Emĕsa,
uralte Stadt in Cölesyrien, am Nahr el-Asy (Orontes), 150 km im N. von Damaskus, an ¶
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der Karawanenstraße nach Hamah und Haleb, war zur Zeit des Pompejus Hauptstadt eines kleinen arab.
Reichs. Emesa
wurde nach 72 u. Chr. durch die Römer
[* 4] unmittelbar mit der syr. Provinz verschmolzen. Die Stadt war die Heimat der Familie
der Kaiserin Julia Domna, deren Sohn Caracalla eine röm. Kolonie dahin führte. Emesa
war berühmt wegen
ihres Sonnentempels, an dem der röm. Kaiser Heliogabalus, der hier geboren wurde, als Knabe die Stelle eines Oberpriesters des
Sonnengottes (syr. Elagabal, s. d.) bekleidete.
Der Kaiser Domitius Aurelianus besiegte hier 273 n.Chr. die palmyrenische Königin Zenobia (s. d.), zu deren Reich Emesa
ebenfalls
gehört hatte. Nach dem Sturze der röm. und byzant. Herrschaft fiel Emesa
nacheinander in die Hände der
Araber, Seldschuken, Kreuzfahrer und zuletzt der Osmanen, die es noch gegenwärtig besitzen. Kein Denkmal seiner alten Herrlichkeit
ist erhalten geblieben. Kriegsgeschichtlich ist der Ort denkwürdig wegen der Eroberungen durch den Seldschuken Tutusch 1093,
durch Emadeddin Zenki 1138 und Saladin 1175, der großen Niederlagen der Mongolen und und
deren Sieg über die Ägypter sowie durch den Sieg Ibrahim Paschas über den Pascha von Aleppo Gegenwärtig
Homs, Hems oder Hums genannt, ist es eine nach orient. Begriffen durch Ackerbau und Gewerbe blühende Stadt
mit ungefähr 23000 Emesa
im Wilajet Syrien, Sandschak Hamah. Die Einwohner, worunter etwa 6500 Christen meist griech. Bekenntnisses,
gelten für die Schildbürger des Morgenlandes.