forlaufend
316 . Bi5 daß mein Gnbe kommt, will ich nlHt welcher, oot. :nein" Frömmigkeit, Hiob 27, 5. Wenn die Missethat zu Ende gekommen ist (wenn das Maß der Sünden voll sein wird), Ezech. 21,. 2S. 29. Du aber, Daniel, gehe hin, bis das Ende (Vcr Welt) komme, und ruhe (in der Erde), daß du aufstehest in deinem Theil (zn deinem Erbtheil zur Rechten Christi) am Ende der Tage, Dan. 12, 13. Wenn dein Ende kommt, daß du davon mußt, lo theile dein Erbe aus, Sir. 33, 24. z. 10. Es ist aber nahe gekommen das Ende Mer Dinge, 1 Petr. 4, 7. Da die christliche Aera die letzte, und ihr Ziel die völlige Entwickelung des ganzen göttlichen Weltplans ist; so wird auch in ihr, ohne chronologische Bestimmung, 2 Petr. 3, 8.,. das Ende der Welt als sich annähernd gedacht; eine Vorstellungsart, die Jeder als moralische Marime zur steten Wachsamkeit benutzen soll.
Dieses Ende kommt eher, denn wir es uns versehen. Christi Zu-knnft ist nicht fern, er wird nicht verziehen, Ebr. 10,37. und was der ersten Welt geschehen, haben wir alle zu erwarten mit dem jüngsten Tage. z. 11. Ende machen, Esa. 16, 10. c. 21, 2. Jer. 48, 35. Ezech. 7, 24. c. 26, 13. 2 Thess. 2, 8. Die Finsterniß machts kein Gnde mit mir, Hiob 23, 17. Ich rufe zu GOtt, dem Allerhöchsten, der meines Jammers ein Ende machet, Pf. 57, 3. Und will des Hochmuths der Stolzen ein Ende machen, Efa. 13, 11. Du machst es mit mir ein Ende, den Tag vor Abend, Esa. 38, 12. Mit allen Heiden will ich es ein Ende machen, aber mit dir will ich es nicht ein Ende machen, Jer. 46, 88. Ich will es ein Ende machen mit allen ihren Freudenfesten, Hos. 2,. ii. Der Eid macht ein Ende alles Haders, Gbr. e, 16. z. 12. Ein Ende nehmen, Dan. 9, 26. Sie (die Gottlosen) nehmen ein Ende mit Schrecken, Ps. 73, 19. Hiob 15, 32. (denn sie kommen in ein unaufhörliches Schrecken.) Du aber bleibest, wie du bist, und deine Jahre nehmen lein Ende, Ps. 102, 28. Und sollen ein jämmerliches Ende nehmen, (es soll der Hnsgang in «inem recht betrübten Tage bestehen), Amos 8, 10. Die Ungerechten nehmen ein böses Ende, Weish. 3, 19. Der Ungerechten Bosheit nimmt ein Ende, Weish. 14, 31. Alles vergängliche Ding muß ein Ende nehmen, Sir. 14, 20. §. 13. Wenn Christus am dritten Tage ein Ende nehmen wird, Luc. 13, 32. so will er sagen: in Kurzem wird Alles mit mir vollbracht werden, ich werde mein Leben am Kreuze endigen, Alles, was mir zur Erlösung des menschlichen Geschlechts obliegt, in willigem Gehorsam aufs Vollkommenste vollbringen, und dieser tückische Herodes wird mir wider GOttes Rath nichts anhaben können. (S. Dritt 8-2.) §. 14. Ende sein und werden, Jer. 44, 12. Laß der Gottlosen Bosheit ein Ende werben, und fördere die Gerechten, Ps. 7, 10. Der Sünder müsse ein Ende werden auf Erden, und die Gottlosen nicht mehr sein, Ps. 104, 35. Der Anfang seiner (des Narren) Worte ist Narrheit, und das Ende ist schädliche Thorheit, Pred. 10, 13. Viel Büchermächens ist lein Ende, Pred. 12, 12. Die Ernte ist das Ende der Welt, Matth. 13, 39. Er wird ein König sein über das Haus Jacobs ewiglich, und seines Königreichs wird kein Ende sein, Luc. i, 33. §. 15. Das Ende eines Dinges ist besser, denn sein Ansang, Pred. 7, 9. Dieses hat seine unstreitige Richtigkeit in Ansehung 1) unsrer Geschäfte, 2) unsers Glücks, 3) der Frommen Unglücks, 4) des Christenthnms, 5) des Lehens und in allen unsern Verrichtungen. z. 16. Christus ist des Gesetzes Ende (Ziel und Schluß), Rom. 10, 4. in mehrfacher Beziehung. 1) Christus ist es, auf welchen das unsre Schuld uns aufdeckende und strafende Gesetz uns hinweiset als auf den einzigen Heiland. 2) Christus hat das Gesetz in seinem ganzen Umfange vollkommen erfüllt, was keinem Menschen zu leisten möglich war; er stellte dar, was das Gesetz wollte, die Vollkommenheit, welche die Tendenz des Gesetzes ist. 3) Christus hat der schlechthin verdammenden Kraft des Gesetzes ein Ende gemacht, uns von seinem Fluche befreit. 4) Er hat, weit entfernt, das Ansehen oeS Gesetzes zu verdunkeln oder aufzuheben, die Heiligkeit und Gültigkeit desselben in das hellste Licht gesetzt, sowohl durch seinen Gehorsam und Leiden, als durch die geistliche Auslegung desselben, Matth. 5, 17.19. daher auch Paulus sagt, Rom. 3, 31. wir richten das Gesetz auf (s. Gesetz §. 5.); und so macht Christus, indem er uns Kraft und Trieb giebt, erst die rechte Erfüllung des Gesetzes möglich. Endelich Hurtig, fleißig, unermüdet, Sprw. 22, 29. emsig, d. i. eilend, Luc. 1, 39. Die Anschläge eines Endelichen (Unverdrossenen) bringen Ueberfluß, Sprw. 21, 5. Endor Wohmmgsbrunnen. Eine Stadt un Stamm Manasse, Ios. 17, 11. Ps. 83, 11. Da war ein Weib, die einen Wahrfagergeist hatte, i Sam. 28, 7. Eneglaim Kälber- oder Wagenbrunnen. Ein Dorf am todten Meer, Ezech. 47, 10. Engannim Gartenbrunnen. I) Eine Stadt im Stamm Juda, Ios. 15, 34. II) Eine Stadt im Stamm Isaschar, Ios. 19, 21. Enge Wo man nicht leicht durchkommen kann; daher es denn, von der Pforte zum ewigen Leben gebraucht, die Schwierigkeiten andeutet, welche man im Christenthum zu überwinden hat. (S. Pforte z. 1.) Der Engel trat an einen engen Ort vor Bileams Eselin, 4 Mos. 22, 26. Gehet ein durch die enge Pforte, Matth. 7, 13. Die Pforte ist enge, und der Weg ist schmal, der zum Leben führet, und Wenige sind ihrer, die ihn finden, v. 14. Luc. 13, 24. Engeddi Glücks- und HeUbrunnen. Eine Stadt und feste Burg im Stamm Juda auf eiuem Felsen, Ios. 15, 62. lag in einer schönen und fruchtbaren Gegend, 2Chr.'20, 2. Hohel. 1, 14. Ezech. 47, 10. Engel §. 1. Das Wort hat in den Grundsprachen seinen Namen von senden, und heißt ein Bote, Ge-sandter, z. V. 1 Mos. 32, 3. 4 Mos. 20, 14. Sprw. 13, 17. Luc. 7, 24. Es ist also ein Amts-, nicht aber ein Naturuame, wodurch das Amt, das einer bekleidet, angedeutet wird. Es wird beigelegt I) sowohl den Priestern unter dein Gesetz, als auch allen Lehrern und Predigern im N. T., welche GOttes Voten sind an Christus statt, 2 Cor. 5, 20. die er an die Menschen schickt, ihnen seinen Willen zu verkündigen. EZ kam aber der Engel des HGrrn (ein von GOtt yesanoter Prophet), Nicht. 2, 1. 4. (n. H. der Gundesenclel ß. 7.) Verhänge deinen Mund nicht, daß er dein Fleisch verführ»; und sprich vor dem Engel (Viener GOttes oder Priestn) ¶
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.
M nicht: ich btn unschuldig (" fti aus Irrthum gescheht»),
Preb. 5, b. Da sprach Haggai, der Engel (Gesandte) des HErrn, der eine Botschaft des HErrn hatte an sie, Hagg. i, 13. Des Priesters Lippen sollen die Lehre bewahren, baß man aus seinem Munde das Gesetz suche; denn er ist ein Engel (Ge- slmdter) des HErrn Zebaoth, Mal. 2, 7. 8.2. Esa. 33,7. verstehen Einige nnter den Engeln des Friedens die Boten der Assyrer an die Juden, und derer an jene. Allein da hier überhaupt und insgemein von dem betrübten Znstande bei der Feinde Einbruch gehandelt wird, so find die dar-über weinenden Lehrer der evangelischen Gnade GOttes zu verstehen, welche kraft ihres Amts den Frieden zwischen GOtt und Menschen zu stiften und den Gläubigen Friede und alles Gutes anzukündigen haben. 8. 3. Die 7 Engel Offb. 1, 20. siud Lehrer, von GOtt gesandt; oder Bischöfe.
Wie denn ebenfalls durch die 7 Engel mit 7 Schalen herzhafte Lehrer angezeigt werden, Offb. c. 15, 1. ff. c. 16, 1. ff. welche ihr Strafamt wider den Antichrist und die Feinde der Kirche männlich richten. Der Erste straft die Menfchensatznng und irrige Lehre;
der Andere die Wollust und das böse Leben;
der Dritte die angemaßte äußerliche Gewalt über die Königreiche und Völker, die ihm anhangen;
der Vierte die große Pracht der weltlichen Herrlichkeit;
der Fünfte deS Antichrists Stuhl, mit dem Beweise, er sei nicht Erbe, wie er sich rühme;
der Sechste, das Gcldnctz und große Einkommen, das er von Ablaß und Bullen und andern unziemlichen Mittelu hat;
der Siebente, seiue Anhänger, daß sie durch Zauberei und andere dergleichen Mittel mit dem Satan, der in der Luft herrscht, so genaue Gemeinschaft haben.
Weimar. Bibel. S. Schalen. (Wahrscheinlicher wirkliche Engel, die als heilige Diener GOttes auch GOttes Strafgerichte vollstrecken, wie 2 Mos. 12, 23. 2 Sani. 24, 16. 17. 1 Chr. 22, 15. 16. 2 Kön. 19, 35.). §. 4. Engel des Abgrunds, Ofsb. 9, 11. S. Abaddon und Abgrund. §. 5. Der Engel mit dem ewigen Euangelio, Offb. 14, 6. darnnter versteht man den Peter Waldus, welcher zu Ende des 12. Jahrhunderts lebte; unter dem andern u. 8. Joh. Huß, zu Anfang des 15. Jahrhunderts; nnter dem dritten Martin Luther i der es vollends rund heraus sagte, was die Wahrheit und Gerechtigkeit GOttes mit sich bringt; und dieser ist auch, als der dritte Elias, durchgedrungen mit der Kraft des heiligen Evangeliums.
Audere wollen hier Andere angedeutet finden; wie z. B. unter dein ersten Engel Luther, unter den zwei
andern alle guten Streiter und muthigen Zengen Christi, welche die Irrthümer und Verderbnisse des antichristischen Geistes
anfgedeckt und bekämpft haben. Es ist ein prophetisches Vuch und dieses kein Glaubensartikel. z. 6. II) Insbesondere Johannes
der Täufer, welcher der erste Gesandte GOttes im N. T. und der Vorbote des Heilands,
Esa. 40, 3. war.
Siehe, ich will meinen Engel senden, der vor mir her den Weg bereiten soll, Mal. 3, i. Matth. n, 10. Marc. i, 2.
Luc. 7, 27. z. 7. III)
Christus, der nnerschaffene Engel, der Erzgesandte und Großbote,
Ebr. 3, 1. welcher den großen und verborgnen
Rath der heiligen Dreieinigkeit von unserer Seligkeit zu offenbaren in die Welt kam. Er ist an allen den Stellen zu verstehen,
wo dem Engelder
NameIehovah, göttliche Eigenschaften, göttliche Werke, oder göttliche Ehre
beigelegt wird.
Daß der Sohn GOttes bereits im A. T. wirksam war, wie dies das N. T. Joh. 1, 11. (s. Eigenthum z. 2.) c. 12, 41. 1 Cor. 10, 4. 9. 1 Petr. 1, 11. Ebr. 11, 26. c. 12, 25. 26. andeutet, und der Glaube der alten christlichen Kirche bezengt, stimmt ganz in das biblische System. So wie es Ein Plan GOttes zur Erlösung und Erziehung des menschlichen Geschlechts ist, der durch die ganze Schrift durchgeht: so ist es auch Ein Werkzeug, welches diesen Plan von jeher ausgeführt hat, und der göttliche Leiter der Menschen ist.
Redet mit Hagar,
1 Mos. 16, 7. 9. Erscheint dem Abraham vor dem Untergange Soboms, und Abraham richtet
seine Fürbitte an ihn,
i Mos. 18,. I. 10. 13. 14. 17 ff
c. 19, 24. Erscheint dem Abraham, da er Isaac schlachten will, c.
2s, 11. 15. Sprach zu Jacob im Traum,
i Mos. 31, 11. vergl. v. 13.
c. 26, 18. Der Engel, der mich erlöset
hat, der segne die Knaben,
1 Mos. 48, 16. Vergl.
c. 32, 24. 29.
Hos. 12, 4. 5. Erschien dem Moses im feurigen Busch,
2 Mos.
3, 8.
A.G. 7, 30. Hat Israel aus Egypten geführt,
2 Mos. 14, 19.
c. 23, 20. 21.
c. 32, 34.
c. 33, 1. 12.
4 Mos. 20, 16.
Esa.
63, 9. Tritt Bileam in den Weg,
4 Mos. 22, 22. Erscheint Gideon, Nicht. 6, 11. 12. Verkündigt Simfons
Emftfangniß,
Richt. 13, 3. Erscheint dem Ellas,
2 Kön. 1, 3. So denn ein Engel, einer aus tausend, mit
ihm redet, zu verkündigen dem Menschen, wie er Recht thun soll,
Hiob 33, 23. §. 8. Hiob versteht nicht die Priester, auch
keinen erschaffnen Engel, denn deren Fürbitte kann die Menschen nicht mit GOtt versöhnen; sondern er will sagen: wofern
nur vor oder neben ihm, als ein Beistand, der einige Großgesandte Christus ist, als der Fürsprecher,
welcher unser Gebet vorträgt, der höher, als tausend andere Ellgel, und GOtt für den Menschen (der Noth leidet) seine
(Christi) Gerechtigkeit vorbringt; So )C z. 9. Dieser ist der Engel des Bundes, Mal. 3, 1. weil er gekommen ist, den Vund der
Gnaden mit GOtt zn stiften, und uus anzukündigen (s. Bund z. 4. 5.), und
Zach. 1, 12. betet er sür die
bedraugte Kirche. 8. 10. So bildet auch,
Offb. 8, 3. der Engel Christum, und nach jüdischer Tempelgewohnheit seine Fürbitte
mit seinen Gläubigen um Erhaltung der Kirche in bevorstehenden Trübsalen ab. Ingleichen der Engel, Ossb.
11), 1., welcher Füße wie eiserne Pfeiler hatte, um ihn als einen unüberwindlichen Helden vorzustellen,
Offb. 14, 18. wird
auch von Christo erklärt, dahingegen Andere darunter einen Lehrengel
verstehen wollen. 8.11. IV) Die Engel im Himmel, welche
mit Verstand nud Willen begabte Geister von GOtt z;: seinem Lobe und Befehl, anch den Menschen zum Dienst
erschaffen und an keinen Planeten gebündelt sind,
Ebr. 1, 14. Sie heißen a) Engel (HMes, weil sie von diesem seine Befehle
auszurichten geschaffen, t) Engcl des HErrn, weil sie GOtt, als ihrem HGrrn, unterworfen. §. 12. Ob wir schon das Dasein
dieser geistigen Creatnren, besonders der gnten, weil ihre Wirkungen nicht so empfindlich siud, als der bösen, nicht unwiderleglich
aus der Vernunft beweisen können (indem der Schluß von einer Stufenleiter der vernünftigen Geschöpfe von den Menschen
bis zu GOtt nicht bündig ist): so erweist doch das Zeugniß der Offenbarung positiv das Dasein solcher
Wesen;
vorzüglich durch die in der heiligen Schrift ¶
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aufge-318 . zeichneten vielfältigen Erscheinungen* und Wirkungen derselben. Auch können die Engel nicht bloße Naturphänomene oder Kräfte sein, da eine Meuge Prädicate ihnen gegeben werden, die nur auf Personen passen. Es irren demnach die Atheisten, Sadducäer, A.G. 23, 8. Dalth. Decker ?c. und Andere, welche sich durch Schlüsse, bei denen man die Grenzen der Vernunft überschreitet, überreden lassen, weil man keine Engel sähe, solche zu läugnen. Denn wenn dieses folgen sollte, so müßte der Mensch auch keine Seele haben. * Dergleichen sind sehr viele geschehen, z. B. dem Abraham, 1 Mos. 18, 2. c. 19,. i. Lot, i Mos. 19. 1. 15. Jacob, 1 Mos. 28, 12. c. 32, 1. 2. David, 2 Sam. 24,. is. i Chr. 22, 15. Elias, 1 Kon. 19, 5. 6. 7. 2 Kon. 1, 3. Elisa und seinem Knaben, 2 Kon. 6, 17. Esaias, Gsa. 6, 2. Daniel, Dan. 7, 10. Tobias, Tob. 3, 25. c. 5, 16. 18. Joseph, Matth. i, 20. c. 2, 13. Christus, Matth. 4, 11. Joh. 12, 29. Den Hütern des Grabes Christi, Matth, 29, 2. Dem Priester Zachanas, Luc. i, n. Der Jungfrau Maria, Luc. i, 26. Den Hirten, Luc. 2, 9. Der Maria Magdalena, Marc. 16,. S. Den Weibern bei dem Grabe Christi, Luc. 24, 23. Den Aposteln, A.G. 5, 19. Dem Philippus, A.G. 8, 26. Cornelius, A.G. 10, 3. 7. 22. Petrus, A.G. 12, 7. 9. 10. 11. 35. Paulus, A.G. 27, 23. Johannes, Ofsb. 5, 2. c. 7,. i. 2. n. c 8, 2. :c. :c. §. 13. Sie sind von dem Allmächtigen aus Nichts geschaffen; an welchem Tage aber, wissen wir bei dem Stillschweigen der Schrift nicht. So viel ist wohl gewiß, daß es in den sechs Schöpfungstagen, in welchen alle Werke GOttes vollendet wurden, geschehen, indem sie Ps. 148,2. 5. unter die Creaturen gezählt werden.
Vermuthlich ist dereu Schöpfung am ersten Tage, an welchem die einfachen Dinge aus Nichts hervorgebracht, vorgegangen. (Vielmehr läßt Hiob 38, 7. schließen, daß sie bei der Erschaffung der Erde schon da waren.) §. 14. 'Ihr Wesen ist sowohl von dem Wesen GOttes verschieden, denn sie sind endlich; als auch von dem Wesen der menschlichen Seele, welche dazu erschaffen, daß sie in einem Körper wohnen soll. Die Engel bestehen für sich selbst, und gehören, als ein wesentlicher Theil, zu keinem andern Wesen. (Doch ist es kaum anders denkbar, als daß auch sie einen seinern Leib haben, da die Kinder GOttes, die doch einen verklärten Geist empfangen, den Engeln gleich sein sollen, Luc. 20, 36. Phil. 3, 21.). §. 15. Anfangs waren sie alle gut erschaffen; da aber einige aus Hochmuth, weil sie ihrem Schöpfer gleich sein wollten, oder vielmehr aus Neid gegen die Menschen, Weish. 2, 24. von GOtt abgefallen sind; so werden sie daher in gute und böse eingetheilt.
Jene haben die angeschaffene Gütigkeit, Heiligkeit und Gerechtigkeit behalten, und sind in dem Guten also befestigt, daß sie nun nicht fallen und sündigen können, Matth. 18, 10. 1 Tim. 5, 21. Diese sind, durch den Fall, GOttes Feinde und in die ewige Verdammniß gestürzt worden, 2 Petr. 2, 4. woraus keine Erlösung zn hoffen, Vr. Jud. 6. Offb. 12, 9. H. 16. Die guten haben ihr Amt auf Seiten GOttes a) und auf Seiten der Menschen b). a) OOtt zu loben, Efa. 6, 8. Pf. 103, 20. Ps. 146,. L. Luc. 2, 13. Offb. b, 11. Ihn anzubeten, Offb. 7, 11. Vor ihm zu stehm, Dan. 7,. io. Lue. 1, 19. Offb. 7, 11. Ihn anzuschauen, Matth. 18, 10. Ihm zn dienen, Dan. 7, 10. Matth. 4, 11. Auf seinen Befehl zn warten, Pf. 91, 11. Seinen Willen zu verkündigen, Matth. i, 20. c. 2, 13. Luc. i. 11. b) Den Gläubigen zu dienen, Ebr. 1, 14. Sie von Sunden abzuhalten, 1 Mos. 16, 7. c. 19, 17. IS. 4 Mos. 22, 22. Vor allem Unglück zu bewahren, Pf. 34, 8. Pf. 91, 11. Matth. 18, 10. A.G. 12, 7. Ihre Seelen nach dem Tode in den Himmel zu tragen, Luc. 16, 28. Am jüngsten Tage die Gottlosen von den Frommen zu scheiden, Matth. 13, 49. c. 24, 31. c. 25, 31. 1 Thefs. 4, 16. 8.17. Und wenn schon der guten Engel vornehmste Verrichtung ist, die Fronnneu zu bewahren, so braucht doch GOtt dereu Dienst auch, die Menschen zu strafen, z. B. 1 Mos. 19, 13. " Ein Engel verwahret das Paradies, 1 Mos. 3, 24. Ein Engel schlug alle Erstgeburt in Egypten, 2 Mos. 12, 29. Schlägt in Israel 70,000 Mann, 2 Sam. 24, 16. 1 Chr. 22, 15. 16. vergl. 1 Chr. 22, 16. Schlägt das assyrische Lager, 2 Kön. 19, 35. Esa. 37, 36. Behütet die drei Männer im Feuerofen, Dan. 3, 25. Hält den Löwen den Rachen zu, daß sie dem Daniel nicht schaden können, Dan. 6, 22. Bewegt den Teich Bethesda, Joh. 5, 4. Oeffnet Petrus und Johannes das Gefängniß, A.G. 5, 19. c. 12, 7. Schlägt Herodes, A.G. 12, 23. §. 18. Es sind deren eine sehr große Menge, Dan. 7, 10. Matth. 26, 53. Offb. 5, 11. und werden nicht allein nach gewissen Ordnungen a) unterschieden; sondern führen auch ihre besondern Namen b). n) Cherubim, i Mos. 3, 24. i Sam. 4, 4. Ps. 80, 2. Esa. 37,16. Seraphim, Esa. 6, 2. 6. Thronen, Col. 1, 16. Herrschaften, ib. Fürftenthümer, ib. Gewaltige, ib. 1 Petr. 3, 22. Kräfte, 1 Petr. 3, 22. Erzengel, 1 Thess. 4, 16. Engel, i Petr. 3, 22. b) Michael, Dan. 10, 13. c. 10, 21. c. 12, 1. Gabriel, Dan. 9, 21. Luc. 1, 19. 26. Ravhael, Tob. 12, 15. Uriel, 4 V. Esr. 4, 1. Jeremiel, v. 36. Sealthiel, c. 5, 16. §. 19. Die biblische Lehre von den Engeln kann durchaus nicht als eine bloße Bequemung zu damaligen Volksideen angesehen werden; da IGsus dieselbe vor seinen vertrautesten Jüngern, ohne allen äußern Anlaß, oft in der bewegtesten Gemüths-stimmnng, Matth. 18, 10. c. 26, 23. Luc. 15, 10. vorträgt, selbst im Gebete ihrer gedacht wisseu will, Matth. 6, 10. und davon Motive für die heiligsten Pflichten II. 00. Luc. 12, 8. 9. und Hoffnungen, Luc. 20, 36. hernimmt; und überhaupt diese Lehre iunig ins ganze Christenthum verwebt ist. Auch ist die biblische Engellehre wesentlich von der profanen verschieden, da hier die Engel nur in einem phyfi-schen, dort in einem fitUich-religiösen Verhältnisse zur Welt stehen. - Je mehr der naturalistische Unglaube diese zarte Pflanze mit roher Hand angegriffen hat, desto mehr ist ihre hohe praktische Kraft hervorzuheben. - Die Lehre von den Engeln giebt 1) vielen religiösen Ideen viel mehr Licht und Anschaulichkeit, und daher anch Lebendigkeit, namentlich der Idee vom Reiche GOttes, und von der Vorsehung. 2) Sie erhebt den Geist, indem der Gedanke, daß Engel die Freunde und Beschützer der Menschen sind, und daß GOtt selbst der Engel zu unserm Besten sich bediene, daß wir zu Einer Familie mit ihnen gehören, dem Gemüthe ein frohes Gefühl seiner Würde, und ¶