der brechenerregende
Stoff in der Ipekakuanhawurzel, wird dargestellt, indem man den Destillationsrückstand
des
alkoholischen
Auszugs von entfetteter Ipekakuanhawurzel mit etwas
Kalilauge versetzt und mit
Chloroform
schüttelt. Aus dem Verdampfungsrückstand des Chloroformauszugs nimmt verdünnte
Säure das Emetin auf, welches dann durch
Ammoniak
gefällt werden kann. Es ist amorph, farb- und geruchlos, schmeckt widrig bitter, kratzend, ist schwer löslich in
Wasser
und
Äther, leicht in
Alkohol, schmilzt bei 70°, ist nicht flüchtig, reagiert alkalisch und bildet unkristallisierbare,
bitter und scharf schmeckende
Salze. Es wirkt wie
Ipekakuanha und wird als
Brechmittel und zur Beförderung des
Auswurfs benutzt;
auf der
Haut
[* 2] erregt es
Entzündung.
das Alkaloid der Ipecacuanhawurzel, das deren brechenerregende Wirkung besitzt. Es besitzt
die Formel C30H40N2O5 , ist eine zweisäurige Base und krystallisiert aus konzentrierten
ätherischen Lösungen in deutlich entwickelten Nadeln.
[* 3] Das Emetin des Handels ist ein weißes Pulver von schwach bitterm und kratzendem
Geschmack, schmilzt bei 62‒65°. In Wasser ist es schwer, in andern Lösungsmitteln meist leicht
löslich. Mit Säuren bildet es leicht lösliche, aber nicht krystallisierende Salze, nur das Nitrat ist schwer löslich. An der
Luft wird das Emetin unter Gelbfärbung verändert; es findet übrigens nur sehr selten Anwendung als Brechmittel und ist vom
Apomorphin darin verdrängt. Am reichlichsten, bis zu 16 Proz., findet es
sich in der Rinde der Wurzel.
[* 4]