Elzevir
(Elsevier, lat. Elzevirius
), Buchdruckerfamilie.
Ludwig Elzevir
, geb. 1540 zu
Löwen,
[* 2] verließ der religiösen Wirren
wegen seine Vaterstadt und errichtete 1580 in
Leiden
[* 3] ein Buchhändler- und Buchdruckergeschäft; er starb 1617. Das erste
von ihm gedruckte
Buch trägt den
Titel: »Drusii Ebraicarum quaestionum sive quaestionum ac responsionum
libri duo, Lugdunensi, MDLXXXIII«. Den höchsten
Glanz erreichte die Druckerei der Elzevir
unter
Bonaventura und
Abraham Elzevir
von 1622 bis
1652, ersterer ein Sohn, letzterer ein Enkel
Ludwigs.
Die aus dieser
Periode stammenden Elzevir
schen
Drucke sind die geschätztesten. Das
Geschäft zu
Amsterdam
[* 4] ward von
Ludwig Elzevir
, einem Enkel des ersten
Ludwig, 1638 errichtet und kam nach dessen
Tode durch
Kauf großenteils an den
Buchdrucker
und Buchhändler
Adrian Moetjens im
Haag.
[* 5] Ein Urenkel,
Peter Elzevir
, errichtete ein
Geschäft in
Utrecht
[* 6] und starb 1696. Die Elzevir
schen
Ausgaben des Vergil, Terenz und andrer römischer
Klassiker sowie des
Neuen
Testaments, des
Psalters etc.,
mit roten
Lettern geziert, der
Nachfolge Christi von
Thomas a Kempis sind Meisterwerke der
Typographie in Bezug auf Korrektheit
und
Schönheit. Die Elzevire
haben mehrere
¶
mehr
Kataloge ihres Verlags veranstaltet; der letzte, von Daniel Elzevir
(Amsterdam 1674), umfaßt auch viele nicht von den Elzeviren
selbst
gedruckte Schriften. Die sogen. Elzevir
schen Res publicae sind nicht sämtlich Elzevirsche
Drucke.
Vgl. Adry, Notice sur les
imprimeurs de la famille des Elzevir
(Par. 1806);
Berard, Essais bibliogr. sur les éditions des Elzevir
les plus
précieuses (das. 1822);
Nodier, Théorie des éditions elzévir
iennes, in seinen »Mélanges tirés d'une petite bibliothèque«
(das. 1829);
Ch. Pieter, Analyse des matériaux les plus utiles pour de futures annales de l'imprimerie des Elzevir
(Gent
[* 8] 1843; 2. Aufl.,
das. 1858) und »Annales de l'imprimerie Elzevir«
(Leipz.
1853);
A. de Reume, Recherches sur les Elzevir
(Brüss. 1847);
Willems, Les Elzevir
(das. 1880);
»Catalogus librorum officinae Elsevirianae« (Petersb. u. Leipz. 1880).