
Elgg
Elggisbrücke - Ellikon

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Seite 41.707. (Kt. Zürich,
Bez. Winterthur).
540 m. Gem. u. Pfarrdorf, an der Strasse
Winterthur-St.
Gallen und 11 km ö.
Winterthur. Station der Linie
Winterthur-St.
Gallen. Postbureau, Telegraph, Telephon. Gemeinde, mit
Aadorferfeld,
Oberhof und
Sennhof: 199
Häuser, 1420 reform.
Ew.; Dorf: 169
Häuser, 1225 Ew. Bildet zusammen mit
Hofstetten und
Schottikon eine gemeinsame Kirchgemeinde.
Wein- und Ackerbau, bedeutende Viehzucht; Waldungen. Seidenwebereien und Stickereien, mechanische Werkstätte. Nördlich
der Station Elgg
in 570 m früher zwei Flöze von Molassekohlen, deren eines 1782-1838 und deren anderes 1811-1827 abgebaut
wurden. Die
Kohle fand sich hier in durchschnittlich 20-30 cm mächtigen Lagen, die aber stellenweise
auf das zwei- und dreifache dieser Zahl anwachsen konnten. Mit der Erschöpfung der Adern ging deren Abbau ein. Von grossem
wissenschaftlichen Wert sind die in den dem Flöz benachbarten Molasseschichten aufgedeckten Reste von Wirbeltieren (Krokodilen,
Schildkröten, Rhinozeronten, Mastodonten, von einem pferdeähnlichen, 5 schweineähnlichen und 4 hirschähnlichen
Tieren etc.). Diese Fossilien werden zum grössern Teil im Museum zu
Winterthur, zum kleinern in den Sammlungen des eidgenössischen
Polytechnikums zu Zürich
aufbewahrt. Nahe dem Bahnhof mehrere Grabhügel aus der Hallstattperiode der Eisenzeit; grosse römische
Siedelung mit zahlreichen Funden. 760 als Ailaghoga Eigentum des
Klosters St.
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Gallen. Der Ueberlieferung nach soll auf der Burg Elgg
der berühmte St. Galler Mönch Notker der Stammler geboren worden sein
(Gerold Meyer von Knonau dagegen bezeichnet als seine Heimat Jonswil im Toggenburg). Im 13. Jahrhundert wohnten hier Hörige
des Klosters, die den Namen von Elgg
führten; 1289 trat die Abtei ihre Hoheitsrechte über Elgg
an die
Herzöge Albrecht und Rudolf von Oesterreich ab. 1370 rückte Elgg
zum Marktflecken vor und entwickelte sich in der Folge
zu einer kleinen Stadt mit einer Anzahl von Vorrechten. 1424-1452 gingen der Reihe nach Schloss, Stadt und Herrschaft Elgg
an Zürich
über. 1443 von diesem an die Herren von Hinwil abgetreten, 1577 an den Pannerherrn Lochmann aus Zürich
verkauft,
später im Besitz von Augsburger Patriziern und seit 1637 des Geschlechtes Sulzer aus Winterthur; 1712 von der Familie von
Salis an Felix Werdmüller, Brigadegeneral in holländischen Diensten, abgetreten, der Schloss und Herrschaft zu einem Fideikommiss
der gesamten Familie Werdmüller umgestaltete. ^[Note:] In der Schlacht von Näfels verlor Elgg
seine am Kampfe teilnehmenden
Bürger und sein Panner. Das Dorf während der Appenzeller Kriege zweimal eingeäschert. In Anerkennung der tapfern Haltung
der dem Papste Julius II. gegen den König von Frankreich beistehenden Söldner aus Elgg
stiftete der
Papst der Stadt ein eigenes Panner. (Bibliographie: Hauser, K. Geschichte der Stadt, Herrschaft und Gemeinde Elgg...
Elgg
1895. -
Biedermann, W. G. Ad. Petrefakten aus der Umgegend von Winterthur. Winterthur 1863. - Letsch, Emil. Die schweizer. Molassekohlen
östlich der Reuss in Beiträge zur Geologie der Schweiz; geotechn. Serie I. Zürich
1899. 4°.)