epeh), Charles Michel, AlM de l', einer der Begründer des franz. Taubstummenunter- richts, geb. zu Versailles, [* 5] widmete sich dem geistlichen Stande, wurde aber, da er das in Bezug auf die Iansenistischen Streitigkeiten ein- geführte Formular nicht unterzeichnete, vom geist- Ucyen Amte ausgeschlossen. Als er später doch durch des Prälaten Bossuct Einfluß Prediger und Kanonikus zu Troyes wurde, entsetzte ihn der Erz- bischof von Paris, [* 6] de Veaumont, wieder. Er lebte nun zurückgezogen in Paris, wo er um 1765 Ver- anlassung fand, sich mit dem Unterricht zweier taubstumm geborenen Schwestern zu beschäftigen.
Ohne etwas von frühern Versuchen, Taubstumme zu bilden, zu wissen, erzielte er mit Hilfe einer me- thodisch entwickelten Gebärdensprache und des Fmgeralpbabcts so glückliche Erfolge, daß er sich emsckloß, diesen Vemübungen sein ganzes Leben zu widmen. Um 1770 gründete er auf feine Kosten in Paris die erste Taubstummenanstalt. Sein Unter- richtsverfahren (s. Taubstummenunterricht) fand unter dem Namen der «Französischen Methode» außer in Frankreich in vielen Ländern Eingang, doch ist jetzt überall die von Samuel Heinicke (s. d.) begründete «Deutsche [* 7] Methode» zur Geltung ge- kommen.
Viele Unannehmlichkeiten entstanden dem
Abbt! aus seinen Streitigkeiten mit Heinicke und aus einem Prozeß, den er im Interesse
eines taub- stummen Zöglings führte, den man 1773 auf der strafte von
Peronne hilflos gefunden hatte. Eperies
meinte
in ihm den ausgestoßenen
Erben der reichen gräfl. Familie
Solar zu entdecken, und forderte dessen
Recht zurück. Derselbe
wurde auch 1781 als
Graf
Solar anerkannt; aber bei Revidierung des Prozesfes nach dem
Tode E.s wurde 1792 das
Ur- teil umgestoßen.
Vouilly benutzte diesen
Stoff zu seinem Schauspiele «i^'lUidö äe 1'1^i66»,
welches Kotzebue u. d. T. «Der
Taubstumme» für die deutsche
Bühne bearbeitete. Erst 1785 erlangte Eperies
von
Lud- wig XVl. für
seine Anstalt eine Unterstützung von 3100
Livres. Sein Licblingswunsch aber, die An- erkennung seiner
Taubstummenanstalt als
National- institut, kam erst nach seinem
Tode unter seinem Nachfolger
Abbe Sicard 1791 zur
Ausführung. Eperies
schrieb eine «Institution 668 80in'(i8-iniiLt8»
(Par. 1774),
die später von ihm ver- bessert u. d. T. «I^H vüritülilo miniere ^'in8ti'nii'6168 80urä3 6t inu6t3» (ebd. 1784) erschien. -
Vgl. Be- bian, I^1c"F6 ä6 OiiHi'iL3 Nic1i6i ä i'Npöo (Par. 1824);
Dege'rando, 1)6 i'lxwclUion (168 80nrä8- inu6t8 ä6 nai88Hnc6 (2 Bde., ebd. 1827);
Neumann, Die Taubstummenanstalt zu Paris (.^ önigsb. 1827); Berthier, IVaddö cw I'l^)66 (Par. 1852).
Epeios (lat. Epeus), der Erbauer des höb zernen Rosses, mittels dessen
Troja
[* 8] erobert wurde. In der Ilias ist Eperies
, Sohn des
Panopeus, ein tapferer
Kämpe, ausgezeichnet im Fausttampf, in welchem er bei den Leichenfpielen zu Ehren
des
Patroklos den Preis erringt. Nach einer andern Sage war er ein Waffenträger der Atrioen, und auf Bildwerken folgt er
bisweilen dem
Agamemnon neben dem Herold Talthybios. Sonst erscheint er neben seinem
Pferde
[* 9] mit Hammer
[* 10] und Meißel.
[* 11] üpoira.,
s. Kreuzspinnen.
Gpeiros, s. Epirus. Epen, s. Epos. höhlen überzieht. Ependyma (grch.), die feineHaut, diedie Gehirn- ! Epenthese (grch., das «Dazwischensetzen», «Ein- schieden»),
die Einschiebung von Lauten zur Er- leichterung der Aussprache, z.B. caiiil (frz.) aus (angelsächsisch) cnik, ^Icuin^ua (lat.) aus (grch.) ^11(!N6ii6. Die heutige Sprachwissenschaft gebraucht dafür die Ausdrücke Anaptyris (grch.) oder Svarabhakti (indifch) und nennt den Vorgang, dah der i- oder u-Laut einer Silbe in der vorher- geyenden Silbe vortlingt und sich hier mit einem a, 6 oder 0 zum Diphthongen verbindet, z. B. grch. pkainn («ich zeige») aus pliHi^o. (S. auch Umlaut.) Npoi-Än (frz., spr. -düh), bestürzt, außer sich.
Epcries (spr. spperiesch), slaw. ?i-68ov, Stadt mit geordnetem Magistrat mit dem Titel königl. Freistadt und Hauptstadt des ungar. Komitats Säros, bis 1876 königl. Freistadt, eine der älte- sten und nach Kaschau die schönste Stadt Ober- ungarns, links von der Tarcza, an der Linie Abos- Orlö der Kaschau-Oderbcrger Bahn, Sitz cines griech.-kath.Bischofs, des Obergespans, eines Stauer- Inspeltorats, eines königl.Gerichtshofs undWechsel- ! gerichts, ist mit gut erhaltenen Ringmauern ¶