Ende
,
in der Jägersprache, s. Geweih.
Ende
808 Wörter, 5'476 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Ende,
in der Jägersprache, s. Geweih.
Ende,
Hermann, Architekt, geb. zu Landsberg [* 2] a. d. Warthe, bezog 1848 die Bauschule in Berlin [* 3] und nahm hier, nach ausgedehnten Studienreisen in fast allen Ländern Europas, seinen dauernden Aufenthalt. 1859 zum königlichen Baumeister, ¶
1878 zum Baurat ernannt, ist Ende
zugleich Vorsteher eines Meisterateliers an der Kunstakademie, Mitglied der Akademie für Bauwesen
und Ehrenmitglied der Kunstakademien zu Wien
[* 5] und St. Petersburg.
[* 6] Mit der neuern Bauentwickelung Berlins, besonders in Bezug auf
den Villen- und Palastbau, ist Endes
Name eng verknüpft. In Gemeinschaft mit Wilhelm Böckmann erbaute er
unter anderm das Rote Schloß, das Haus der Preußischen Bodenkreditgesellschaft, die Meininger Bank, die Tierhäuser im zoologischen
Garten,
[* 7] die Häuser der Beuthstraße, die Loge Royal York, das Museum für Völkerkunde teils im Stil der italienischen, teils im
Stil der deutschen Renaissance, stets mit Erfolg bestrebt, eine monumentale Wirkung zu erreichen. In der
zweiten Konkurrenz um das deutsche Reichstagsgebäude erhielten Ende
und Böckmann einen dritten Preis.
Im Biblische Real- und Verbal-Handkonkordanz, 1890
Ende.
Alles Fleisches Ende
ist vor mich gekommen,
1 Mos. 6,13. Soll denn das Schwert ohne Ende
fressen,
3 Sam. 3, 36. Denn
die Finsterniß macht es kein Ende
mit mir,
Hiob 33, 17. Bis daß mein Ende
kommt, will ich nicht weichen
von meiner Frömmigkeit,
Hiob 37, 5. Sie (die Sonne) gehet auf an einem Ende
des Himmels,
Ps. 19, 7. Der Anfang seiner Worte
ist Narrheit, und das Ende
ist schädliche Thorheit,
Pred. 10. 13. Auf daß seine Herrschaft groß werde, und des
Friedens kein Ende
,
Jes. 9, 7. Daß ich euch gebe das Ende
, deß ihr wartet,
Jer. 39,11. Dies Gesicht gehöret in die. Zeit
des Endes,
Dan. 8, 17,. Und
¶
seines Königreichs wird kein Ende sein, Luc. 1, 33. Welcher auch wird euch fest behalten bis an's Ende, 1 Cor. 1, 8. Er machet, daß die Versuchung so ein Ende gewinne, 1 Cor. 10, 13. Darnach das Ende, wenn er das Reich Gott und dem Vater überantworten wird, 1 Cor. 15, 24. Daß die Kinder Israel nicht ansehen konnten das Ende deß, der aufhöret, 2 Cor. 3, 13. So wir anders das Vertrauen und den Ruhm der Hoffnung bis an das Ende fest behalten, Hebr. 3, 6. Welcher (der Lehrer) Ende schauet an, Hebr. 13, 7. Die Geduld aber soll fest bleiben bis an's Ende, Jac. 1, 4.
Im Biographisches Künstler-Lexikon, 1882
Hermann, Architekt, geb. zu Landsberg a. d. Warthe, besuchte in Berlin zunächst eine Realschule, dann das Köllnische Realgymnasium und wurde 1848 Schüler der dortigen Bauschule. Später machte er Studienreisen in Deutschland, Italien, Griechenland, der Türkei, Österreich, den Niederlanden, England und Frankreich, wurde königlicher Baumeister und gründete 1859 mit Wilh. Böckmann (s. d.) ein Atelier für Architektur, das eine ausgedehnte Bauthätigkeit, namentlich im Renaissancestil, entwickelte. Er ist Professor an der technischen Hochschule, Mitglied der Akademie in Berlin und Ehrenmitglied der Akademien zu Wien und Petersburg.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
seemännische Bezeichnung für ein Tau (s. Tauwerk);
über Ende in der Jägersprache s. Geweih.
Hermann, Baumeister, geb. zu Landsberg a. d. W., wurde 1851 Schüler der Bauakademie in Berlin und machte 1857-59 als Stipendiat Studienreisen in Österreich, [* 11] Italien, [* 12] ¶
Griechenland, [* 14] den Niederlanden,England und Frankreich. Nach seiner Rückkehr wurde Ende königl. Baumeister, trat nach Vollendnng des Umbaues des Reichskanzlergebäudes aus dem Staatsdienste aus und gründete 1859 mit Wilh. Böckmann (geb. 1832) ein Atelier für Architektur. Ende ist Geh. Regierungs- und Baurat, Professor an der Technischen Hochschule in Berlin, seit 1885 Vorsteher einer der beiden Meisterateliers für Architektur an der Kunstakademie, Mitglied der Akademie der Künste und der Akademie des Bauwesens in Berlin.
Das erste größere Werk der Firma Ende und Böckmann war das sog. Rote Schloß in Berlin (1804), das als Geschäftshaus für die Folge typisch geworden ist. Darauf folgte das Hotel de Rome und das Industriegebäude in der Kommandantenstraße (1868-69), dann 1871-72 jene Reihe von Miethäusern in der Beuthstraße, in welcher die deutsche Renaissance in Berlin ihren Einzug hielt. Mehr an florentin.-röm. Palaststil hielten sich die Preußische Bodenkreditbank (1871-73), die Deutsche [* 15] Unionbank (1872-74), die Mitteldeutsche Kreditbank (1875), wie später das Museum für Völkerkunde in Berlin (1886). Gleichzeitig entstanden in den J. 1870-75 eine Anzahl von eigenartigen Bauten des Berliner [* 16] Zoologischen Gartens (namentlich das Antilopenhaus, Elefantenhaus und das Restaurationsgebäude), ferner die Nationalbank (1883), das Sedan-Panorama, Landeshaus der Provinz Brandenburg [* 17] (1888), Bau der Diskontogesellschaft (1889), Bank für Handel und Industrie (1891); außerdem mehrere Geschäftshäuser und Villen in und um Berlin.
Außerhalb der Hauptstadt wurden u. a. durch sie erbaut für Danzig [* 18] das Landeshaus der Provinz Westpreußen [* 19] (1881), die Synagoge (1884), das Gebäude des Sparkassenvereins (1885), alle drei in den Formen der norddeutschen Renaissance; in Dessau [* 20] das erbprinzliche Palais in strengem Barockstil. Bei der zweiten Konkurrenz um das Deutsche Reichstagsgebäude erhielten Ende und Böckmann einen dritten Preis. 1886 wurde die Firma von der japan. Regierung mit der Ausführung von monumentalen Staatsbauten in Tokio [* 21] beauftragt; nachdem zuerst Böckmann sich dorthin begeben, reiste Ende 1887 ebenfalls nach Japan [* 22] und kehrte über Amerika [* 23] nach Berlin zurück.