Titel
Elsholtz
,
1) Franz von, Dichter, geb. zu Berlin, [* 2] erhielt hier seine Bildung, trat 1813 als Freiwilliger ins Heer, erhielt 1816 die Stelle eines Regierungssekretärs in Köln, [* 3] machte zu Anfang der 20er Jahre größere Reisen und wurde 1827 mit dem Titel eines Legationsrats zur Leitung des gothaischen Hoftheaters berufen. Seit 1830 lebte er meist in Berlin, bis er 1837 zum herzoglich sächsischen Geschäftsträger in München [* 4] ernannt wurde. Im J. 1851 zog er sich auf seine Villa bei Starnberg zurück. Er starb in München.
Als Schriftsteller trat Elsholtz
zuerst auf mit
»Wanderungen durch
Köln und dessen Umgegend«
(Köln 1820),
denen er anonym folgen ließ: »Der neue Achilles, historische Skizze aus dem Befreiungskampf der Griechen« (das. 1821). Geringern Erfolg als sein Lustspiel »Komm her!« (1823) fanden seine größern Stücke: »Die Hofdame« (1825, von Goethe einer besondern Besprechung gewürdigt),
das Trauerspiel »Cordova«, das Lustspiel »Der sprechende Hund« und das Vaudeville »Les Anglais en France«. Gesammelt erschienen seine »Schauspiele« in drei Bänden (Leipz. 1835-54). Außer zwei Opern: »Der Doppelprozeß« (Musik von Aloys Schmitt) und »Tony der Schütz« (Musik vom Herzog Ernst von Koburg-Gotha),
veröffentlichte noch: »Ansichten und Umrisse aus den Reisemappen zweier Freunde« (Berl. 1830-31, 2 Bde.);
»Gedichte« (das. 1834) und »Politische Novellen« (das. 1838);
zuletzt »Veteranenlieder« (Leipz. 1865).
2) Ludwig, Maler, geb. zu Berlin, bildete sich auf der Berliner [* 5] Akademie und später im Atelier von Franz Krüger. Seine Genrebilder, meist militärische Szenen, erregten frühzeitig Aufmerksamkeit wegen ihrer feinen Beobachtungsgabe und ihrer geschmackvollen Ausführung. Bald erhob sich indes der Künstler zu größern, figurenreichen Darstellungen. Als er später wegen unregelmäßigen Lebens die Kraft [* 6] zu größern Arbeiten verlor, wandte er sich der Aquarellmalerei zu. Seine besten Gemälde sind: die Völkerschlacht bei Leipzig, [* 7] die Schlacht bei Dennewitz, der Einzug der Alliierten in Paris, [* 8] Abschied auf dem Schlachtfeld, Szene aus der Schlacht bei Bautzen, [* 9] Mittagsruhe erntender Landleute, die kleinstädtische Bürgerwache, Gefechtsanfang (Berliner Nationalgalerie). Er starb in Berlin.