1) Johann, Maler, geb. 4. Nov. 1793 zu Wien, bildete sich an der dortigen Akademie. Sein Gemälde: Tod Mark Aurels erwarb
ihm den Akademiepreis. Damals stand Isabey mit seinen trefflichen Miniaturporträten in größter Beliebtheit, und Ender ahmte
dessen Manier erfolgreich nach. Graf Stephan Széchényi nahm 1818 den Künstler auf einer Reise nach Griechenland und Italien mit,
welche demselben wie nicht minder sein späterer Aufenthalt in Italien als Pensionär der Akademie 1820 reiches
Bildungsmaterial zuführte. 1826 nach Wien zurückgekehrt, entfaltete er im Fach der Porträtmalerei und des Kupferstichs eine
vielseitige Thätigkeit. Sein bestes Werk ist das Kreuzigungsbild in der Tyrnakapelle des Stephansdoms in Wien (1850-52). Er
starb 16. März 1854 in Wien.
2) Thomas, Maler, des vorigen Zwillingsbruder, war Zögling der Wiener Akademie, nahm sich später hauptsächlich
Claude Lorrain und Ruisdael zum Vorbild. Auf einer Reise nach Brasilien 1817 sammelte er 900 Zeichnungen, brachte sodann fünf
Jahre als kaiserlicher Pensionär in Rom zu und bereiste auch Griechenland und Palästina. Von 1836 bis 1851 war er Professor
der Landschaftsmalerei an der Wiener Akademie. Enders Landschaften zeigen eine tüchtige Beherrschung der
technischen Mittel, entbehren jedoch der Stimmung. Er starb 28. Sept. 1875 in Wien.
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3) Eduard, Maler, Sohn von Ender 1), geb. 1824 zu Wien, bildete sich unter der Leitung seines Vaters vorzugsweise im historischen
Genre aus. Es fehlt seinen Bildern nicht an gefälliger Komposition, an Phantasie und Leben; doch ist ihr Kolorit oft zu bunt.
Seine hervorragendsten Gemälde sind: Franz I. im Atelier des Benvenuto Cellini;
Shakespeare, am Hof der Königin
Elisabeth den »Macbeth« vorlesend;
die Ausstellung der Hogarthschen Zeichnungen;
Kaiser Josephs Zusammentreffen mit Mozart;
die
Anekdote vom Ei des Kolumbus;
Schiller am Hof zu Weimar;
Rembrandt in seinem Atelier und die Schachpartie.
Eduard, Historien- und Genremaler, geb. 1824 als Sohn des Porträt- und Historienmalers
Johann E. (gest. 1854), bildete sich unter Leitung seines Vaters vorzugsweise
im historischen Genre aus. Seine Bilder sind zwar von ansprechender Komposition und Gruppierung und in den Stoffen brillant
gemalt, aber es fehlt ihnen oft an geistiger Pointe und Wirkung. Dahin gehören z. B.: Franz I. im Atelier des Benvenuto Cellini,
Shakespeare am Hof der Königin Elisabeth den «Macbeth» vorlesend, Kaiser Josephs Zusammentreffen mit Mozart,
die ziemlich verunglückte Anekdote vom Ei des Columbus, Schiller am Hof zu Weimar, Rembrandt in seinem Atelier, Elisabeth
und van Dyck, Rudolf IV. auf dem Bauplatz des St. Stephansdoms und die reinen Genrebilder: Schmollwinkel, vertrauliche Mitteilung,
Trunk und Schlägerei, Astrolog und Adept. Sehr beliebt war er eine Zeitlang als Porträtmaler.
Eduard, Maler, Sohn von Johann Ender, geb. 1324 in Wien, besuchte die dortige Akademie und wurde von seinem Vater zum
histor. Genre geleitet. Bereits 1844 trat er auf der Wiener Kunstausstellung mit: Wallenstein und Seni
auf. Ähnliche, im Aufbau oft gekünstelte Stoffe hat Ender häufig behandelt: Torquato Tasso am Hofe zu Ferrara (1852), König
Franz I. im Atelier des Benvenuto Cellini (1854; Stich von Cornillet), Kaiser Rudolf II. und Tycho de Brahe (1855), Philipp IV. malt
das Ordenskreuz auf das Porträt des Velazquez (1856), Shakespeare am Hofe der Königin Elisabeth den «Macbeth» vorlesend, Schiller
am Hofe zu Weimar, Der junge Mozart dem Hofe von Joseph II. vorgestellt. Seine Genrebilder, meist im Privatbesitz zu Wien, wie
La corbeille de mariage (1850), Die Schachpartie (1857), Der Puritaner auf der Wache, Die Töchter des
Altertümlers u. a. übertreffen die Historienbilder an künstlerischer Bedeutung.
Johann, Historien- und Porträtmaler, geb. 3. Nov. 1793 zu Wien, besuchte die dortige Akademie, trat dann als Porträtmaler
auf und erhielt bald viele Aufträge, namentlich von Personen des Hofs und der höhern Stände, denen seine elegante
Weise zusagte und die auch die Kirchen auf ihren Gütern gern mit Altarblättern von seiner Hand schmücken ließen. In diesen
strebte er den Charakter der Fügerschen Schule mit der nazarenischen Richtung zu verbinden. Nach einer Reise durch Griechenland
und die Türkei 1818 widmete er sich wieder dem Porträt, bis er 1820 als kaiserl.
Pensionär der Historienmalerei nach Italien geschickt wurde.
Sieben Monate blieb er in Florenz, mit Kopieren und Bildnismalen für den großherzogl. Hof beschäftigt. In Rom malte er außer
Porträten heilige, biblische und mytholog. Scenen, unter welchen Arbeiten seine Judith (1824) hervorragt, zeichnete auch viele
Kartons, z. B. das 5 m lange Blatt mit dem Einzug Christi in Jerusalem. Nachdem er 1826 in Paris verweilt,
ging er nach Wien zurück, wo er wieder im Porträtfach eine große Thätigkeit entfaltete und von 1829 bis 1853 als Professor
an der Kunstakademie wirkte. Das Hofmufeum in Wien besitzt von ihm eine Madonna in einer Landschaft mit
dem zu ihren Füßen schlummernden Kind. Seine letzte größere Arbeit war eine Freske der Kreuzigung in der Tirnaschen Kapelle
des Stephansdoms. Er starb 16. März 1854 zu Wien.
Thomas, Landschaftsmaler, Zwillingsbruder des vorigen, geb. 3. Nov. 1793, machte auf der Austria die brasil. Reise
mit, deren Ergebnis eine Sammlung von 900 Blättern Handzeichnungen war.
Auf mehrern Reisen sammelte er
Stoffe für seine sehr zahlreichen Werke in Öl und Aquarell.
Von 1836 bis 1849 in verschiedenen Stellungen als Lehrer seines
Fachs in Wien thätig, starb er daselbst 28. Sept. 1875.