Ende
,
seemännische Bezeichnung für ein Tau (s. Tauwerk);
über Ende
in der Jägersprache s.
Geweih.
Ende
808 Wörter, 5'476 Zeichen
Ende,
seemännische Bezeichnung für ein Tau (s. Tauwerk);
über Ende
in der Jägersprache s.
Geweih.
Ende,
Hermann, Baumeister, geb. zu Landsberg [* 2] a. d. W., wurde 1851 Schüler der Bauakademie in Berlin [* 3] und machte 1857-59 als Stipendiat Studienreisen in Österreich, [* 4] Italien, [* 5] ¶
Griechenland,
[* 7] den Niederlanden,England und Frankreich. Nach seiner Rückkehr wurde Ende
königl. Baumeister, trat nach Vollendnng
des Umbaues des Reichskanzlergebäudes aus dem Staatsdienste aus und gründete 1859 mit Wilh. Böckmann (geb. 1832) ein Atelier
für Architektur. Ende
ist Geh. Regierungs- und Baurat, Professor an der Technischen Hochschule in Berlin, seit 1885 Vorsteher
einer der beiden Meisterateliers für Architektur an der Kunstakademie, Mitglied der Akademie der Künste und der Akademie des
Bauwesens in Berlin.
Das erste größere Werk der Firma Ende
und Böckmann war das sog. Rote Schloß in Berlin (1804), das als Geschäftshaus für
die Folge typisch geworden ist. Darauf folgte das Hotel de Rome und das Industriegebäude in der Kommandantenstraße
(1868-69), dann 1871-72 jene Reihe von Miethäusern in der Beuthstraße, in welcher die deutsche Renaissance in Berlin ihren
Einzug hielt. Mehr an florentin.-röm. Palaststil hielten sich die Preußische Bodenkreditbank (1871-73), die Deutsche
[* 8] Unionbank
(1872-74), die Mitteldeutsche Kreditbank (1875), wie später das Museum für
Völkerkunde in Berlin (1886). Gleichzeitig entstanden in den J. 1870-75 eine Anzahl von eigenartigen Bauten des Berliner
[* 9] Zoologischen
Gartens (namentlich das Antilopenhaus, Elefantenhaus und das Restaurationsgebäude), ferner die Nationalbank (1883),
das Sedan-Panorama, Landeshaus der Provinz Brandenburg
[* 10] (1888), Bau der Diskontogesellschaft (1889), Bank für Handel und Industrie
(1891); außerdem mehrere Geschäftshäuser und Villen in und um Berlin.
Außerhalb der Hauptstadt wurden u. a. durch sie erbaut für Danzig
[* 11] das Landeshaus der Provinz Westpreußen
[* 12] (1881), die Synagoge
(1884), das Gebäude des Sparkassenvereins (1885), alle drei in den Formen der norddeutschen Renaissance;
in Dessau
[* 13] das erbprinzliche Palais in strengem Barockstil. Bei der zweiten Konkurrenz um das Deutsche
Reichstagsgebäude erhielten Ende
und Böckmann einen dritten Preis. 1886 wurde die Firma von der japan. Regierung mit der Ausführung
von monumentalen Staatsbauten in Tokio
[* 14] beauftragt; nachdem zuerst Böckmann sich dorthin begeben, reiste Ende
1887 ebenfalls
nach Japan
[* 15] und kehrte über Amerika
[* 16] nach Berlin zurück.