Stadt im bad. Kreis Freiburg,
Amt Emmendingen, am Nordfuß des Kaiserstuhls, hat 2 Kirchen, Weinbau, Seidenweberei und
(1880) 2772 meist kath. Einwohner. - Endingen, urkundlich
zuerst 763 erwähnt, war später Hauptort der Herrschaft Usenberg, kam 1387 an Österreich und wurde 1415 freie Reichsstadt,
unterwarf sich jedoch alsbald wieder dem Haus Österreich.
(Ober) (Kt. Aargau,
Bez. Zurzach).
386 m. Gem. und Dorf, zu beiden Seiten der Surb, an der Strasse Lengnau-Döttingen
und 5 km nö. der Station Siggenthal der Linie Turgi-Waldshut. Postbureau. Telegraph, Telephon; Postwagen Siggenthal-Lengnau. 188 Häuser, 1121 Ew.,
wovon 312 Reformierte, 547 Katholiken und 262 Juden. Reformierte Kirchgemeinde Tegerfelden, katholische Kirchgemeinde Unter Endingen.
Die beiden jüdischen Einwohnergemeinden Ober Endingen u. Lengnau durch Beschluss des Grossen Rates 1877 unter
den Namen Neu Endingen und Neu Lengnau zu selbständigen Bürgergemeinden erhoben. In Ober Endingen Synagoge. Die Juden haben
hier seit dem 17. Jahrhundert Bürgerrecht und freie Ausübung ihres Glaubens erlangt. Da sie des Wuchers verdächtig waren,
entstanden während des Zeitraums 1860-1870 öfters
z. T. blutige Ruhestörungen; 1870 erlangten sie
ihre völlige bürgerliche Gleichberechtigung. Acker- und Weinbau, Viehzucht. Prähistorische Funde, so z. B. ein Nephritmesser,
Pfeilspitzen aus Feuerstein und ein Bronzebeil; nahe Ober Endingen ein in den Fels gehauenes Grab mit Skelet.
(Unter) (Kt. Aargau.
Bez. Zurzach).
395 m. Gem. und Dorf, am rechten Ufer der Surb, an der Strasse Lengnau-Döttingen, 1 km
n. Ober Endingen und 4,5 km sö. der Station Döttingen-Klingnau der Linie Turgi-Waldshut. Telegraph, Telephon; Postwagen Siggenthal-Lengnau. 28 Häuser, 154 Ew.,
wovon 52 Katholiken, 93 Reformierte und 9 Juden. Ackerbau und Viehzucht.
Stadt im Bezirksamt Emmendingen des bad. Kreises Freiburg,
am Nordfuße des Kaiserstuhls, 7 km östlich vom Rhein, hat
(1890) 2701 Endingen, darunter 136 Evangelische und 30 Israeliten, Post, Telegraph, Rathaus, eine Gewerbeschule,
Kornhalle, Volksbank, Wasserleitung;
Leder-, Schuh- und Cigarrenfabrik, Acker- und Weinbau, Wein- und Obsthandel.
Etwa 7 km im
SW. der Katharinenberg (492 m) mit einer Kapelle und schöner Aussicht.