Elton
(Jalton-Nor, »goldener See«),
der bedeutendste und wichtigste
Salzsee Rußlands, liegt im
Gouvernement
Astrachan,
im O. des untern Wolgaknies, dicht an der
Grenze der
Kirgisensteppe, hat 161 qkm (2,92 QM.) Flächeninhalt und
bildet ein ovales, flaches
Becken. Die Thonufer haben eine
Höhe von 5-6
m, und acht kleine Flüßchen mit
Salzwasser ergießen sich in der nassen
Jahreszeit in den
See. Bis zu unbekannter Tiefe besteht der
Boden aus festem
Salz,
[* 2] das,
vom
Regen gelöst, eine gesättigte
Sole (rapa
) bildet, die den
Boden bedeckt (im Frühjahr bis über 60
cm
hoch).
In der Sonnenwärme scheidet sich das aufgelöste, sehr bitter schmeckende
Salz wieder aus und bildet auf dem
Boden eine neue
Schicht. Das im Frühjahr reichlich zufließende
Wasser löst dann das leichter lösbare
Bittersalz auf und läßt eine feste,
steinähnliche
Masse (das »alte
Salz«) zurück, die sich allmählich mit einer schwarzen Schlammschicht
bedeckt, auf welche sich wieder eine neue Salzschicht lagert. Die obersten 5
cm bestehen aus schneeweißen
Würfeln, im Innern
des
Sees wird diese
Schicht oft 12
cm dick; man hebt sie mit
Stangen auf, wäscht sie ab und fährt sie
auf
Kanälen ans
Ufer und
von da weiter nach den großen Salzmagazinen zu
Saratow und
Kamyschin. Zu Anfang des 19. Jahrh. stieg die
Jahresausbeute auf 8, in einzelnen
Jahren auf 15 Mill.
Pud; gegenwärtig liefert der
See etwa 5½-6 Mill.
Pud (90-98,000
Ton.),
d. h. den siebenten Teil der gesamten Salzausbeute Rußlands. Das
Salz des Elton
ist dem
Steinsalz am ähnlichsten,
indem es nur 0,13 Proz.
Chlormagnesium und 98,8 Proz.
Chlornatrium enthält. Ähnlich verhält es sich mit dem nahen Baskuntschatskisee
(Bogdoin Dobassu), dessen
Salz noch reiner ist als das des Elton.