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Vertiefungen, der Mund als weite Spalte, in deren Grund man die Zunge als eine kleine Hervorragung wahrnimmt. Die Kiemenspalten sind fast ganz geschlossen und nur noch an seichten Furchen zwischen den ehemaligen Kiemenbogen kenntlich. Der Hals ist sehr kurz und der Rumpf so dünnwandig, daß Herz und Leber durchschimmern. Arme und Beine sind kurze Stümpfe mit Andeutungen der Finger und Zehen. Das Schwänzchen erreicht in der 5.-6. Woche seine bedeutendste Größe und besteht nicht bloß aus Haut, [* 3] sondern hat in seinem Innern mehrere Wirbel; später bildet es sich ganz zurück.
Viel früher schon hat sich unterhalb des Nervenrohrs ein Knorpelstrang, die sogen. Rückensaite (Chorda dorsalis), als Vorläufer des Rückgrats gebildet und haben die Urwirbel (s. oben) sowohl die Rückenseite als auch das Nervenrohr umwachsen, so daß beide Gebilde innerhalb derselben liegen; dann hat diese sogen. häutige Wirbelsäule sich in eine knorpelige umgewandelt (im Anfang des zweiten Monats), und nun (am Ende desselben) beginnt sie zu verknöchern. Dasselbe gilt vom Schädel und manchen Knochen, [* 4] während z. B. das Brustbein erst vom sechsten Monat ab verknöchert.
Von besonderer Wichtigkeit wird im dritten
Monat die
Ernährung des
Embryos, die nicht mehr von dem bereits aufgezehrten
Dotter,
sondern in folgender
Weise besorgt wird. Die ursprüngliche Eihaut (Zona pellucida) verschwindet, nachdem
sich das befruchtete
Ei
[* 5] im
Uterus festgesetzt hat und von dessen Wandung umwachsen ist, sehr rasch; an ihre
Stelle tritt eine
vom Embryo
selbst gebildete
Hülle.
Hat derselbe nämlich eine gewisse
Größe erreicht, so erhebt sich vom
Kopf und
Schwanz her je
eine Hautfalte, die einander entgegenwachsen und nach ihrer Berührung miteinander verschmelzen.
Gleichzeitig hebt sich die äußere
Schicht der Wandung der Keimblase von der innern
Schicht derselben ab, und so bilden sich
zwei
Hüllen: eine innere, welche nur den Rückenteil des
Embryos umgibt und von seinem
Körper ausgeht, das
Amnion
[* 1]
(Fig. 3 u.
4), und eine äußere, welche
Ei und Embryo
einschließt, die
seröse Hülle.
Letztere liegt der Uteruswand
stets dicht an und streckt zottenartige Fortsätze in die Schleimhaut derselben hinein (s.
Embryonalhüllen). Dies ist schon
im
Alter von 14
Tagen der
Fall. Zugleich wächst aus der Wand des Mitteldarms ein
Bläschen hervor, die
Allantois
[* 1]
(Fig. 3 u. 4), das sich rasch vergrößert und an die
seröse Hülle anlegt.
Hier wächst es von innen ganz an derselben hin und dringt auch in ihre Zotten ein. Vom Herzen aus erstrecken sich starke Gefäße auf die Allantois und von dieser in die Zotten der serösen Hülle, welche von jetzt ab Chorion genannt wird [* 1] (Fig. 5 u. 6). Indem nun in der Haut der Uteruswandung, da, wo die Zotten des Chorions sich in sie hineinsenken, große, von Blut durchströmte Lücken entstehen, werden die Blutgefäße des Embryos vom mütterlichen Blut bespült und erhalten auf diese Weise Nahrungsstoffe zugeführt.
Die Verbindungsstelle des
Embryos mit dem
Uterus heißt
Placenta oder
Mutterkuchen (s. d.), der Stiel der
Allantois nebst den
Blutgefäßen derselben ist der
Nabelstrang (s.
Nabel); beide sind schon in der dritten
Woche vorhanden. Mit dem Embryo
wachsen
Chorion
und
Amnion mächtig heran; letzteres hebt sich immer mehr vom Embryo
ab und bildet um ihn eine
mit
Flüssigkeit
(Liquor amnii,
Fruchtwasser, s. d.) erfüllte
Blase, in welcher er, am
Nabelstrang aufgehängt, frei schwimmt.
Im dritten
Monat erreicht der Embryo
eine
Länge von 6 bis 7
cm und ein
Gewicht von etwa 15 g. Die
Anlagen der
Harn- und Geschlechtswerkzeuge
sind zwar schon in der
vierten
Woche vorhanden, doch erkennt man die
Nieren erst in der sechsten
Woche deutlich
und lassen sich auch erst am Ende des zweiten
Monats
Hoden und
Eierstöcke, die ursprünglich einander gleich sind, unterscheiden.
Beide liegen anfangs ziemlich hoch im
Bauch
[* 6] und rücken erst später abwärts, die
Eierstöcke nur wenig,
die
Hoden jedoch (vom siebenten
Monat an) aus dem
Bauch heraus in den
Hodensack.
Die äußern Geschlechtsorgane sind ebenfalls von Haus aus einander gleich, und erst im dritten Monat läßt sich an ihnen das Geschlecht bestimmen. Der anfangs gerade und infolge davon sehr kurze Darm [* 7] hat schon in der fünften Woche eine Schleife zu bilden begonnen, die aber, wie bei einem Nabelbruch, außerhalb des Bauches im Nabelstrang liegt und im zweiten Monat durch stete Verlängerung [* 8] 5-6 Windungen darin macht, jedoch im dritten Monat wieder in den Bauch zurücktritt.
Die Lunge, [* 9] deren Anlage beim Kaninchen [* 10] ein paar winzige Ausstülpungen des Vorderdarms bilden, ist beim Menschen erst vom Ende der vierten Woche an bekannt und stellt dann zwei hohle Säcke dar, welche durch einen kurzen unpaaren Gang [* 11] in den Schlund münden. Ihre innere Ausbildung dauert fast bis zum Ende der Schwangerschaft. Die Leber, beim Menschen erst von der dritten Woche ab beobachtet, bildet gleichfalls eine Ausstülpung des Darms und ist bereits im dritten Monat so stark gewachsen, daß sie fast den ganzen Unterleib ausfüllt. Die Gallenblase ist schon vom zweiten Monat an vorhanden, auch wird Galle schon im dritten Monat produziert, bleibt jedoch im Darm und gelangt erst etwa nach dem sechsten Monat in die Gallenblase. Die Bauchspeicheldrüse bildet sich in der vierten Woche, die Milz im zweiten Monat. Die eigentlichen Speicheldrüsen entstehen im zweiten Monat und sind im dritten schon ziemlich ausgebildet.
Im vierten
Monat, an dessen Ende der Embryo
eine
Länge von 10-12
cm und ein
Gewicht von 150
g hat, zeigt sich
die
Haut rosenrot durchscheinend; der
Kopf bedeckt sich mit dünnem
Flaum, das
Gesicht
[* 12] gewinnt menschlichen
Ausdruck. Im fünften
Monat ist der Embryo
23 bis 28
cm lang und 180-300 g schwer. Die
Haut verliert ihre
Durchsichtigkeit und überzieht sich allmählich
mit einer käseartigen
Schmiere (Fruchtschleim), die
Haare
[* 13] fangen an, sowohl am
Kopf als auch am übrigen
Körper (Wollhaar) zu wachsen; die
Nägel
[* 14] werden hornartig. Im sechsten
Monat beträgt die
Länge des
Embryos 25-32
cm, sein
Gewicht
700-1000 g. Er schwimmt noch frei im
Fruchtwasser und macht die ersten
Bewegungen. Er kann jetzt lebend geboren werden, atmen,
wimmern und sich selbst einige Zeit bewegen, geht jedoch sehr bald zu
Grunde.
Der Kopf ist noch unverhältnismäßig groß, die Pupille noch durch eine Haut verschlossen. Im siebenten Monat, wo er 33-36 cm lang und 1-1½ kg schwer ist, kann er geboren und bisweilen auch schon lebend erhalten werden. Im achten Monat beträgt seine Länge 36-39 cm, sein Gewicht 1½-2 kg. Die Augenlider sind geöffnet, die Hornhaut ist durchsichtig und die Pupille offen. Im neunten Monat ist er gegen 40-42 cm lang und 2½-3 kg schwer, im zehnten Monat 42-45 cm lang und 3-3½ kg schwer. Die Wollhaare verschwinden, die bisher rote Haut ist dicht und weißrötlich, die Kopfhaare verlängern sich, die Nägel werden fest, die Ohrknorpel dick und fest. Die äußere Oberfläche des Embryos ist mit Fruchtschleim überzogen, im Darmkanal befindet sich Kindspech, in der Gallenblase Galle, in der Harnblase Harn. Bei einer regelmäßigen Schwangerschaft hat er nun innerhalb der Gebärmutter [* 15] folgende Lage: der Kopf ist nach ¶
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unten gegen den Muttermund gekehrt, das Kinn ist gegen die Brust gedrückt, die Beine sind mit den Knieen an den Bauch angezogen,
die Arme kreuzen sich entweder auf der Brust, oder sind an sie angedrückt, so daß die Hände dem Gesicht anliegen. In frühern
Monaten wechselt der Embryo
, solange er noch klein genug ist, um frei im Fruchtwasser schwimmen zu können,
seine Lage oft; namentlich hängt eine Zeitlang der schwere Kopf nach unten. Vom fünften Monat ab macht er auch einzelne Bewegungen
(Stöße mit den Armen und Beinen etc.), welche durch den Mutterleib hindurch hörbar werden.
Der menschliche Embryo
, welcher vom dritten Monat ab auch Fötus genannt wird, zeichnet sich vor dem neugebornen
Kinde durch den eigentümlichen fötalen Kreislauf
[* 17] aus, der hier noch näher besprochen werden muß (vgl. Fig. 7). Das Herz,
dessen Entstehung oben beschrieben wurde, liegt anfangs im Kopf und rückt erst allmählich in die Brust. Es besteht
im zweiten Monat aus zwei Kammern und nur einer Vorkammer; letztere zerfällt im dritten Monat durch eine Scheidewand in zwei
Abteilungen, die jedoch durch ein großes Loch (Foramen ovale) in der Scheidewand miteinander verkehren.
Mittlerweile haben sich auch innerhalb des Körpers die Hauptgefäße ausgebildet, und nun findet der Kreislauf folgendermaßen statt: Die linke Herzkammer treibt das (in [* 16] Fig. 7 violette) Blut, wie beim Menschen nach der Geburt, in die große Körperschlagader (Aorta) und deren Äste. Von diesen verlaufen zwei ansehnliche, die Nabelarterien, durch den Nabel hindurch im Nabelstrang (s. d.) zum Mutterkuchen (s. d.); hier findet der Gasaustausch mit dem mütterlichen Blut, also die Atmung, statt (wie sie nach der Geburt durch die Lunge bewirkt wird), und dann leitet die Nabelvene das sauerstoffreich gewordene (arterielle, in [* 16] Fig. 7 rote) Blut in die Bauchhöhle des Embryos zurück.
Hier ergießt sie ihr Blut fast ganz in die Leber und nur zu einem kleinen Teil durch den Ductus Venosus Arantii direkt in die untere Hohlvene. Gleichfalls gelangt in diese das Blut aus der Pfortader (welche vom Darm herkommt und in den Ductus Arantii mündet) und aus der Leber selbst; somit führt diese Hohlvene sowohl arterielles als auch venöses (sauerstoffarmes) Blut und schafft es in die rechte Vorkammer, in welche auch das (in [* 16] Fig. 7 blaue) Blut aus der obern Hohlvene eintritt.
Von der rechten Vorkammer strömt das gemischte Blut teils durch das Foramen ovale in die linke Vorkammer (und von da in die linke Herzkammer, womit es also den Kreislauf beendet hat), teils in die rechte Herzkammer. Diese treibt es in die Lungenschlagader, jedoch tritt es aus dieser nur in geringer Menge zur Lunge, welche ja noch nicht atmet, dagegen vorwiegend mittels des Ductus arteriosus Botalii direkt in die Aorta. Das gemischte Blut, welches die Lunge empfängt, begibt sich, wie auch später, zur linken Vorkammer. Es folgt hieraus, daß der Lungenkreislauf beim Fötus noch fast bedeutungslos ist und durch den Kreislauf im Mutterkuchen (Placentarkreislauf) ersetzt wird.
Sobald jedoch das neugeborne Kind zu atmen beginnt, tritt in allen diesen Verhältnissen eine wahre Revolution ein. Der Blutstrom durch den Nabelstrang hört plötzlich auf, weil dieser unterbunden und durchgeschnitten wird. Es verschließen sich im Laufe von 8-14 Tagen die im kindlichen Körper vorhandenen Reste der Nabelarterien und wandeln sich zu einem soliden Strang (dem seitlichen Blasenband) um; auch die Nabelvene wird solid (rundes Leberband); ebenso gehen die direkten Verbindungen, nämlich der Ductus Venosus Arantii und D. arteriosus Botalii ein und schließt sich, wenn auch viel langsamer, das Foramen ovale in der Scheidewand der beiden Vorkammern. Dafür stellt sich der normale Kreislauf (s. Blutbewegung) her. Der im Körper des Fötus verbleibende Teil des Stiels der Allantois wird zur Harnblase und zum Harnstrang (s. Allantois).
Vgl. Kölliker, Entwickelungsgeschichte [* 18] des Menschen und der höhern Tiere (2. Aufl., Leipz. 1879);
Derselbe, Grundriß der Entwickelungsgeschichte (2. Aufl., das. 1885);
Preyer, Spezielle Physiologie des Embryos (das. 1885).
Der Embryo
ist im Mutterleib nicht, wie das Sprichwort sagt, so gar sicher geborgen; es können auf ihn trotz seiner
verborgenen Lage noch mancherlei äußere Schädlichkeiten einwirken und Erkrankungen desselben veranlassen.
Diese Fötalkrankheiten sind jedoch von sehr verschiedener Art. Sie sind zum Teil als wahre Mißbildungen zu bezeichnen, für
welche wir die veranlassenden Ursachen aber nur selten mit einiger Sicherheit genauer anzugeben vermögen. Es mögen hier
nur die sogen. Selbstamputationen des Embryos erwähnt werden.
Sie kommen dadurch zu stande, daß sogen. amniotische Bänder, d. h. krankhaft neugebildete Gewebsstränge, welche abnormerweise quer durch die Eihöhle hindurchziehen, sich um einzelne Glieder [* 19] des Embryos herumlegen, diese Glieder zusammenschnüren, zum Absterben und Abfallen bringen, und es wird dann ein sonst vielleicht wohlgebildetes Kind geboren, dem ein Fuß, ein Arm, einige Finger gleichsam abgebunden worden sind. Der Embryo kann auch dadurch erkranken, daß ein Ansteckungsstoff aus dem mütterlichen Körper in den seinigen übergeht; so ist es der Fall mit den Pocken, mit der Syphilis etc. Auch unabhängig vom mütterlichen Organismus können sich Fötalkrankheiten entwickeln, z. B. die Hirn- und Rückenmarkswassersucht, Klappenfehler des Herzens etc. Solche Krankheiten töten zwar in der Regel nicht den Embryo; wohl aber werden sie häufig tödlich, sobald oder kurz nachdem das Kind zur Welt gekommen ist.
Vom rechtlichen Standpunkt aus betrachtet, erscheint der menschliche noch nicht als selbständiges Wesen und nicht als Person, vielmehr lediglich als Bestandteil der Mutter. Doch schützt die Gesetzgebung die im Werden begriffene Existenz dadurch, daß sie die Abtreibung der Leibesfrucht mit schweren Strafen bedroht, und durch die Bestimmung, daß eine Schwangere nicht hingerichtet werden soll. Überhaupt wird der römisch-rechtliche Grundsatz allgemein anerkannt: »Nasciturus pro jam nato habetur, quoties de ejus commodo agitur«, d. h. der Embryo wird juristisch als bereits geboren betrachtet, sofern es sich um den Nutzen desselben handelt. Daher wird auch, wenn ein Ehemann mit Hinterlassung einer schwangern Witwe stirbt, das Erbrecht des zu erwartenden Kindes sichergestellt und eine sogen. Cura ventris, eine Bevormundung der Leibesfrucht, angeordnet.
Der Pflanzenembryo.
In der Botanik ist Embryo ein infolge eines Geschlechtsaktes aus der weiblichen Zelle, [* 20] der sogen. Eizelle, hervorgegangener mehrzelliger Körper, welcher den Anfang einer neuen Generation darstellt, aber noch von der vorhergehenden Generation, welche die Geschlechtsorgane entwickelte, getragen und ernährt wird, um später, bisweilen nach einer Ruheperiode, sich selbständig zur neuen Generation weiter zu entwickeln. Man kann daher bei den mit Geschlechtsorganen versehenen Thallophyten, wo gleich die befruchtete Eizelle sich von der Mutterpflanze trennt und unmittelbar zu einem neuen Thallus auswächst, noch nicht von einem Embryo sprechen. Erst von den Moosen ¶
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an aufwärts durch alle Klassen des Gewächsreichs ist ein solcher zu finden; es sind aber die Teile der Pflanzen, an denen er erzeugt wird, und die Bildungen, welche die aus ihm hervorgehende Generation darstellt, je nach Klassen verschieden (vgl. die Artikel: Moose, [* 22] Farnkräuter, Equisetaceen, [* 23] Lykopodiaceen, [* 24] Selaginellen, Rhizokarpeen, Phanerogamen und Geschlechtsorgane der Pflanzen). Bei den Phanerogamen nimmt der Embryo meist eine zusammengesetzte Organisation an: er stellt die Anlage der zukünftigen Pflanze in ihren Hauptteilen dar;
in dieser Form bildet er den Keim oder Keimling, der in allen reifen und normal gebildeten Samen [* 25] vorhanden ist (vgl. Same).
Die Bildung des Embryos bei den Blütenpflanzen beginnt nach geschehener Befruchtung [* 26] mit der Umkleidung des Eies im Embryosack [* 27] (s. d.) durch eine Zellstoffhaut. Die so gebildete Zelle verwächst mit der Haut des Embryosackes, verlängert sich und erfährt Querteilungen, durch welche ein Zellfaden, der sogen. Vorkeim, gebildet wird. Die oberste, kugelig abgerundete Zelle desselben wird zur Mutterzelle des Embryos, sie teilt sich zunächst durch meridional und äquatorial gerichtete Wände in vier Quadranten oder acht Oktanten, die dann durch weitere, bei den verschiedenen Embryonen vielfach variierende Teilungen meist in äußere Schalen- oder Hautzellen und innere Binnenzellen sich differenzieren.
Unter lebhafter Zellvermehrung vergrößert sich der aus der Urzelle des Keims hervorgegangene Gewebekörper allmählich. Bei den Monokotylen wächst sein Scheitelteil direkt zu dem terminal stehenden ersten Blatt [* 28] oder Kotyledon aus, an dessen Seite der Stammscheitel angelegt wird. Am der Dikotylen dagegen treten gleichzeitig zwei umfangreiche Höcker als Anlage der spätern Kotyledonen auf, zwischen denen die Vegetationsspitze des Stengels erscheint. Am hintern, dem Vorkeim zugekehrten Ende des Embryos liegt zwischen diesem und dem Vorkeim ursprünglich eine einzige Zelle, die Hypophyse, die durch weitere Teilungen das Gewebe der [* 29] Wurzelspitze und die erste Schicht der Wurzelhaube erzeugt. Der ausgewachsene Embryo mancher Blütenpflanzen besitzt außer der Wurzelanlage und den Kotyledonen nur einen nackten Stammvegetationspunkt; öfters erzeugt letzterer einige Blattgebilde (die Plumula), wie bei der Bohne. Bei Schmarotzerpflanzen [* 30] und auch bei den Orchideen [* 31] bleibt jedoch der Embryo ein rundliches, wenigzelliges Körperchen, das keine Gliederung in Stamm, Blatt und Wurzel [* 32] erkennen läßt.