Enriquez
Gomez
,
Antonio (eigentlich Enriquez
de
Paz), span. Dichter des 17. Jahrh., zu
Segovia geboren, trat in Militärdienste,
floh aber, als Sohn eines getauften
Juden der
Inquisition verdächtig, 1636 nach
Amsterdam,
[* 2] wo er förmlich
zum
Judentum übertrat, weshalb er bei dem
Autodafee vom zu
Sevilla
[* 3] im Bildnis verbrannt wurde. Von seinen 22
Komödien
machte manche unter
Calderons
Namen
Glück auf der
Bühne, doch sind sie nicht ohne bedeutende Mängel, ebenso wie seine übrigen
poetischen und prosaischen Werke, von denen hervorzuheben sind: »Las academias morales de las
Musas«
(Madr.
1660, Barcel. 1704);
»La culpa del primer peregrino« (Rouen [* 4] 1644, Madr. 1735),
ein theologisch-mystisches Gedicht;
»El siglo Pitagórico« (Rouen 1647 u. 1682, Brüss. 1727),
ein halb in Versen, halb in Prosa abgefaßtes Buch, worin sich der Autor der Lehre [* 5] von der Seelenwanderung bedient, um eine Reihe satirischer Charakterbilder zu entwerfen;
»La vida de Don Gregorio Guadaña«, eine Novelle im Geschmack des Quevedo und Aleman (neu herausgegeben in der »Biblioteca de autores españoles«, Bd. 33);
»La politica angelica« (Brüss. 1647),
ein politischer Versuch, und das Heldengedicht »El Samson Nazareno« (Rouen 1647, Madr. 1670).
Seine lyrischen Gedichte stehen in der oben genannten »Biblioteca« (Bd. 42), ebenso zwei Dramen von ihm (Bd. 47).
Vgl. Amador de los Rios, Estudios sobre los Judios de España (Madr. 1848);
Barrera y Leirado, Catalogo del teatro español (das. 1860).