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Gänsefedern, doch sind auserlesene Daunen von hohem Wert. Die Knäkente (A. querquedula L.), 38 cm lang, 62 cm breit, an Scheitel und Hinterhals schwarzbraun, mit breiten, weißen Augenstreifen, an Stirn, Kopf- und Halsseiten braunrot, weiß gestrichelt, Kinn und Kehle schwarz, Mantel, Rücken, Oberbrust braungelb, dunkler gebändert und getüpfelt, an den Seiten weiß, schwarz gewellt, am Steiß rostgelblich, sonst unterseits weiß, Spiegel [* 3] grauschwarz, grünlich glänzend, weiß gesäumt, Schulterfedern bläulichschwarz, weiß gesäumt, Schwanzfedern dunkelgrau, weiß gerandet; das Auge [* 4] ist braun, der Schnabel grünlichschwarz, der Fuß rötlichgrau.
Sie bewohnt Mitteleuropa und Mittelasien, geht im Winter bis Südeuropa und Afrika, [* 5] weilt bei uns von März bis November an denselben Orten wie die Stockente. Sie ist sehr lebendig, gewandt, läuft und kriecht gut, fliegt lautlos und pfeilschnell, ist wenig scheu, sehr gesellig, frißt viele Sämereien, legt Ende April 9-12 und mehr bräunlichweiße Eier. [* 6] Sie hält sich gut in der Gefangenschaft und pflanzt sich auch fort. Die Jungen sind im Herbst sehr fett und schmackhaft.
Die kleinste Wildente ist die Krikente (A. crecca L.), 32 cm lang, 54 cm breit, mit rotbraunem Kopf und Oberhals, blaugrünem, oben und unten weiß eingefaßtem Zügelstreifen, oberseits aschgrau, schwarz quergewellt, unterseits weiß, mit grünem, hinten und vorn weiß eingefaßtem Spiegel und aschgrauen Beinen, ist im Norden [* 7] der Alten und Neuen Welt heimisch, durchstreift vom September bis April ganz Europa, [* 8] Asien [* 9] u. Nordamerika, [* 10] ist sehr häufig bei uns, brütet aber viel seltener als die vorige in Deutschland [* 11] (ihr gelblichweißes Ei s. [* 12] Tafel »Eier II«, [* 1] Fig. 22). Die Brautente (Wald-, Sommer-, Karolinenente, Aix sponsa Boie, s. Tafel), 15 cm lang, 72 cm breit, ist am Kopf dunkelgrün, mit goldgrünen Schopffedern und zwei schmalen, weißen Streifen; die Seiten des Oberhalses und der Oberbrust sind kastanienbraun, weiß gefleckt, Kinn, Kehle, ein Band [* 13] um den Oberhals, um Brustmitte und Bauch [* 14] weiß, die Flügel und der Schwanz grün-purpurblau, an den Seiten gelblichgrau, fein schwarz gewellt, mit einigen schwarzen und weißen Streifen; das Auge ist hochrot, der Schnabel weißlich, an der Spitze schwarz, die Füße sind rötlichgelb.
Sie bewohnt ganz Nordamerika, geht im Winter bis Westindien [* 15] und ist bei uns durch die zoologischen Gärten fast vollständig eingebürgert. Sie ist sehr anmutig, beweglich, gewandt, bäumt regelmäßig und nistet in Baumlöchern oder Felsklüften. Das Weibchen legt 7-12 weiße Eier, welche es in 25-26 Tagen ausbrütet. Das Fleisch soll im Herbst köstlich sein, und es wird ihr daher eifrig nachgestellt. In der Gefangenschaft hält sie sich sehr gut und pflanzt sich auch fort.
Die Mandarinenente (A. galericulata Gray) hat außer dem Kopfbusch noch einen seitlichen, mähnenartigen Halskragen und auf dem Rücken zwei aus den verbreiterten, senkrechtgestellten Oberarmschwingen bestehende Fächer. [* 16] Sie bewohnt China, [* 17] die Amurländer und Japan, gilt bei den Chinesen als Sinnbild ehelicher Treue und spielt bei Hochzeiten eine große Rolle. Die Löffelente (Spatelente, Spatula clypeata Boie), 50 cm lang, 80 cm breit, hat einen großen, hinten schmalen, vorn sehr erweiterten, stark gewölbten, fein gezahnten Schnabel; Kopf und Oberhals sind dunkelgrün, Unterhals und die obersten Flügeldeckfedern weiß, die übrigen lichtblau, Unterrücken und Bürzel schwarzgrün, Brust und Bauch kastanienbraun, die metallgrünen Spiegelfedern vorn durch einen breiten, weißen Streifen abgegrenzt.
Die Schwingen sind braungrau, die mittlern Steuerfedern braun, weißlich gekantet, die seitlichen mehr und mehr weiß; das Auge ist gelb, der Schnabel schwarz, der Fuß rotgelb. Sie findet sich in allen nördlichen gemäßigten Ländern, bei uns vom April bis September und erscheint massenhaft in Südeuropa. Sie bevorzugt süßes Wasser, lebt aber auch an seichten Küsten, ähnelt in ihren Begabungen und Gewohnheiten den andern Arten, ist sehr zutraulich, besonders nachts thätig, nistet in Holland und Norddeutschland an der Erde und legt 7-14 rostgelbliche oder grünlichweiße Eier, welche sie in 22-23 Tagen ausbrütet.
Das Wildbret ist ausgezeichnet. In der Gefangenschaft ist sie schwer zu erhalten. Die türkische Ente (Moschus- oder Bisamente, Cairina moschata Flem.), 84 cm lang, ist plump, schwerfällig, bräunlichschwarz, auf dem Oberkopf bräunlich grün, auf dem Rücken und den Flügeln metallgrün, purpurviolett schillernd;
die Flügeldeckfedern sind größtenteils weiß, die Unterteile schwärzlichbraun, glanzlos;
das Auge ist gelb, die großen Fleischwarzen auf den Zügeln sind dunkelrot;
der Schnabel ist schwärzlich mit weißbläulicher Querbinde, an der Spitze blaß fleischrot.
Sie bewohnt
Südamerika
[* 18] von
Paraguay
[* 19] bis
Guayana, wird wegen ihres wohlschmeckenden
Fleisches eifrig gejagt und auch gezüchtet. Sie ist aber streitsüchtig
und geht bei uns in harten
Wintern leicht zu
Grunde. Zur
Familie der Höhlenenten
(Tadornidae) gehört die
Brandente
(Erd-, Wühlente,
Grabengans,
Tadorna vulpanser
Flem., s. Tafel). Sie ist 63
cm lang, 110
cm breit, bildet ein Mittelglied
zwischen
Gänsen und Enten
[* 20] mit einem in der Paarungszeit anschwellenden
Höcker am Schnabelgrund des Männchens, ist am
Kopf
und
Hals glänzend dunkelgrün; ein Brustfeld, der Mittelrücken, die Flügeldeckfedern, Seiten- und Schwanzfedern sind blendend
weiß, ein breites
Halsband und einige der Oberarmschwingen zimtrot, die Mittelbrust und der
Bauch grauschwarz; der
Spiegel
ist metallisch grün, das
Auge braun, der
Schnabel karminrot, der
Fuß fleischfarben.
Diese Ente bewohnt Europa vom mittlern Schweden [* 21] bis Nordafrika und Asien bis China, bevorzugt Salzwasser, erscheint oft in großen Scharen und ist an der Ost- und Nordsee eine der häufigsten Arten. Sie geht etwas schwerfällig, schwimmt und taucht aber meisterhaft, nährt sich hauptsächlich von Pflanzenstoffen, frißt aber auch Fische, [* 22] Weich- und Kerbtiere. Sie brütet in Höhlen und bewohnt bisweilen denselben Bau mit dem Fuchs, [* 23] welcher sich nicht leicht an dem überaus mutigen Vogel vergreift; auf Sylt und andern Inseln legt man künstliche Bauten für die Brandente an und raubt die Nester aus.
Sie läßt sich dadurch nicht stören und legt 20-30 große, weiße
Eier, während das normale Gelege
aus 7-12
Eiern besteht. Nach vollendetem Brutgeschäft, welches 26
Tage währt, sammelt man auch die
Daunen, welche den
Eiderdaunen
an
Güte nahestehen. Das
Fleisch der Brandente riecht und schmeckt widerlich. In der Gefangenschaft pflanzt sie sich nicht
leicht fort. Zu derselben
Familie gehören die hohen, schlanken Baumenten
(Dendrocygna
Sws.), mit mittellangem
Hals, zierlichem
Kopf, etwas schmächtigem
Schnabel und hohen
Beinen. Die
Witwen- oder Nonnenente (D. viduata
Gould, s. Tafel)
ist im
Gesicht
[* 24] weiß, am Hinterkopf und Hinterhals schwarz, an der Oberbrust rotbraun, an der Brustseite und auf dem
Rücken
dunkel gewellt und gefleckt, an den Seiten des Leibes grauweiß, schwarzbraun gestreift, an den Unterteilen
von der
Brust an schwarz. Der
Schnabel ist schwarz, die
Füße sind bleifarbig. Sie wird 46
cm lang, bewohnt
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in großen Scharen Südamerika und Mittelafrika und gehört zu den gewöhnlichsten Haustieren der Indianer. Die Fuchsente (Casarca rutila Pall., s. Tafel) ist hoch rostrot, an den Wangen gelbweiß, am Hals rostgelb; die obern und untern Flügeldeckfedern sind weiß, die Spiegelfedern stahlgrün, der Bürzel, die obern Schwanzdeckfedern, die Schwingen, Steuerfedern und der Schnabel schwarz, die Füße bleigrau. Sie wird 64 cm lang, bewohnt Mittelasien und Nordafrika, erscheint selten in Mitteldeutschland, häufiger in Griechenland [* 26] und Italien. [* 27] Sie lebt größtenteils von Pflanzenstoffen, brütet in Höhlen und legt 4-6 weiße Eier. In der Gefangenschaft pflanzt sie sich regelmäßig fort. Eiderente, s. d.
Die Jagd auf Wildenten
wird betrieben:
1) Auf dem Einfall und zwar von Mitte Juli ab, wenn die jungen Enten
flugbar geworden sind, des Abends an solchen Brüchern, welche
dieselben der Nahrung wegen aufsuchen, und des Morgens im Röhricht größerer Seen, wo die Enten
einfallen, um dort den Tag über
zu bleiben; endlich des Abends im Winter bei strengem Frost an offenen Stellen der Brücher und fließender
Gewässer.
2) Auf dem Anstand mit der Lockente, einer zahmen Ente, die das graue Gefieder des Weibchens der Märzente hat, und welche man
besonders zur Reihzeit (Paarzeit) auf das Wasser an solche Stellen bringt, wo Wildenten
vorbeizuziehen
und einzufallen pflegen, nachdem man an dem Fuß (Ruder) derselben eine Schnur befestigt hat. Durch Rucken an der Schnur veranlaßt
man die Lockente zum Flattern und zum Quaken, wodurch sie vorüberziehende Wildenten
anlockt, bei ihr einzufallen. Der Jäger
muß bei diesen Jagdmethoden sich sehr versteckt aufstellen, damit ihn die Enten
nicht gewahren.
3) Durch das Ankellen auf ausgedehnten freien Wasserflächen nach Abgang des Eises. In einem kleinen Kahn wird vorn ein Busch
(Wisch) aufgerichtet, hinter welchem der Jäger gedeckt liegt. Im hintern Teile liegt der Fährmann und rudert mit einer kleinen
Kelle langsam und geräuschlos auf die oft in großen Schoofen (Gesellschaften) beisammenliegenden Enten
zu,
welche den Kahn für auf dem Wasser schwimmendes Strauchwerk halten und ihn deshalb meist bis auf Schußweite herankommen lassen.
Bei dieser Jagd gelingt es oft, seltene, hochnordische Enten
zu erlegen.
4) Durch die Suche mit dem Hund entweder zu Fuß oder zu Kahn, Anfang Juli, wenn die jungen Enten
flugbar werden,
auf überschwemmten Wiesen und im Röhricht von Flüssen und Seen. Am besten vereinigen sich hierzu zwei Jäger, von denen der
eine an der Landseite geht, der andre an der Wasserseite des Röhrichts auf einem Kahn fährt, während zwischen beiden die
Hunde
[* 28] suchen. Diese müssen anhaltend im Wasser arbeiten, brauchen nicht vorzustehen, weil sonst die Enten
vor
ihnen wegtauchen, müssen dagegen gut apportieren. Stachelhaarige polnische Wasserhunde eignen sich vorzugsweise zu dieser
Jagd.
5) Durch das Treiben auf junge Enten
und Mausererpel. Eine aus Treibern, Jägern und Hunden gebildete Treibwehr geht das Röhricht
ab und drängt die darin liegenden Enten
auf die an freien Wasserstellen oder an durchgehauenen Schneisen
aufgestellten Schützen zu. - Nach dem Wildschongesetz für Preußen
[* 29] dauert die Schießzeit von Anfang Juli bis Ende März,
jedoch kann die Schonzeit für einzelne Landstriche durch die Bezirksregierungen aufgehoben werden.