
Ennenda
(Kt. Glarus). 478 m. Gem. und grosses Pfarrdorf, in sonniger Lage, am rechten Ufer der Linth, am Fuss des Schilt und unmittelbar gegenüber Glarus, vom s. Abschnitt des Kantonshauptortes blos durch die Linth getrennt. Station der Linie Zürich-Glarus-Linthal. Postbureau, Telegraph, Telephon. Gemeinde, mit dem Dorf Ennetbühls und einigen kleinen Weilern: 551 Häuser, 2494 Ew., wovon 2193 Reformierte;
Dorf: 417 Häuser, 1885 Ew. Wiesenbau und Viehzucht.
Zwei grosse Zeugdruckereien, eine Buntweberei, eine Teppichweberei, eine Fabrik chemischer Produkte, zwei Sägen mit mechanischer Schreinerei, eine Fabrik für Reinigung von Baumwollabfällen. Der älteste Teil des Dorfes mit seinen gewundenen und engen Gassen u. gebräunten Holzhäusern liegt am Fuss des Schilt, während die neuen Quartiere mit ihren geraden Strassen und den Wohnhäusern und Villen der Fabrikbesitzer etc. sich mehr in der Linthebene angesiedelt haben.
Schönes Gemeindehaus mit grossem Rats- und Konzertsaal.
Alters- und Krankenasyl der Gemeinde 1902 eröffnet, drei Krankenkassen.
Armenverein zur Unterstützung von Ortsfremden. ^[Note:] Ennenda
ist eine der wohlhabendsten Gemeinden der ganzen
Schweiz.
Den seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts datierenden Aufschwung verdankt der
Ort seiner lebhaften
industriellen und Handelstätigkeit, die sich in allererster Linie auf die Baumwollzeugdruckerei konzentrierte.
Ennerberg - Ennetbühl

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Den Höhepunkt ihrer Entwicklung hat diese Industrie im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts erreicht; seit etwa 15 Jahren
ist sie an Bedeutung sichtlich zurückgegangen. Die Bürgergemeinde Ennenda
besitzt mehrere Alpweiden,
ausgedehnte Waldungen,
Wiesen und Felder, welch' letztere von den Nutzungsberechtigten mit Kartoffeln und Gemüse angepflanzt
werden. Diese
Güter sind zum grössten Teil ausserhalb des Gemeindebannes von Ennenda
gelegen. Bis gegen das Ende des 18. Jahrhunderts
war Ennenda
der Kirchgemeinde und dem Schulkreis Glarus
zugeteilt; eigene Kirchgemeinde seit 1774, eigene Schulgemeinde
seit 1787. Heimat von Jost Tschudi,
Glarner Landammann 1419-1452, der als Anführer der
Glarner im alten
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Zürichkrieg eine hervorragende Rolle spielte. Ennenda
= ennet (jenseits) der Aa (des Wassers).