forlaufend
119
Somerset steigt das Exmoor Forest im Dunkerry-Beacon 518 m und das südlichere Dartmoor (s. d.) im High Wilhays 621 m, im Cawsand-Beacon 546 m hoch auf. Das Bergland von Wales (s. d.), dem Umfang nach das bedeutendste, nebst der Insel Anglesey etwa 25000 qkm bedeckend, erhebt sich steil von allen Seiten zu 3-400 m mittlerer Höhe, erreicht aber in vielen Gipfeln 5-800 m. Es ist felsig, waldarm, reich an romantischen Thälern und besonders wild im N., wo der Snowdon (d. i. Schneeberg) 1094 m hoch aufsteigt.
Das
Cumbrische oder Bergland von
Cumberland und Westmoreland, zwischen dem Morecambe- und Solwaybusen, hat echten
Gebirgscharakter, ist wild zerrissen, von tiefen, engen Thalspalten und Seen durchzogen, mit Waldung und
Weiden bekleidet
und erreicht im Skiddaw 921, im
Helvellin 932, im
Scawfell-Pike 984 m Höhe. Von diesem Bergland fast völlig getrennt zieht
das Centralgebirge Nordenglands
, die
Wasserscheide der Irischen und der Nordsee, unter dem
Namen Penninische
Bergkette (Pennine Chain) von S. gegen N. durch die
Grafschaften Derby,
York und
Teile von
Cumberland, Durham und
Northumberland
bis an das Cheviotgebirge an der schott. Grenze, mit meist schroffem
Abfall gegen W., allmählichem gegen O. Es beginnt in der
Mitte von Derbyshire mit einer niedrigen Hügelkette; nördlich davon erhebt sich der
Peak, eine kahle
Berggegend mit Gipfeln von 550-604 m Höhe, aber reich an Metallen und merkwürdigen
Höhlen.
Daran schließen sich die rauhen Yorkshire-Hills mit schroffen Kämmen, höhlen- und quellenreichen Thälern sowie zahlreichen Spitzen (Peaks oder Fells), unter denen der Great-Whernside (726 m), der Penigant (692 m) und der 723 m hohe, durch seine Aussicht auf beide Meere berühmte Ingleborough nahe beisammenstehen. Weiter nordwärts erhebt sich das Centralgebirge im Croß-Fell in Cumberland, an der Quelle [* 3] des Tees, zu 892 m Höhe. Dann folgt die Bodensenkung vom Solwaybusen bis zur Ostküste, einst durch den von Küste zu Küste reichenden «Piktenwall» gegen N. abgeschlossen, jetzt von der Eisenbahn zwischen Carlisle und Newcastle [* 4] durchzogen.
Jenseits erhebt sich das schott. Grenzgebirge, in seinem östl. Teile zu Northumberland gehörig und hier Cheviotgebirge genannt, das an dem östl. Ende im Cheviot-Pik 867 m erreicht. Die größere Südosthälfte des Landes, die engl. Tiefebene, ist keineswegs einförmig und überall ganz flach, auch nicht auf weite Strecken mit Lagern losen Erdreichs bedeckt, sondern die Felsunterlage tritt häufig, oft überraschend, mit malerischen Formen aus dem aufgeschwemmten Lande hervor, umsäumt die Küsten, zuweilen auch die Flußufer mit steilen Rändern und verleiht den Ebenen mit ihren Wiesen, Feldern, ihren Herden, Pachthöfen, Dörfern, Flecken und Städten, Schlössern und Parks reiche Mannigfaltigkeit. So ziehen durch Lincoln die Lincoln Heights von N. nach S., östlich vom Thal [* 5] der Ouse erheben sich die East Anglian Heights: zwischen Oxford [* 6] und London [* 7] liegen die Chiltern Hills und im S., durch die Salisburyebene und das Weald getrennt, ziehen North- und South-Downs (s. Downs) von W. nach O. Nur die östl. Küstenstriche, namentlich der Humbermündung, der untern Ouse und vor allen des Washbusens, wo der «Fen-Distrikt» 3370 qkm bedeckt, bilden eigentliche Niederungen, Moorflächen, Marschen und sandige Strandgegenden, welche an die deutschen und Holland.
Nordseeküsten erinnern. Abgesehen von diesen sowie von den Heiden in Dorset
Surrey und einigen
Mooren
in Northhumberland, Durham,
Cumberland,
Lancashire und
Stafford sowie von den
Sümpfen und Morästen
(Fens) von New-Romney, Devon,
[* 8] Somerset u. a. sind die wellenförmigen Ebenen und Gelände des Innern von unübertroffener
Fruchtbarkeit.
Gewässer. England
hat 550
Bäche und
Flüsse,
[* 9] deren nach allen Seiten hin verbreitetes Geäder
für die
Bewässerung des
Bodens wie für die Vermittelung des Verkehrs hohe Bedeutung besitzt.
Die Flüsse sind nur klein; selbst der größte, die Themse (s. d.), ist nur 350 km lang. Allein mehr als 50 derselben sind schiffbar; unter ihnen, außer der Themse, die wichtigsten: die östl. Ouse, der aus der Vereinigung des Trent und der Ouse entstehende Humber, der Tees, Wear und Tyne im O., der Avon im S., Severn, Dee, Mersey im W. Die meisten haben ein tiefes Bett, [* 10] große Wasserfülle, wenig Fall und, nur selten von Felsen eingeengt, einen ruhigen Lauf, frühe Schiffbarkeit und Mündungen, welche die Flut nicht versanden läßt und großenteils in tiefeindringende, für ganze Flotten hinlänglich geräumige Meerbusen und Häfen verwandelt hat.
Die Länge der natürlichen Wasserstraßen, der Flußschiffahrt, beträgt 3400 km. Sie wird noch um 4880 km vergrößert durch die zahlreichen Kanäle, welche die Flußsysteme der Ost- und Westküste verbinden und deren Netz das ganze Land überspannt. Die drei großen Vereinigungspunkte sind London, Birmingham [* 11] und Manchester. [* 12] Die bedeutendsten dieser Kanäle, die fast alle auf Privatkosten erbaut worden, sind: der Grand-Trunk oder Trent-and-Merseykanal (150 km lang) mit dem Oxfordkanal (150 km), der Grand-Junction (145 km) mit dem Grand-Union (70 km), der Leeds-and-Liverpoolkanal (210 km), der Bridgewaterkanal, der Themse-Severnkanal (48 km), der berühmte Ellesmerekanal (97 km), der aus der Mersey 15 km von Liverpool [* 13] nach Ehester und durch einen Teil von Wales nach Shrewsbury führt.
Zahlreich sind die Seen, nicht groß, aber berühmt durch ihre landschaftlich schöne Lage. In den Cumbrischen Bergen [* 14] liegt der vielbesuchte «Lake district» mit dem Derwent-Water, Windermere u. a., in Wales der Balasee. Die Flut ist an der Westküste am höchsten; im Solway-Firth und an der Severnmündung ist sie äußerst ungestüm und erreicht in letzterer eine Geschwindigkeit von 16 km in der Stunde und eine Höhe von 13-14 m. An der Themsemündung ist sie gewöhnlich kaum 5 m hoch, nördlicher an der Ostküste etwas höher.
Geologisches. Die Linie, die Hochland und Flachland scheidet, trennt auch das geolog. alte England
von den jüngern
Gebilden. Es finden sich die ältern Formationen vom
Cambrium bis zur
Kohle gefaltet, an diese lehnen sich die
jüngern in typisch ungestörter
Lage an.
Cambrische Schichten finden sich in Nordwales (Penrhyn) und Shrewsbury; Silur und
Devon sind in Cornwallis, Südwales und der
Grafschaft Devon sowie in den
Bergen
Cumberlands verbreitet. Für die heutige äußere
Gestaltung von Wales und Cornwallis sind zwei
Perioden eruptiver Thätigkeit von großer Bedeutung geworden
(z. B. im Cader Idris und Snowdon), während die
Berge im allgemeinen den starken atmosphärischen Niederschlägen, die stets
hier geherrscht haben, ihre sanften, gerundeten Formen verdanken. Das
Kohlengebirge ist vorherrschend in den Penninischen
¶
forlaufend
Ber-120
gen, es erreicht im O. die Nordsee, im W. ist es zum Edenthal (Rotliegendes) abgesunken. Außerdem sind einzelne Stücke, wie um Carlisle, am Avon, in Nord- und Südwales (Cardiff) von der Denudation verschont geblieben. Die Trias (ohne Muschelkalk) zieht, von Exeter ausgehend, in schmalem Streifen nach N., bildet dann, sich verbreiternd, die Umrandung der Penninischen Berge, die sie im O. bis zur Teesmündung und im W. bis zum Dee umzieht. Größtenteils zerstört, fällt ihr Auftreten mit einer Senke des Bodens zusammen.
Weiter westlich folgen die Schichten vom Jura bis zum Alluvium. Der Jura, bei Portland beginnend, zieht im nach W. geöffneten Bogen [* 16] bis zum Tees hinauf; die Cotswoldhügel, aus härterm Oolith bestehend, sind hier die höchsten Erhebungen. Die Kreide [* 17] erfüllt die Salisburyebene, bildet die Chiltern-Hills und, vom Alluvium des Wash und der Humbermündung unterbrochen, einen Streifen in Lincolnshire. Im S. entsendet sie Ausläufer, nach O. die Downs, die Sockel eines frühern Gewölbes, dessen Kuppel jetzt zerstört ist und so das tiefere Wealden freigelegt hat.
Mittlere und untere Themse mit London bilden ein hügeliges tertiäres Becken. Eigentümlich sind von der Triassenke östlich
die nach innen zu steilen Schwellen der Schichten (Escarpements), die im Profil von W. gesehen Hügelzüge zeigen, während
nach O. das Land sich allmählich senkt. Klima,
[* 18] Pflanzen-und Tierwelt. England
hat Inselklima, also große Gleichförmigkeit der Wärmeverteilung
und Feuchtigkeit. Unter den Orten in 320-650 m Höhe ist keiner, wo die mittlere Temperatur des kältesten Monats auf 0° C.
herabsinkt;
anderseits steigt die mittlere Temperatur des wärmsten Monats nirgends über 12° C. Milde Winter, kühle Sommer sind charakteristisch;
ja, der Winter zumal im SW. ist milder als in jedem Lande gleicher und selbst geringerer
Breite.
[* 19] Am kältesten ist das Innere Nordenglands
mit einer Januartemperatur von +3°;
am wärmsten im Sommer das Themsebecken.
Vorherrschend sind die Westwinde, von heftigen Regen begleitet; vielen Schaden bringen alljährlich die Stürme. In der Regenmenge zeigen Ost- und Westküste große Unterschiede: London hat 610 mm, Manchester schon 910, Wales und das nordengl. Bergland bis 3600 mm Regenhöhe im Jahre. Durchschnittlich giebt es 165 Regentage und 900 min Regenhöhe an der Ost-, 208 Regentage und 2 m Regenhöhe an der Westseite. Die große Feuchtigkeit spricht sich auch in den häufigen Nebeln aus, die nicht selten so dick sind, daß man Werkstätten- und Straßen am Tage erleuchten muß, wie z. B. in London, wo man jährlich 34 Nebeltage rechnet.
Heitere Tage sind selten anhaltend. Das Klima im ganzen ist gesund. Die Flora ist ganz mitteleuropäisch, ohne irgendwelche eigentümliche Arten; von den Nadelbäumen ist nur die Kiefer wild, Fichte [* 20] und Tanne [* 21] erst eingeführt. Aber der Glanz des Landes liegt in den Laubwäldern von Buche und Eiche, welche allerdings der Kultur stark haben weichen müssen. Von dem ehemaligen gewaltigen Walde Arden ist der Deanwald, auf der Grenze der Grafschaften Gloucester und Monmouth, noch ein Rest.
Der New-Forest in Hampshire ist noch einer der besten Eichenwälder der Krone, der die Flotte mit Holz [* 22] versorgt. Von den 68 Wäldern des 18. Jahrh. sind noch 12 geblieben. Als Brennmaterial hilft die Steinkohle; Nutzholz muß eingeführt werden. Immergrüne Sträucher, namentlich Stechginster (Ulex) und der Holly (Ilex), bezeugen in ihrer Häufigkeit das atlantische milde Klima, dem es auch zuzuschreiben ist, daß manche südeurop. Arten (Myrten und Geranien auf der Insel Wight und in Devonshire) den Winter im Freien ertragen.
Weizen gedeiht besonders im O. und SO., Gerste [* 23] in den Midlandgrafschaften von Worcester bis Cambridgeshire, Hopfen [* 24] in Kent und Surrey, Obst in Deaw und Herefordshire, Hafer [* 25] im N. Die Landfauna E.s ist eine verarmte nordwesteurop., im höhern N. treten einige arktische Formen hinzu. Außerdem finden sich mehrere südeurop., der Küste des Atlantischen Oceans folgende Arten, wie die Feldtaube, der Provencesänger (Silvia provincialis Temm.), einige Schnecken [* 26] und Strandkäfer.
Unter den Vögeln treten einige von kontinentalen Arten leicht abweichende Lokalrassen (graue Bachstelze, [* 27] Gimpel u. s. w.) auf, auch findet sich eine und die andere Species von Insekten [* 28] und Landschnecken sowie eine Spitzmaus (Sorex rusticus Shaw), die sonst nirgend vorkommen. Das Meer ist namentlich an felsigen Küsten sehr reich an Tieren. Der Austern wegen berühmt ist Whitstable an der Themsemündung (Natives) und die Insel Hayling bei Portsmouth. [* 29] Die größten Lachsfischereien sind im Solway Firth; auch der Heringsfang ist bedeutend.
Mineralreich. Auf den Erzeugnissen der Bergwerke ruht im wesentlichen E.s industrielle Größe, und zwar spielt die Kohle die wichtigste Rolle, denn nur wo sie abbauwürdig vorkommt, verlohnt die Verhüttung des Eisens. Die wichtigsten Kohlenbezirke (zusammen etwa 7770 qkm) finden sich in Wales und in den nördl. Distrikten, wie die folgende Tabelle zeigt. 1892 wurden an Kohlen gefördert: Distrikte 1000 t Durham 23834 Yorkshire 23189 Lancashire 22356 Glamorgan 22808 Staffordshire 14132 Derbyshire 11141 Northumberland 9528 Monmouthshire 7407 Nottinghamshire 7159 Kleinere Kohlenfelder 12924 Fast 90 Proz. der Produktion wird im Inlande verbraucht, über den Kohlenhandel nach dem Ausland, die Eisen- und Stahlgewinnung u. s. w. s. Großbritannien [* 30] und Irland.
Zinn und Kupfer [* 31] findet sich vor allen in Cornwallis, letzteres auch in Nordwales;
doch müssen beide Metalle auch eingeführt werden;
Blei [* 32] wird auf Man gewonnen;
Bausteine in Nordwales, Schiefer vor allem in Penrhyn bei Bangor (Wales).
Außer den nutzbaren Metallen und Steinkohlen finden sich Töpferthon (der beste an der Süd- und Ostküste) und Porzellanerde in großem Überfluß und ihrer Verwertung ist ein bedeutender Industriebezirk fast ausschließlich gewidmet (s. Potteries), [* 33] ferner Walker- und Pfeifenerde, Kreide, Alabaster, Marmor, Granit und Porphyr. Auch Mineralquellen sind zahlreich. Die berühmtesten sind Bath, Bristol, Cheltenham in Gloucester, Bakewell, Buxton und Matlock in Derby, Malvern in Worcester, Tunbridge in Kent und Harrogate in York. Die Steinsalzlager und Salzquellen E.s gehören zu den bedeutendsten in Europa [* 34] und decken nicht nur den eigenen Bedarf, sondern versorgen auch die Ostseehäfen, Amerika [* 35] und Ostindien. [* 36] Die Hauptlager befinden sich in der westl. Grafschaft Chester. Northwich bildet den Mittelpunkt der Salzwerke und Siedereien. Die berühmteste Saline ist die zu Droitwich in Worcester, welche jährlich 197000 t Salz [* 37] liefert. Auch Seesalz wird gewonnen; Seebadeorte ¶
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121
sind Torquay, Brighton, Eastbourne, Hastings, Margate, Lowestoft, Yarmouth Scarborough, Blackpool, Llandudno und auf der Insel
Wight. Bevölkerung.
[* 39] England
hatte 1700: 5134516, 1801: 8872980, 1851: 18070135, 1881: 25974439, 1891: 27482104, mit
dem Fürstentum Wales (1518914 England
) 29001018 (14050620 männl., 14950398 weibl.) England
, beinahe
10/13 der Gesamtbevölkerung des Vereinigten
[* 40] Königreichs, d. i. 1851-91 eine Zunahme von 62 Proz., 1881-91
von 11,65 Proz., während Wales langsam von 1005721 auf 1518914 gestiegen ist.
Auf die 40 Grafschaften E.s und die 12 von Wales verteilt sich die Bevölkerung folgendermaßen: Grafschaften England:
Bedford
1193,71 160729 135 7,5 Berkshire 1870,43 238446 128 9,2 Buckingham 1930,89 185190 96 5,1 Cambridge
2124,26 188862 89 1,7 Chester 2659,19 730052 270 13,4 Cornwall 3495,00 322589 92 -2,4 Cumberland 3925,96 266550
68 6,3 Derby 2665,26 527886 198 14,3 Devon 6693,15 631767 94 4,7 Dorset 2538,36 194487 76 1,8 Durham 2620,62
1016449 389 17,2 Essex 3994,23 785399 196 36,3 Gloucester 3171,40 599974 189 4,8 Hampshire 4199,53
690036 164 16,3 Hereford 2156,56 115986 54 -4,3 Hertford 1639,49 220125 134 8,4 Huntingdon 928,78 57772 62 -2,9
Kent 4028,06 1142281 283 16,8 Lancaster 4889,05 3926798 803 13,7 Leicester 2071,54 373693 180 16,3 Lincoln 7154,09
472778 66 0,6 Middlesex 733,74 3251703 4430 11,3 Monmouth 1498,70 252703 168 19,5 Norfolk
5488,04 456474 83 2,7 Northampton 2549,07 302184 118 10,9 Northumberland 5221,52 506096 97 16,7 Nottingham 2135,66
445599 209 13,7 Oxford 1957,07 185938 95 3,6 Rutland 383,99 20659 54 -3,6 Shropshire 3417,71 236324 69 -4,7
Somerset 4248,29 484326 114 3,2 Stafford 3028,69 1083273 358 10,4 Suffolk 3820,34 369351 97
3,5 Surrey 1963,13 1730871 882 20,5 Sussex 3776,67 550442 146 12,2 Warwick 2291,53 805070 351 9,2 Westmoreland
2027,02 66098 33 3,0 Wiltshire 3507,19 264969 76 2,3 Worcester 1911,88 413755 216 8,8 Yorkshire East-Riding 3038,38
399412 161 9,4 " North-Riding 5510,26 368237 67 6,3 » West-Riding 7164,13 2441164 341 12,2
Wales: Anglesey 783,03 50079 66 -2,6 Brecknock 1862,12 57031 31 -1,2 Cardigan 1794,96 62596 35 -10,9 Carmarthen 2405,38 130574 54 4,6 Carnarvon 1495,17 118225 79 -0,9 Denbigh 1720,01 117950 70 5,4 Flintshire 654,79 77189 118 -4,0 Glamorgan 2091,98 687147 329 34,4 Merioneth 1556,84 49204 32 -5,3 Montgomery 2003,48 58003 29 -11,7 Pembroke 1582,99 89125 56 -2,9 Radnor 1119,13 21791 19 -7,4 Dem Religionsbekenntnis nach zerfällt die Bevölkerung in Angehörige der Staatskirche (etwa 13 ½ Mill.) unter bischöfl.
Verfassung. (S. Anglikanische Kirche.) Von den zahlreichen prot. Eckten sind die Methodisten mit 800000 Mitgliedern am zahlreichsten, sie besitzen gegen 15000 Kapellen und zerfallen wieder in Mitglieder der Old and New Connexion, der Primitive and Free Church und Bible Christians. Die Independenten oder Kongregationalisten zählen 360000 Mitglieder mit 4580 Kirchen; die Baptisten etwa 300000 außer den Angehörigen. Die Katholiken wurden (1887) auf 1354000 geschätzt.
Sie stehen unter dem Erzbischof von Westminster und 14 Bischöfen und besitzen (1891) 1362 Kirchen und
Kapellen. Der kath. Klerus hat sich (1871-91) von 1620 auf 2573 vermehrt. Erst seit 1829 ist
die Emancipation der Katholiken durchgeführt. Von den 93000 Israeliten wohnt die überwiegende Mehrzahl (67000) in London.
Die Zahl der bewohnten Gebäude betrügt in England
und Wales (1891) 5460976 gegen 4831519 im J. 1881. Unbewohnt
waren 380117 (386676);
andere Baulichkeiten gab es 38407 gegen 46414. Die Zahl der Geburten betrug (1890) 869937, darunter 38412 außereheliche;
letztere sind seit 1843 von 7 auf 4,6 Proz. zurückgegangen;
die höchsten relativen Ziffern zeigen Shropshire und Cumberland, die niedrigsten Essex und Middlesex (ohne den An- teil an London).
Todesfälle wurden 562248 gezählt. Dieser natürlichen Vermehrung steht eine bedeutende Auswanderung (s. d., Bd. 2, S. 185 a) gegenüber (s. auch Großbritannien und Irland), während andererseits jährlich viele Deutsche, [* 41] Iren und Engländer ein- und rückwandern. Über das Armenwesen s. Armengesetzgebung (Bd. 1, S. 893 a). Die Verteilung der Bevölkerung ist sehr ungleich. Am dichtesten ist sie in den Grafschaften Kent, Sussex, Middlesex, wo London, das allein ein Siebentel der Gesamtzahl umfaßt, seinen Einfluß ausübt; dann folgen die Industrie- und Bergwerksdistrikte, wie Durham, Lancashire, Warwick, das West-Riding von Yorkshire, Ehester und Glamorgan in Wales; dünn sind die wenigen Heide- und Moorlande besiedelt, wie Westmoreland und das östl. Wales (Radnor, Brecknock und Montgomery).
Die 24 Großstädte sind: Städte Bevölkerung 1891 Zunahme in Proz. gegen 1881 London 4211056 10,4 Liverpool 517951 -6,3 Manchester 505343 9,3 Birmingham 429171 7,1 Leeds 367506 18,9 Sheffield 324243 14,0 Bristol 221665 7,1 Bradford 216361 11,2 Nottingham 211984 13,6 West-Ham 204902 58,9 Kingston upon Hull 199991 20,7 Salford 198136 12,4 Newcastle-on-Tyne 186345 28,2 Portsmouth 159255 24,4 Leicester 142051 16,1 Oldham 131463 18,1 Sunderland 130921 12,3 Cardiff 128849 55,7 Blackburn 120064 15,4 Brighton 115402 7,3 Bolton 115002 9,1 Preston 107573 11,4 Croydon 102573 30,3 Norwich 100964 14,9 ¶