Embrun
(spr. angbrong), Arrondissementshauptstadt und Kriegsplatz dritter
Klasse im franz.
Departement
Oberalpen, auf
einem steilen Felshügel, den die
Durance bespült, und am
Fuß des 2544 m hohen
Mont St.-Guillaume, hat
eine schöne
Kathedrale aus dem 10.-13. Jahrh. (mit einer im
Mittelalter sehr verehrten
Statue der heiligen
Jungfrau und hohem
gotischen
Turm),
[* 2] andre alte interessante Gebäude, ein Zentralgefängnis (ehemals Jesuitenkollegium) und (1881) 3283 Einw.,
welche
Seiden- und Wollweberei betreiben. Die Stadt hat ein
Collège und eine wissenschaftliche
Gesellschaft
(Académie Flosalpine). Die Umgegend, gebirgig und waldreich, hieß früher Embrunois.
- Embrun, im
Altertum Ebrodunum genannt,
hatte schon 374 einen
Bischof, ward im 9. Jahrh. zum Erzbistum erhoben und stand seit 1020 unter eignen
Grafen; geschichtlich
ist es durch mehrere
Konzile merkwürdig. 1583 eroberten die
Protestanten die Stadt, 1692 die Savoyer,
welche sie aber bald wieder räumten. 1802 ward das
Bistum aufgehoben.
Vgl. Sauret, Essai historique sur la ville d'E. (Gap 1860). ¶