Elm
(Elmwald
), ein 22 km langes, 8 km breites Waldgebirge im Herzogtum
Braunschweig,
[* 2] nördlich
vom
Harz, mit dem 327 m hohen Kuxberg im Hörnchen. Am
Fuß des
Gebirges finden sich bedeutende Braunkohlenlager vor.
Ellrich - Elm
Elm
3 Seiten, 1'086 Wörter, 7'406 Zeichen
Elm
(Elmwald
), ein 22 km langes, 8 km breites Waldgebirge im Herzogtum
Braunschweig,
[* 2] nördlich
vom
Harz, mit dem 327 m hohen Kuxberg im Hörnchen. Am
Fuß des
Gebirges finden sich bedeutende Braunkohlenlager vor.
Elm,
Kantharidensalbe - Kan
* 3
Kanton.Kirchdorf im schweizer. Kanton Glarus, [* 3] 980 m ü. M., im obern Sernfthal, meist am linken Ufer des Sernf (zur Linth) gelegen, rings von hohen Gebirgen (Freiberge mit dem 2797 m hohen Kärpfstock im W., Hausstock, 3152 m, im SW., Vorab, 3025 m, im S., Piz Segnes oder Tschingelspitz, 3118 m, im O.) umgeben, durch Poststraße mit Schwanden an der Eisenbahn Glarus-Linththal verbunden, hatte 1880 noch 1028 meist reform. Einwohner, ist aber durch den Bergsturz [* 4] vom teilweise zerstört worden.
Bregthalbahn - Bremen
* 5
Breite.
Südöstlich vom Dorf Elm
erhebt sich der Tschingel, ein sehr steil gegen N. abfallender
Berg, an dessen
Fuß die
Gemeinde einen
Schieferbruch ausbeutete. Von diesem
Berg löste sich am genannten
Tag der ganze Nordrand ab und begrub alles unter mächtigen
Schutt- und Felsmassen. Das Hauptabrißgebiet ist 400 m, die tiefste entstandene
Nische 350 m breit. Die
Länge des Schuttstroms,
der sich über den ziemlich ebenen bebauten Thalboden ausgebreitet hat, beträgt 1500 m, die
Breite
[* 5] schwankt zwischen 300 und 400 m,
die mit Schutt bedeckte Thalbodenfläche mißt
ca. 570,000 qm, und die
Masse des Schuttes berechnet sich
auf wenigstens 10 Mill.
cbm. Der oberste
Rand des Abrisses liegt 620 m über der Thalsohle. Es sind 22
Wohnhäuser,
[* 6] 50
Ställe, 4
Magazine
und 4
Arbeitshäuser verschüttet und 114
Menschen getötet worden.
Die
Ursache des
Bergsturzes ist vornehmlich in dem geologischen
Bau des obern Sernfthals zu suchen. Von
Engi ab bis über Elm
hinaus besteht die Hauptmasse der
Berge aus grauem, weichem, nur lokal durch härtere
Bänke unterbrochenem
Schiefer, welcher der untern
Tertiärformation
[* 7] angehört. Nur die höchsten
Spitzen der das
Thal
[* 8] umgebenden
Berge tragen eine
Decke
[* 9] oder
Kappe von rotem Sernfsandstein, in der
Regel durch eine Kalkschicht vom unterliegenden
Schiefer
scharf getrennt.
Juraformation I
* 10
Juraformation.Das Kalkgestein, welches als Unterlage des Sandsteins auftritt, gehört zur obern Juraformation, [* 10] der versteinerungslose Sernfsandstein aber zur Perm- oder Dyasformation, und somit zeigen sich im Sernfthal die Sedimente in vollkommen verkehrter Stellung: die jüngsten Schichten liegen in der Tiefe, von den Schichten älterer Formationen überlagert. In der That sind von NW. und in gleicher Weise von SO. die ältern Sedimente, vorab Sernfsandstein und der Hochgebirgskalk, über die weit jüngern eocänen Schiefer in doppelter Falte heraufgehoben u. herübergedrängt worden.
Elmaly - Elne
* 11
Seite 5.569.
Während zwischen Schwanden und Engi die
Schiefer an der Thalsohle auftreten, steigen sie thalaufwärts
immer höher und erreichen über Elm
die
Höhe von mehr als 2200 m, d. h. sie finden sich noch 600 m höher als die Abrißstelle
des
Bergsturzes.
Immer aber geht die Fallrichtung der einzelnen Schieferschichten nach SO. oder SSO., so
daß dieselben im Plattenbruch und in Abhängen oberhalb Elm
nicht gegen das Dorf, sondern in
den
Berg hinein sich senken. Dabei ist das
Gestein aber von sehr vielen
Klüften quer
¶
durchsetzt, und diese Klüfte verlaufen dem äußern Abhang fast parallel. Der Betrieb des Schieferbruches als offener Tagebau nötigte, die über dem verwendbaren Schiefer liegenden unbrauchbaren Partien abzusprengen und so eine hohe, beständig gegen den Berg sich verlegende Wand herzustellen. Wenn auch in nicht bestimmbarem Maß, hat dieser Bergbau [* 12] jedenfalls den Bergsturz begünstigt, einmal dadurch, daß er lokal eine künstliche, für das Gestein viel zu steile Böschung schuf, dann wohl auch durch die mit der Sprengarbeit verbundene Erschütterung.
Beim Sturz hat sich nun nach den erwähnten, dem äußern Abhang fast parallelen Klüften ein Teil der Wand unterhalb der Tschingelalp abgelöst, wobei statt des früher ausgebauchten Felsgehänges eine Einbuchtung entstanden ist. Die niederstürzenden Felsmassen fielen auf den Abhang und schossen auf dem als Schmiere wirkenden feuchten Wiesengrund noch 1500 m weit voraus, wo dann der Däniberg eine westliche Ablenkung des Schuttstroms erzwang. Am westlichen, dem Dorf zunächst gelegenen Teil des Absturzgebiets droht noch weitere Gefahr, welcher indes nicht vorzubeugen ist; ein Versuch, den drohenden Risikopf durch Bombardement zum Absturz in günstiger Richtung zu bringen, ist mißglückt.