Titel
Engelbert
,
1) Engelbert
I., der
Heilige,
Erzbischof von
Köln,
[* 2] geb. 1185, der jüngere Sohn des
Grafen
Eberhard von
Berg, gebildet
auf der
Domschule zu
Köln, erhielt schon früh zahlreiche einträgliche
Pfründen, ward 1199 Dompropst
in
Köln und 1216
Erzbischof von
Köln. Mit
Energie hielt er
Frieden und
Ordnung aufrecht, brach mit der
Gewalt des
Schwertes den
Trotz der
Großen, stellte die Klosterzucht her, förderte den
Ackerbau und herrschte schließlich mit fast unbeschränkter
Macht in seinem Land. Als der
Kaiser
Friedrich II. 1220 nach
Italien
[* 3] zog, ernannte er Engelbert
zum Reichsgubernator
diesseit der
Alpen
[* 4] und übertrug ihm die
Erziehung seines
Sohns
Heinrich, welchem Engelbert
zu
Aachen
[* 5] 1222 die deutsche
Krone aufsetzte.
Engelbert
führte das
Regiment mit kräftiger
Hand,
[* 6] so daß, wie
Walther von der Vogelweide sang, sein
Lob wunderhoch
emporstieg. Er begünstigte die
Fürsten, unterdrückte aber die
Städte und den Lehnsadel. Seine Gerechtigkeitsliebe war so
anerkannt, daß die
Sage den Aufschwung der
Femgerichte in
Westfalen
[* 7] an seinen
Namen knüpfte. Er ward auf Anstiften seines mit
ihm in Streit begriffenen
Neffen, des
Grafen
Friedrich von
Isenburg, erschlagen. Zwar
ist er nicht
förmlich heilig gesprochen, doch seit 1620 im
Kölner
[* 8]
Stift als
Heiliger verehrt worden.
Vgl. Ficker, der Heilige, Erzbischof von Köln (Köln 1853).
2) Engelbert
II.,
Herr von
Falkenburg,
Erzbischof von
Köln 1261-74, wurde in einem Streite, den er mit den
Kölner
Patriziern wegen der
Selbständigkeit des Stadtregiments führte, 1267 gefangen genommen und 3½ Jahre festgehalten, während welcher Zeit die
Stadt vom
Papst mit dem
Interdikt belegt wurde.
Albertus Magnus vermittelte 1271 einen
Vertrag, durch welchen Engelbert
seine
Freiheit
zurückerhielt.