(Dan. 4, 10),.
Israel z. B. im
ErzengelMichael (Dan. 12, 1),. sondern auch die einzelnen Individuen haben ihre Schutzengel (Matth.
18, 10). Diese ausgebildete Engellehre durchzieht auch das ganze
Neue Testament, wo ihnen insonderheit Geschlechtslosigkeit
zugeschrieben wird
(Matth. 22, 23. ff.); dieses
im
Gegensatz zu den Sadducäern, welche denGlauben an Engel verwarfen. Allmählich nahmen die Engel auch
Flügel
an und wuchsen mehr oder weniger in die Gestalt der geflügelten
Genien hinüber, welche die altklassische bildende
Kunst erfunden
hatte. Die Rangordnung der Engel beschrieb dann mit naturwissenschaftlicher Genauigkeit
Dionysius Areopagita (s. d.), und die
kirchliche
Dogmatik baute die Engellehre bis ins einzelnste aus. Im übrigen s.
Angelolatrie.
In der
Gruppe derjenigen Schriftsteller, die ihre geistigen
Anschauungen dem aufklärenden und moralisierenden
Rationalismus
entnahmen, in der Form aber dem
MusterLessings nachstrebten, sich dabei vor allem der
Pflege einer klaren
Prosa befleißigten,
war Engel einer der talentvollsten und tüchtigsten. Seine dramatischen Anfänge, die
Lustspiele: »Der dankbare
Sohn«, »Der
Diamant«
[* 9] u. a., das
Schauspiel »Der Edelknabe« sowie seine
»Ideen zu einer
Mimik«
[* 10] (Berl. 1785-86; neu hrsg. von B.
Dawison, das. 1869), verschafften ihm nach dem Regierungsantritt
FriedrichWilhelms II. (1786) die
Direktion des neuerrichteten
BerlinerNationaltheaters, welche er bis 1790 führte.
In den weitern
Kreisen des
Publikums hatten ihn inzwischen
seine
»Lobrede auf
Friedrich II.« (Leipz. 1781),
seine »Anfangsgründe einer
Theorie der Dichtungsarten« (mit
Vorwort von
Fr.
Nicolai, das. 1783) und »Der
Philosoph für die
Welt« (das. 1775-77),
vor allem aber sein durch feine
Beobachtung des
Kleinen
und Alltäglichen ausgezeichnetes, im übrigen poesieloses Charaktergemälde
»HerrLorenzStark« (zuerst in
Schillers
»Horen«
[* 11] 1795 und
1796, das. 1801) fanden, namentlich in Norddeutschland, verdiente und übertriebene Bewunderung.
Nach der Niederlegung seines
Amtes als
Direktor des
Nationaltheaters verließ EngelBerlin, lebte in
Schwerin
und
Parchim, um seinen Zerfall mit dem in
Preußen
[* 12] herrschenden Wöllnerschen
System äußerlich
zu dokumentieren, ward 1798 von
seinem Zögling
FriedrichWilhelm III. nach
Berlin zurückgerufen und starb in
Parchim, wohin er eine
Besuchsreise unternommen hatte. Eine Sammlung seiner »Sämtlichen
Schriften« ward noch bei
Engels Lebzeiten begonnen (Berl.
1801-1806, 12 Bde.; neue Ausg., das.
1851, 14 Bde.).
3)
Karl, Musikhistoriker, geb. zu Thiedenwiese bei
Hannover,
[* 18] erhielt seine
Ausbildung im Klavierspiel
und in der
Komposition in letzterer Stadt durch den
OrganistenEnckhausen sowie von 1837 an in
Weimar
[* 19] durch
Hummel und
Lobe und
ließ sich dann in
Hamburg
[* 20] nieder, wo er zuerst mit Liedern und Klavierstücken als
Komponist in die
Öffentlichkeit
trat. Nachdem er später einige Jahre in
Warschau
[* 21] und
Berlin zugebracht und in letzterer Stadt den fördernden
Umgang mit Rungenhagen
genossen hatte, begab er sich 1846 nach
Manchester,
[* 22] siedelte aber 1850 nach
London
[* 23] über, wo er eine erfolgreiche Thätigkeit
als
Lehrer, namentlich aber als Musikschriftsteller entfaltete. Er starb im
November 1882 in
Kensington
bei
London.
Die von ihm veröffentlichten, vorwiegend die Nationalmusik verschiedener
Völker und
Zeiten behandelnden
Arbeiten sind folgende:
»The pianist's handbook« (Lond. 1853);
»Reflections on church music« (1856);
»The music of the most ancient nations« (2.
Aufl. 1870);
»An introduction to the study of national music« (1866);
»A descriptive catalogue of the musical instruments in the
SouthKensingtonMuseum« (1874);
»Catalogue of the special exhibition
of ancient musical instruments« (2. Aufl. 1873);
»Musical myths and facts« (1876);
»The literature of national music« (1879);
»Researches into the early history of the violin-family« (1883);
die
»Sächsische statistische
Zeitschrift« und das »Jahrbuch der
Statistik
und
Staatswissenschaft« heraus. 1858 trat er wegen ungerechter
Angriffe in den sächsischen Ständekammern zurück und begründete
in
Dresden eine Hypothekenversicherungs-Gesellschaft, womit er einen neuen
Zweig des Versicherungswesens ins
Leben rief. Nach
DietericisTod wurde er als
¶
das »Jahrbuch für amtliche
Statistik des preußischen Staats« (1863-76, Bd. 1-4) und die »Preußische
Statistik« (seit 1861). EigneArbeitenEngels finden sich in großer Zahl in der genannten Zeitschrift. Außerdem
veröffentlichte er eine Übersicht über die Ergebnisse der ersten vier statistischen Kongresse (Berl. 1863) und einen »Rechenschaftsbericht«
(das. 1865, 2 Bde.) über die Verhandlungen des Berliner internationalen statistischen Kongresses von 1863, welchem er präsidierte.
Von seinen kleinern Arbeiten sind hervorzuheben: »Die moderne Wohnungsnot« (Leipz. 1873);
»Der Preis der Arbeit«
(2. Aufl., Berl. 1872) und »Der
Wert des Menschen« (das. 1883).
Engel gründete 1862 in Berlin auch ein statistisches Seminar, aus welchem eine Reihe
tüchtiger Beamten und Dozenten hervorgegangen ist. In seinen Vorlesungen an diesem Seminar hat Engel die Lehre der Statistik allmählich
zur Lehre von den menschlichen Gemeinschaften oder zur »Demologie«, die er der Ethnologie gegenüberstellt, erweitert. 1875 begründete
Engel die »StatistischeKorrespondenz«; 1882 trat er aus dem preußischen Staatsdienst aus und lebt seitdem
in Oberlößnitz bei Dresden.
Die litterarischen ArbeitenEngels sind teils didaktischen, teils philosophisch-musikalischen Inhalts;
sie
bestehen außer Schulprogrammen der NeuenAkademie der Tonkunst (seit 1863), vorzüglichen Rezensionen und Abhandlungen in folgenden
Werken: »Sänger-Brevier, tägliche Singübungen, für alle Stimmlagen eingerichtet und
theoretisch erläutert« (Leipz. 1860);