Englische
Fräulein
, die Mitglieder des
Instituts Mariä, einer Frauenkongregation, die sich mit der Erziehung von
Mädchen beschäftigt und namentlich in
Bayern
[* 2] und
Österreich
[* 3] verbreitet ist. 1609 gründete die Engländerin
Maria Ward (gest. 1645) nach dem
Muster des Jesuitenordens einen weiblichen
Orden,
[* 4] dessen Mitglieder
Jesuitinnen (Jesuitissae)
genannt wurden, der aber keine päpstl.
Bestätigung erlangte und 1630 durch eine
Bulle
Urbans VIII. unterdrückt wurde.
Die von frühern
Jesuitinnen in
Bayern gegründete Genossenschaft der
[* 5] Englische Fräulein
mit neuen Regeln wurde auf die
Bitte des Kurfürsten
Max Emanuel 1703 von Clemens XI. genehmigt.
Benedikt XIV. erklärte sie 1749 ausdrücklich für keine
Fortsetzung der
Jesuitinnen; sie verehren aber Maria Ward als ihre Stifterin. Der
Orden wurde 1808 in
Bayern unterdrückt, 1835 wiederhergestellt.
Es giebt jetzt auch in England Englische Fräulein
, und die dort und in
Irland verbreiteten
Loretoschwestern haben dieselbe
Regel. –
Vgl. Leitner, Geschichte der Englische Fräulein
(Regensb. 1869).