Enharmonisch
,
enharmonisches
Tongeschlecht, Enharmonik, bei den alten Griechen die Stufenfolge ihrer
Tonleiter, in der
das
Tetrachord aus zwei Viertelstönen und einer großen
Terz zusammengesetzt war, z. B. e fes f a - h
ces c enharmonisch.
Eine solche
Skala bildete das enharmonische
Tongeschlecht, das dem diatonischen sowie dem chromatischen entgegengesetzt
war und seinen bestimmten Gebrauch hatte. (S. auch
Griechische Musik.) Erfinder des enharmonischen
Geschlechts war Olympos.
Im jetzigen Tonsystem ist die Enharmonik mit den übrigen
Mitteln des
Ausdrucks verbunden und bezeichnet den Wechsel, die
Ablösung
eines
Tons durch seinen enharmonisch
verwandten, z. B. cis:des, fis:ges (daher der
Ausdruck «enharmonische
Verwechselung»).
Die Möglichkeit dieser Verwechselung ruht auf dem
System der gleichschwebenden
Temperatur; die
Komponisten wenden sie an, um
den
Ausdruck unerwartet zu steigern oder absinken zu lassen, und zur Erleichterung für Schreiben und
Lesen.