Elmenau
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Elmenau,
(Elmenau), Fluß in der preuß. Provinz Hannover, [* 3] entspringt in der Lüneburger Heide [* 4] in mehreren Bächen, erhält bei Bodenteich ihren Namen, wird bei Lüneburg [* 5] schiffbar und mündet bei Hopte nach 105 km langem Lauf in die Elbe.
Stadt im Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach, Verwaltungsbezirk Weimar, [* 6] besuchter Bade- und Luftkurort, am Fuß des Thüringer Waldes, an der Ilm sowie an der Linie Neudietendorf-I. der Preußischen Staatsbahn und der Eisenbahn I.-Großbreitenbach, 492 m ü. M., hat 2 evang. Kirchen, ein Amtsgericht, ein Bergamt, eine Forstinspektion, ein großherzogliches Schloß (in welchem Amtsgericht und Bergamt), ein Fräuleinstift, einen großen Felsenkeller, bedeutende Porzellan-, Thonwaren-, Terrakotta-, Glas- und Glasinstrumenten-, dann Spielwaren-, Buchdruckfarben-, Handschuh- und Schuhfabrikation, Firnissiederei, Rußbrennerei, Bierbrauerei, [* 7] Bergbau [* 8] auf Eisen [* 9] und Braunstein, eine Gußstahlfabrik (auf dem nahen Grenzhammer bei der »Schillerhöhe«),
Wasser- und andre Mühlen [* 10] und (1885) 5452 Einw. Seit 1839 besteht in I. eine vielbesuchte Kaltwasserheilanstalt, in welcher kalte und warme Bäder aller Art (auch Fichtennadelbäder) geboten werden; als weitere Kurmittel finden Molken, Heilgymnastik und Elektrizität [* 11] Anwendung. 1886 wurde I. von 1760 Sommergästen besucht. Früher den Grafen von Käfernburg gehörig, dann 1343-1583 ein Teil der Grafschaft Henneberg, kam I. 1631 in den Besitz Kursachsens und später Weimars. Noch jetzt führt I. den Titel einer Bergstadt. In der Nähe ein Denkmal des Dichters V. v. Scheffel, der hier öfters weilte, und der 873 m hohe Kickelhahn (s. d.).
Vgl. Voigt, Geschichte des ilmenauischen Bergbaues (Sondersh. 1821);
Springer, Die klassischen Stätten von Jena [* 12] und I. (Berl. 1869);
Fils, Bad [* 13] I. und seine Umgegend (4. Aufl. von Preller, Hildburgh. 1886);
Lausch, I. und seine Umgebung (2. Aufl., Gotha [* 14] 1883). ¶