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Wein; eine Reichsbantstelle (Umsatz 1893: 69,62i Mill. M.), Genossenschaftsbank (49 Mill. M.),
Ge- werbebank, städtische
Sparkasse,
Dampffchisfahrts- gefellschaft, vereinigte Mühlensocietät,
Handels- kammer für
Ostfriesland, Papenburg
[* 3] und das Jade- gebiet,KaufmännischeDeputation
des
Börsenvereins zu Emelé
, Getreidebörse, 2 Seefischerei-Aktiengesell- schaften (die Emder Heringsfischerei-Aktiengesell-
schaft und die Gesellschaft «Neptun»). Es finden jährlich 32 Viehmärkte
(Rindvieh, Schafe,
[* 4]
Pferde),
[* 5] ferner wöchentliche
Käse-,
Butter- und Schweine-, daneben Holz- und Wollmärkte statt.
Der Schiffsverkehr im Hafen betrug (1893) im Eingang: 970 Seeschiffe mit 75354 und 2824 Flußschiffe mit 46573 Registertons: im Ausgang 921 Seeschiffe mit 66938, 2879 Flußschiffe mit 55 234 Registertons;
außerdem bestedt ein bedeuten- der
Kanalschiffsverkehr. Emelé
steht in direkter
Dampf-
(bez. Segel-)Schiffahrtsverbindung mit den
Inseln
Borkum und Norderney und mit
Hamburg.
[* 6]
Das Emslotswesen, ein staatlich unterstütztes Unter- nehmen der Emslots-Gesellschaft, ist 1859 gegründet und hat-für
den Lotsendienst 4Sckifse zur
Verfügung. Die Handelsflotte umfaßte (1893) 42 Schiffe
[* 7] mit 3902
Registertons und 380 Mann
Besatzung.
Geschichte. Emelé
(im 10. Jahrh. Amuthon, 1224 Amethae, dann Emetha
und im 14. Jahrh. Emeden), vielleicht das schon von
Tacitus erwähnte
Amisia, hat seinen
Namen von der Mündnng (iinitda) des
ehemaligen Flüßchens Ee. Die Stadt kam 125)3 mit der Grasschaft im Emsgau an den
Bischof von
Münster.
[* 8]
Propst Hisko nahm 1396 die Vitalianer ls. d.) in Emelé
auf, wodurch sich dessen
Handel bedeu- tend hob. Um
deren Seeräubereien abzuwehren, schickten die Hansestädte 1400 eine
Hamburg. Flot- tene^pedition nach der Ems,
[* 9] schlugen
die Vitalien- brüder und besetzten Emelé
, das 1433 ganz unter
Ham- burger Herrschaft kam, 1439 von
Hamburg an die ostsries.
Häuptlinge Ulnch und Edzaro von Greet- siel gegeben, 1447 aber zurückverlangt wurde, bis es 1453 mit der
Grafschaft
Ostfriesland
vereinigt wurde.
Kaiser Maximilian verlieh der Stadt 1494 das seit längerer Zeit schon geübte lHtapelrecht. 1544 wurde der reform.
Prediger Joh. a Lasco nack Emelé
berufen und durch diesen die
Lehre
[* 10]
Calvins hier eingeführt.
Neuen Aufschwung
nabm
der Handel 1563 durch die Verlegung der
Niederlage engl. Waren von
Antwerpen
[* 11] nach Emelé
und durch starke Einwan- derung aus
Frankreich, England und den
Nieder- landen. Gegen Ende des 16. Jahrh, hatte Emelé
bei etwa 6000 Emelé 600 eigene Schiffe, erhob
Zölle,
hatte eigene Post, eigeue Münze und hielt sich eine"
Hol- land.
Garnison von 600 Mann.
Bei den Unruhen in Ostfricsland vermittelte der
Große Kurfürst zwi- schen Emelé
und den ostfries.
Ständen,
legte eine
Gar- nison in die Stadt, bemächtigte sich 1682 der
Burg von Greetsiel, machte 1684 Emelé
zur Hauptstation seiner Flotte
und zum (Hitz der brandend.
Admira- lität und verlegte dahin den Sitz der 1682 in Pil- lau errichteten
Afrikanischen Handels-Compagnie.
1724-41 kam es zwischen den Fürsten und den
Ständen zu neuen Streitigkeiten, die erst durch das Einmischen
Preußens
[* 12] beschwichtigt
wurden, und als Fürst
Karl Edzard in der Nacht zum gestorben war, ergriff
Friedrich d. Gr.
gemäß der 1694 dem Kurfürsten
Friedrich III. vom
Kaiser ver- liehenen
Anwartschaft auf die
Nachfolge in
Ostfries- land
Besitz
von der Stadt und von Ostsriesland. Er wollte Emelé
zu einem Haupthandelsplatz macken
und stiftete u. a.
ein Comptoir der tönigl.
Giro- und Lehnbanco. Wahrend des Siebenjährigen
Krieges wurde Emelé
einmal,
von den
Franzosen besetzt, die aber im März 1758 von den Englän- dern wieder vertrieben wurden. Nach dem
Baseler Frieden
(1795) nahm der (^eehandel einen unge- ahnten Aufschwung, sodaß die Häfen erweitert werden mußten. Doch wurde der Stadt 1799 das
ausfchließliche Privilegium der Heringsfischerei ge- nommen. Durch die vom König 1806 befohlene Sperrung
des Emder
Hafens für engl. und
Holland. Schiffe gingen in diesem Jahre allein 270 Emder Schisse verloren, und der Wohlstand
der Stadt sank plötzlich ganz bedeutend. Am 28. Okt. wurde sie so- dann von den
Holländern besetzt und
im Frieden von
Tilsit
[* 13] nebst
Ostfriesland förmlich an
Holland abgetreten. Am wurde Emelé
wieder von den
Preußen
[* 14] besetzt,
kam aber 1815 mit Oft- friesland an Hannover
[* 15] und erhielt 1818 eine neue Stadtverfassung, die jedoch 1851 durch die
Han- noversche
Städteordnung beseitigt wurde. Der
Verlust der preuß. Bankagentur und der Zollge- meinschaft mit dem
übrigen
Deutschland
[* 16] schadete dem
Handel erheblich. Am wurde Emelé
wieder von den
Preußen besetzt und nun dauernd
mit diesem
Staate vereinigt, unter dem sich auch durch Verbesserung der Hafenanlagen, Übernahme des
Hafens in staatliche Unterhaltung
und
Verwal- tung,
Ausbau der ostfrief. Küstenbahn, des Ems- Jade-Kanals, Sicherung der Stadt gegen
Sturm-
fluten durch Deichbauten
der Handel wieder gehoben hat. -
Vgl. Houtrouw, Ostfriesland, eine geschicht- lich-ortskundige Wanderuug gegen Ende der Fürsten- zeit (Aurich [* 17] 1889);
Fürbringer, Die Stadt Emelé
in j Gegenwart und Vergangenheit
(Emd. 1891).
Emele, Wilhelm,
Maler, geb. zu
Buchen in
Baden,
[* 18] ging von der militär. Laufbahn zur Kunst über,
besuchte seit 1851 die
Münchener
Akademie, bildete sich aber hauptsächlich unter F. Dietz zum Schlachtenmaler aus, setzte
seine Stu- dien in
Antwerpen und
Paris
[* 19] fort und wählte dann 1855 in
München
[* 20] seinen Wohnsitz, ^ein erstes
Bild:
Tod des
Fürsten von Fürstenberg in der
Schlacht bei
Stockach 1799, machte den
Namen des Künstlers rasch bekannt. Von weitern'Gefechtsdar-
stellungen wurde der Kampf an der Neckarbrücke in Heidelberg
[* 21] (1799) vom
Kaiser von
Österreich
[* 22] 1858 angekauft. Überhaupt
fand Emelé
in
Osterreich viel Beachtung, was ihn 1861 bewog, nach
Wien
[* 23] über- zusiedeln. Für Erzherzog
Albrecht
malte er 1863 die Rciterschlackt bei
Würzburg
[* 24] 1796, sowie 1869 die
Schlacht von Neerwinden 1793. Auf der
Wiener Weltausstellung 1873 erhielt
er für das Reitergefccht bei Langenbruck die KunImedaille. 1870 machte Emelé
einen
Teil des
Deutsch-französischen
Krieges mit;
! im
Auftrag des
Großherzogs von
Baden malte er das Gefecbt bei Nuits
(Karlsruhe,
[* 25] ! tunstdalle),
sür den Fürsten von Hohenlohe-Langen- l bürg stellte cr die Einnabme von Dijon
[* 26] ! dar. 1872 lieft sich Emelé
in
Karlsruhe nieder, kehrte ! aber 1876 für ein Jahrzehnt nach
München zurück, ^ wo ihn außer den Kriegsdarstellungcn
meist histor. ! Genrebilder beschäftigten, wie Der Morgengruß, dann Lenore, Spazierritt, Abmarfch schwed.
Reiter aus Rothenburg
[* 27] und Ein Satteltrunk der Velling-
sä^en Husaren 1770. Seit 1886 war Emelé
in
Berlin,
[* 28] seit 1890 wieder in
Karlsruhe thätig; 1892 mußte er wegen eines Augenleidens seine künstlerische Thätigkeit ganz einstellen.
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