Endymion
,
[* 3] der schöne
Schläfer der griech.
Mythologie, Sohn des
Zeus,
[* 4] nach andern des Aethlios und
der Kalyke, ein
Jüngling von ausgezeichneter
Schönheit und Geliebter der
Selene
[* 5]
(Luna), die, so oft er, von der
Jagd ermüdet,
auf dem
Berg
Latmos in
Karien entschlummerte, liebend zu ihm herabstieg, um ihn zu küssen und bei ihm zu ruhen. Sie
gebar ihm 50 Töchter (nach
Böckh die 50
Monde des olympischen
Festcyklus bedeutend), und
Zeus gewährte ihm auf seine Bitte
ewigen
Schlaf mit
Unsterblichkeit und
Jugend. Eine andre
Sage läßt Endymion
nach
Elis einwandern und diese
Landschaft von ihm beherrscht
werden. So zeigte man auch sein
Grab in
Olympia. Der
Mythus mag in dem
Eindruck,
den der Monduntergang an den
weißlichgrauen Felswänden des
Latmos machte, seinen Ursprung haben.
Andre sehen in demselben das
Bild des
Mondes, welcher gleichsam
ins
Wasser taucht und dasselbe küßt;
Max
Müller endlich
(»Essays«, Bd. 2) faßt Endymion
als die untergehende
Sonne,
[* 6]
Selene als den aufgehenden
Mond.
[* 7]